Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

TITLE

Titel: TITLE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas
Vom Netzwerk:
französische Flotte finden werde. Alsdann wird alles in den Händen der Vorsehung liegen, an deren Güte ich nicht zweifle.
    Empfehlen Sie mich bestens Lady Hamilton und seien Sie der ewigen Treue versichert
    Ihres
    H. Nelson.«
    Der Wind, auf den Nelson wartete, erhob sich in der Nacht vom 25. zum 26. Juli, und da die Flotte segelfertig war, so ward Befehl gegeben, die Anker zu lichten. Nelson schlug die Richtung nach Griechenland ein. Am 28. Juli lief der »Culloden«, als er bei Morea vorübersegelte, in den Hafen von Coron ein, fragte den türkischen Gouverneur und erfuhr von diesem, daß die Franzosen in Alexandrien wären. Der »Culloden« segelte sogleich zum Admiralschiff und durch Signale erteilte man Befehle, mit vollen Segeln auf Alexandrien zuzusteuern. Man gelangte am 1. August mittags an diesem Hafen an, die Franzosen hatten denselben aber bereits verlassen und sich weiter nach Osten gewendet. Man folgte ihrer Spur und dreiviertel auf drei Uhr signalisierte der »Zélé«, welcher das Geschwader anführte, daß sechzehn Linienschiffe, vor Anker liegend, in Sicht wären. Um drei Uhr gab Nelson das Signal, sich zum Kampfe vorzubereiten. Mir kommt es nicht zu, diese furchtbareSchlacht am Nil, die zwei Tage währte, zu schildern. Nie ward ein vollständigerer Sieg errungen, nie erschreckte ein ähnliches Unglück das Meer. Ein französisches Schiff, der »Orient«, sprang in die Luft, ein Schiff und eine Fregatte wurden in den Grund gebohrt, neun Schiffe wurden genommen, unter diesen neun Schiffen waren aber drei in einem solchen Zustand, daß der Sieger genötigt war, sie am nächsten Morgen zu verbrennen und zwei Tage später dasselbe Experiment mit zwei anderen Schiffen zu wiederholen. Unglücklicherweise hatte Nelson eine furchtbare Wunde erhalten. Eine Segelstange, von einer französischen Kugel zerschossen, war ihm in dem Augenblicke, wo er den Kopf bei dem Krachen einer platzenden Bombe in die Höhe hob, auf die Stirn gefallen und hatte ihm die Haut von der Stirn bis zum Munde abgeschunden. Nelson glaubte tödlich verwundet zu sein, so groß war die Heftigkeit des Schlages. Sogleich ließ er den Kaplan rufen, um diesem seinen letzten Willen anzuvertrauen, mit dem Kaplan aber war der Arzt gekommen, welcher die Wunde untersuchte. Da er keinen Bruch fand, was er leicht sehen konnte, da die Knochen bloßlagen, so zog er die Stirnhaut wieder in die Höhe und legte einen Verband darum. Als Nelson das Tageslicht wiedersah, dem er auf ewig Lebewohl zu sagen geglaubt, übernahm er mit übermenschlicher Anstrengung das Kommando über den »Vanguard«, und indem er alle seine Kraft, seine ganze Geistesgegenwart, alle seine Kaltblütigkeit wiederfand, harrte er auf seiner Quartierbank aus und befahl, so lange die Beschießung der französischen Flotte fortzusetzen, bis dieselbe vollständig zerstört war. Dann ergriff er, trotz seiner Verwundung, trotz seiner Blindheit die Feder und schrieb an uns, nämlich an Sir William und an mich: »Meine guten Freunde! Vollständiger Sieg! Die französische Flotte ist zerstört! Der Kapitän Capel, der auf der ›Mutine‹ abreist, wird Ihnen diesen Brief bringen und alle die Einzelheiten, die ich Ihnen nicht selbst mitteilen kann, erzählen. Ich habe eine leichte Wunde erhalten; beunruhigen Sie sich nicht. Auf ewig Ihr treuer Horatio Nelson. « – »Übermitteln Sie gefälligst diese gute Nachricht unserer liebenswürdigen Königin und legen Sie ihr meine ehrfurchtsvollen Huldigungen zu Füßen.«
    Wirklich reiste der Kapitän auf der »Mutine« ab und kam am 4. September in Neapel an, wo er uns lebhaft erzählte, daß Nelson einige Tage nach ihm eintreffen würde und den Hafen von Neapel zum Versammlungsort seiner ganzen Flotte bestimmt hätte,da ein jedes seiner mehr oder minder beschädigten Schiffe nur so weit segeln konnte, als es seine Kräfte gestatteten.
    Nachdem der Kapitän Capel sich seines Auftrages entledigt hatte, schrieb er an Nelson:
    »Herr Admiral!
    Es ist mir unmöglich, Ihnen die Freude zu schildern, die auf allen Gesichtern strahlte, wie den donnernden Applaus, der uns bei unserer Ankunft entgegenschallte. Die Königin und Lady Hamilton sind beide vor Freude ohnmächtig geworden. Kurz, man nennt Sie überall den Befreier Europas. Morgen wird ein Kurier nach Wien abgehen. Ich werde ihn begleiten, um keinen Augenblick zu verlieren. Ich werde auf alle mögliche Weise von Sir William Hamilton und den anderen fremden Ministern, welche die ruhmreiche

Weitere Kostenlose Bücher