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TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra

TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra

Titel: TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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„Wer kommt mit?“
    „Ich hätte Lust“, grinste Mike.
    Karl und Klößchen schlossen sich an.
    Tim und der Kommissar blieben beim Telefon.

20. Leos Redensart
    Es war später Vormittag. Schwüle lastete auf der Millionenstadt. Über Mortibodis Terrasse und auch im Garten tanzten Mücken. Tim sah hinaus. Glockner hatte im Nebenraum Mor-tibodis Schreibtisch durchsucht und war offenbar fündig geworden, denn er brachte etliche Schriftstücke mit, die er aussortiert hatte.
    „Der erpresserische Einbrecher ließe sich natürlich schnell ermitteln“, sagte er, „wenn wir einen öffentlichen Aufruf erließen. Nach dem Motto: Wo ist ein Papagei, der den River-Kwai-Marsch pfeift?“
    „Hm!“, knurrte Tim. „Aber dann!“
    „Richtig!“ Glockner nickte. „Dann wäre Hugo ein toter Vogel. Deshalb komme ich mit dem Vorschlag gar nicht erst raus. Und meinen Kollegen habe ich eingeschärft, dass nichts dergleichen unternommen wird.“
    „Nicht jeder würde so handeln. Andere würden sagen: Den Einbrecher, den Erpresser zu fassen hat Vorrang vor dem Leben des Papageis.“
    „Es kann sein, dass wir deshalb etwas länger ermitteln. Aber die Achtung vor dem Leben - auch vor tierischem Leben
    - bleibt oberstes Gebot.“
    „Wenn nur mehr Menschen so denken und handeln würden.“
    In diesem Moment klingelte das Telefon.
    Vereinbart war, dass Tim sich melden sollte. Er konnte sich als Komplize, als Dritter im Bunde ausgeben.
    Wenn der Kommissar redete, bestand die Gefahr, dass der Anrufer - der vermutlich ein krimineller Profi war - ihn erkannte. Glockner hatte im Laufe seiner Karriere mit ungezählten Ganoven zu tun gehabt und seine sonore Stimme war einprägsam.

    Tim nahm den Hörer ans Ohr und spürte kribbelnde Spannung bis in die Haarspitzen.
    *
    Der sogenannte Anbau zwischen Haus und Doppelgarage erwies sich als langer, düsterer Lagerraum. Mit Regalen an den Wänden, einfachen Tischen als Ablage und einigen Schränken. Mortibodi hortete hier seine Vorräte für die Werkstatt - und seine Sammlung alter und nicht ganz so alter Präparate.
    Insgesamt 34 ausgestopfte Tiere stammten aus dem Besitz von Mikes Großvater. Sie waren leicht zu erkennen, standen nämlich alle auf Holzsockel und waren mit metall-nem Schild versehen. Dort waren Name und Adresse des damaligen Besitzers eingestanzt: Baldur Schulze-Breitland, Weidenanger .
    Baldurs Präparate datierten aus der Zeit von 1848 bis 1929 und standen gesondert, nämlich in dem zweiten und hinteren Raum des Anbaus.
    „Mortibodi hat gesagt“, erinnerte sich Gaby, „die Bestandsliste liege in dem Regal links hinter der Tür.“
    „Hier.“ Karl war ein paar Schritte voraus und hatte die Liste entdeckt. Fast feierlich übergab er sie Mike.
    Zu dem hinteren Raum gehörte auch das Fenster, durch das TKKG in jener Nacht hereingeblickt hatten.
    Alle sahen sich um. Klößchen begann zu zählen. Unter den Präparaten waren zahlreiche Papageien-Arten, die nachweislich oder vermutlich ausgestorben sind - wie der blaue Spix’s Ara, der Mauritius-Sittich, der Dünnschnabel-Nestor - dessen letztes Exemplar 1851 als Käfigvogel in London starb, oder der Karolina-Sittich, ausgestorben seit 1918.
    „Ein Schatz!“, sagte Karl. „Wahnsinn, dass es wenigstens die Präparate noch gibt. Die gehören natürlich in eine wissenschaftliche Sammlung und ins Museum.“
    „Ich suche nach einem anderen Schatz“, erinnerte Mike. „Und ich sehe schon: Wir werden jedes Präparat röntgen müssen. Zerstören dürfen wir sie nicht.“
    „Es sind nur 32“, sagte Klößchen. „Zwei fehlen.“
    „Hast du dich auch nicht verzählt?“, meinte Karl.
    „Ich kann bis drei zählen“, schlug Klößchen grinsend zurück. „Das habe ich zehnmal gemacht. Dann waren noch zwei übrig.“
    Mike und Gaby beugten sich über die Liste und verglichen.
    „Eine Kobra fehlt“, sagte Mike. „Zwei sind aufgelistet. Und ebenfalls fehlt der ausgehöhlte Soldaten-Ara mit dem Reissverschluss am Bauch.“
    „Der Einbrecher war sicherlich auch hier“, mutmaßte Gaby. „Und hat was mitgenommen - nur so zum Spaß. Den SoldatenAra vielleicht damit sich Hugo nicht einsam fühlt. Und die Kobra vielleicht, um zu sehen, wie er darauf reagiert.“
    Klößchen untersuchte einen Luchs. „Nähte sehe ich keine. Ich wüsste nicht, Mike, wie dein Großvater einen pflaumengroßen Diamanten in diesem Raubtier versteckt hat.“
    „In dem sicherlich nicht. Aber im Gefieder eines Papageis finden wir die eventuelle Naht nicht

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