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TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra

TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra

Titel: TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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jedoch nicht sonderlich großer Pferde. Tim hielt sie für Przewalski-Pferde oder zurückgezüchtete Tarpane - denn im Original ist diese Wildpferdeart ja leider nicht mehr vorhanden, sondern ausgerottet.
    Mortibodi - ein ziemlich kleiner, dicklicher Typ - und Wiegand schritten zum Wohnhaus, vor dem ein Landrover parkte. Wiegand trug ein Jagdgewehr auf der Schulter, mit dem Lauf nach hinten, mit der rechten Hand an Kolben und Abzug. Der Typ sah ein bisschen nach Westernheld aus, der damit rechnet, dass in der Ranch Indianer lauern oder mindestens Viehdiebe.
    Für einen Moment verharrten die beiden Typen vor der geöffneten Haustür, dann traten sie ein - offenbar ohne Ankündigung.
    Tim rannte zu seinen Leuten zurück.

18. Kohlköpfe und Radieschen
    Kevin von Jangelwitz war 46 und damit zwei Jahre älter als sein Bruder, war hochgewachsen und Diplom-Landwirt. Dichtes graublondes Haar, sanfte braune Augen, rauher Drei-TageBart. Kürzlich hatte sich Kevin das Rauchen abgewöhnt - nach langem Drängen seiner Lebensgefährtin, die in der TKKG-Stadt an einer Grundschule Lehrerin war - war aber noch nicht ganz überm Berg und hielt zur Zeit ständig eine kalte ShagPfeife zwischen den Zähnen.
    Er züchtete Wildpferde - aus Leidenschaft. Außerdem baute er Bio-Gemüse an. Seine Abnehmer waren Bio-Läden und der bescheidene Erlös reichte ihm für den Unterhalt.
    Momentan stapelten sich Holzkisten in seiner weiträumigen Diele. Salatköpfe, Radieschen und Rettiche füllten die Behältnisse.
    Kevin trank gerade einen Schluck Sauerkrautsaft, als die beiden hereinkamen.
    Diesseits der Haustür blieben sie stehen.
    Wiegand, den Kevin nicht kannte, richtete die Mündung seiner Jagdbüchse zu Boden. Dem Tierpräparator war Kevin schon begegnet. Mortibodi war hier gewesen und hatte ihm ein geradezu ungeheuerliches Angebot gemacht. Hatte nämlich 5000 Mark für Hugo geboten, für Kevins Hellroten Ara. Aber nicht, um den Papagei bei sich zu halten, sondern um ein Präparat daraus zu machen: tot und ausgestopft.
    Kevin hatte den Kerl aus dem Haus gewiesen - und schob jetzt die Brauen zusammen.
    „Hallo!“ Mortibodi grinste.
    Wiegand starrte nur mit vorgeschobenem Kinn.
    „Haben Sie vergessen, dass ich Sie rausgeworfen habe“, sagte Kevin. „Sie haben hier Hausverbot, Mortibodi. Das gilt für alle Zeiten.“
    „Interessiert uns aber einen Dreck“, erwiderte der andere und richtete das Gewehr auf eine Kiste mit Kohlköpfen. „Diesmal geht’s nämlich nicht um ein Angebot, sondern um eine nachdrückliche Forderung. Übrigens - ich bin Dr. Wiegand. Aber das haben Sie sicherlich schon erraten.“ „Wieso sollte ich das erraten?“ Kevin stellte sein Glas auf den langen Holztisch, auf dem er sein Gemüse sortierte. „Und was meinen Sie mit Forderung?“
    Wiegand änderte die Tonart. „Spiel nicht den Unschuldigen, du schmieriger Erpresser! Dies wird kein Spaß für dich. Wir wissen genau, dass du’s bist. Du hast dich verraten, du Idiot! Dein Hugo hat dich verraten. Also?“
    „Was? Was ist los?“ Kevin war echt erstaunt. Außerdem hatte er in diesem Moment einen Schatten bemerkt, der hinter den beiden - vor der geöffneten Haustür - vorbei huschte. Eine Taube im Tiefflug? Oder waren die beiden nicht allein?
    „Wir wollen die Unterlagen!“, sagte Mortibodi. „Alles, was du mir aus dem Aktenschrank geklaut hast - oder hast klauen lassen. Die Unterlagen über unsere Abschüsse, über unsere Kunden und so weiter. Das, womit du uns erpressen willst.“
    Kevin starrte sie an und seine Verblüffung war so echt wie der Kohinoor-Diamant in der englischen Königskrone.
    „Ich verstehe kein Wort.“
    „Also gut“, meinte Wiegand. „Du willst es nicht anders. Ich werde jetzt eins deiner Viecher abschießen, deiner Wildpferde. Vielleicht kommst du dann zur Vernunft. Und wenn nicht, dann fällt das zweite im Schuss. Zu den Bullen kannst du ja nicht. Denn wenn du dich an die wendest, hängst du als Erpresser genauso drin wie wir. Kapiert?“
    „Nein!“ Kevin zerrte seine Shag-Pfeife aus der Hosentasche hervor und fuchtelte damit. „Ich verstehe kein Wort. Ich habe niemanden erpresst.

     Ich weiß nichts von irgendwelchen Unterlagen. Und wenn Sie auf meine Pferde schießen, dann ... dann ...“ Er wusste nicht weiter.
    „Was dann?“, höhnte Wiegand. „Du kannst zusehen, du Spinner. Verhindern kannst du’s nicht.“
    „Aber ich“, sagte Tim und trat über die Schwelle.

19. Folgenschwerer Irrtum
    Tim hatte sich

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