Tobar - Sheanthee 2 (German Edition)
fast eineinhalb Jahren hier immer noch nichts gelernt? Muss ich dich an die fangzähnigen Karnickel oder die Eichhörnchen mit den Rasiermesserkrallen erinnern?“
„ Entschuldigung! Du hast recht. Vielleicht sollten wir Schluss machen für heute, offensichtlich lässt meine Konzentration erheblich nach.“
Sie schlenderten zurück zum großen Platz, auf den gerade das Abendessen serviert wurde. Eonan und Finn, saßen schon an einem der Tische und winkten ihnen zu.
„ Na? Was macht die Schatzsuche? Schon fündig geworden?“ Eonan nahm sie in den Arm und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
„ Hör bloß auf! Wenn wir in dem Tempo weiter machen, haben wir bis zum Rentenalter noch kein Erfolgserlebnis, wie siehts bei euch aus?“
„ Aaaahh,- wir haben eine Menge interessanter Quellen studiert,“ nuschelte Finn undeutlich, da er auf beiden Backen kaute.
„ Sag bloß nicht, dass du in der Bibliothek gesessen hast!“ DeeDee schüttelte ungläubig den Kopf.
„ Schon mal was von Audio Quellen gehört?“
Eonan gab ihm einen unsanften Rippenstoß.
„ Verrat ihnen doch nicht alles, du Plappermaul!“
„ Was könnte er nur gemeint haben mit Audio ?“ rätselte DeeDee später, als sie schon im Bett lagen.
„ Keine Ahnung, vielleicht hat er die Filmmusik vom Herrn Der Ringe gehört und sich davon inspirieren lassen.“
DeeDee kicherte.
Wassermagie
Der Wasser magie Unterricht stellte die größte Herausforderung für Caya dar, weil das Wasser, im Unterschied zu den anderen Elemente Magieformen, auch noch unterschiedliche Aggregatzustände besaß.
Je nach dem, ob es sich in flüssigem, gasförmigen oder gefrorenem Zustand befand, bedurfte es einer anderen magischen Vorgehensweise.
Theoretisch könnte sie, mit Hilfe ihrer Feuer magie das Wasser zum Kochen bringen und so in den gasförmigen Zustand versetzen, aber das war im Unterricht nicht erlaubt.
Sie musste durch reine Konzentration auf ihre Wassermagie, in der Lage sein, den Aggragatzustand zu verändern.
„ Konzentriert euch bitte!“ Mcintosh war nicht unbedingt zufrieden mit den allgemeinen Ergebnissen des heutigen Morgens.
Jeder Schüler hatte einen Bottich mit Wasser vor sich. Die Aufgabe bestand darin, das Wasser in die Höhe schießen zu lassen, um es gleichzeitig einzufrieren damit eine Säule aus Eis entstehen sollte.
In die Höhe schießen lassen, war für niemanden ein Problem. Das Einfrieren auch nicht. Beides zur gleichen Zeit war äußerst schwierig.
Finn hievte ständig einen Eisklotz in die Höhe, Caya schaffte zwar eine Säule, aber die war eher aus Pulverschnee und fiel sofort in sich zusammen. Die anderen hatten ähnliche Variationen zu verbuchen.
„ Ihr müsst die Eissäule fühlen , in dem Moment, indem ihr sie erschafft. Stellt euch ihre Beschaffenheit vor, die Kälte und Glätte des Materials. Stellt euch vor, wie das Wasser in der Bewegung kristallisiert und hart wie Eisen wird!“
„ Die hat leicht reden,“ brummte Finn.
„ Hört mal alle kurz auf und seht her!“
„ Jeder von euch hat vermutlich schon mal im Sommer als Kind mit dem Gartenschlauch gespielt, wenn die Sonne brannte. Stellt euch den Moment vor, wenn ihr den Schlauch aufdreht.“
Sie machte eine lässige Handbewegung und das Wasser im Bottich vor ihr nahm die Form eines Schlauches an. Sie hielt es in den Händen, als wäre es aus Plastik.
Die Schüler schauten fasziniert zu.
„ Jetzt drehe ich den Schlauch auf“, verkündete sie und die Spitze des „Schlauches“ verwandelte sich in eine Wasserfontäne, die genauso aussah, wie es eben aussieht, wenn man einen Wasserschlauch aufdreht.
Die Klasse klatschte begeistert.
„ Danke. Was ich damit demonstrieren wollte ist, dass sich alles in eurem Kopf abspielen muss. Wenn ihr einen Schlauch aufdreht, dann erwartet ihr einen kräftigen Strahl und kein Getröpfel.
Übertragen auf die gefrorene Säule bedeutet dies, dass ihr die Säule vor eurem geistigen Auge sehen müsst, bevor ihr sie erschafft.“
Nach dieser kleinen Demonstration klappte es bei den meisten etwas besser.
Am Ende der Stunde waren Finns und Cayas Werke die besten der Klasse. Finns Säule ähnelte zwar eher einem Amboss als einer Säule und Cayas Kreation war arg brüchig, aber wenigstens schien Mcintosh halbwegs zufrieden zu sein.
„ Manchmal wünsche ich mir, statt der
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