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Tochter der Hoffnung (German Edition)

Tochter der Hoffnung (German Edition)

Titel: Tochter der Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena S. Murray
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während die Stute ihr Tempo ein klein wenig drosselte. Mit geschlossenen Augen versenkte sie sich in ihren Körper und ohne große Probleme schaffte sie es, den Schmerz zu lindern. Lachend beugte sie sich über den Hals der Stute und legte ihr Gesicht an das weiche Fell.
    Fianna, ich habe es geschafft. Ich werde immer besser.
    Fianna sandte ihr ein Gefühl von Stolz und Freude. Es war schon irgendwie erstaunlich, wie viele Freunde sie in einer so kurzen Zeit gewonnen hatte. Auch wenn sie zwei Tiere in ihre Definition von Freunde einbezog, kam ihr das nicht unbedingt seltsam vor. War es tatsächlich wahr, dass sie sich mittlerweile an ein neues Leben gewöhnt hatte? Irgendwie kam Ailish ihr altes Leben mittlerweile eher langweilig vor. Doch zumindest hatte sie vorher den Luxus von Zahnbürsten, Wasser aus Wasserhähnen und anderen Dingen genossen. Nach einer Weile tauchten Schwärme von Mücken auf, die die kleine Gruppe bei lebendigem Leibe zu verspeisen schien. Liamh bedeutete den Anderen, dass sie eine Rast einlegen sollten. Nach kurzer Suche fand er auf der harten Erde, was er gesucht hatte. Einen rot-braunen Stein in der Hand kehrte er zu den Anderen zurück.
    „Was machst du denn mit dem Stein?“ Ailish schaute verwundert zu, wie Liamh sich auf den Boden hockte, einen anderen Stein nahm und mit diesem den rot-braunen zu einer Art Pulver verarbeitete.
    „Ich werde uns ein Mittel gegen die Mückenstiche anfertigen. Holst du mir bitte meine Wasserflasche?“ Als Ailish ihm die Wasserflasche gab, tröpfelte er ein paar Tropfen auf das Pulver und vermengte dann alles zu einer Paste. Grinsend hielt er seine Hand mit der jetzt roten Paste in die Luft. Erstaunt bemerkte Ailish, wie die Mücken zuerst neugierig Liamh umflogen und dann verschwanden sie mit einem Mal. Anscheinend mochten sie dieses Zeug überhaupt nicht. Sowohl Ailish als auch Liamh rieben sich alle Körperteile mit der Paste ein, die der Sonne und somit den Mücken ausgesetzt waren. Auch Coimeádaí und Fianna wurden an den Stellen eingerieben, an denen sie bereits Mückenstiche hatten.
    „ Gut. Und nun lasst uns weiterreisen. Wir haben noch einen langen Weg vor uns.“ Lachend kraulte Ailish den Pantar hinter den Ohren.
    „Du bist ein kleiner Sklaventreiber, Coimeádaí.“ Die Raubkatze schnurrte bei der Zuwendung, die er erhielt. Und so machten sie sich wieder auf den Weg.

     
     
    Alaina schaute besorgt zum Himmel hinauf. Es wurde immer dunkler und die Wolken sahen verdächtig nach Regen aus. Danil ritt ein kleines Stück hinter ihr tief in ihre Gedanken versunken. Kurz nachdem sie mit ihrer Nichte gesprochen hatte, waren die beiden Frauen aufgebrochen. Alaina fiel es zuerst schwer, ihre sichere Zuflucht zu verlassen. Sie hatte einige Jahre dort zurückgezogen gelebt und musste sich nun erst wieder umstellen. Lange Zeit hatte sie mit keinem menschlichen Wesen mehr gesprochen. Und nun, dachte sie belustigt. Nun zog sie aus, um einen Verrückten Herrscher zu Fall zu bringen. Noch immer machte sie sich Sorgen um die Alte. Ailish hatte sicherlich recht. Sie war bestimmt nur geflüchtet. Langsam erstreckten sich vor ihnen die ersten Gebäude eines kleinen Fischerdorfes. Ein erstes Grollen kündigte an, dass ihnen ein Wolkenbruch bevorstand. Die ersten Tropfen fielen bereits, als sie gerade durch die Tür eines Gasthauses traten. Danil zog ihre Kapuze zurück und schaute sich in dem großen Raum um.
    „Na, meine Damen. Was kann ich denn für euch tun?“ Erschrocken fuhren sie zu der Männerstimme herum. Hinter einem kleinen Tresen stand ein Mann mit einem Vollbart, durch den er gerade mit seinen Fingern strich. Die Schultern waren beinahe so breit wie der Tresen. Doch in seinen Augen konnten sie einen warmen Humor erkennen. Danil brauchte nur ein paar wenige Sekunden, um den Mann als ungefährlich einzuschätzen. Sie trat ein Stück vor Alaina, um ihr die Möglichkeit zu geben, sich wieder zu fangen.
    „Wir benötigen zwei Zimmer bis morgen früh. Allerdings haben wir nicht viel Geld bei uns.“ Abwartend stand Danil vor dem Mann. Um ihm ins Gesicht zu sehen, musste sie ihren Kopf weit nach hinten legen. Der Mann schaute kurz in ein kleines Buch, das auf dem Tresen vor ihm lag.
    „Na, da habt ihr aber Glück gehabt. Seit den Unruhen in der letzten Zeit sind kaum noch Reisende hier durch dieses Dorf durchgekommen. Ihr könnt im ersten Stockwerk zwei Zimmer nebeneinander beziehen. Doch morgen früh müsst ihr weiterziehen. Das Meeresungeheuer ist

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