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Tochter der Hoffnung (German Edition)

Tochter der Hoffnung (German Edition)

Titel: Tochter der Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena S. Murray
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brachte sie zurück ins warme Haus. Noch immer sagte niemand von ihnen ein Wort. Er trug sie durch den Schankraum in den hinteren Bereich. Dort stieß er mit einem Fuß eine schwere Holztür auf, die bei der Bewegung anfing zu quietschen. In dem kleinen Raum hinter der Tür brannte ein warmes Feuer im Kamin und neben einer gemütlichen Sitzecke war eine Staffelei mit einer weißen Leinwand zu sehen. Der Mann setzte sie auf einem Sessel ab und verschwand durch eine weitere Tür. Nach ein paar Sekunden kam er mit einem Handtuch und einer trockenen Decke zurück. Danil nahm beides dankbar an. Während sie sich mit dem Handtuch zuerst die Haare trocken rieb, so weit es eben ging, schaute sie sich in dem kleinen Raum um. Anscheinend waren das hier seine Privatgemächer. Als sie die nasse gegen die trockene Decke eintauschte, kam der Mann mit einer heißen Tasse dampfenden Tees auf sie zu und setzte die Tasse vor ihr auf dem Tisch ab.
    „Vielen Dank.“ Da ihr das Geschehene mehr als peinlich war, senkte sie ihren Blick und umschloss mit beiden Händen das warme Getränk.
    „Gut, euch scheint es schon wieder besser zu gehen. Habt ihr eigentlich noch alle Sinne beieinander? Wie kommt ihr dazu, bei diesem Wetter da draußen rumzuspazieren? Hattet ihr vor, schwimmen zu gehen oder euch einfach nur im Meer zu ertränken?“ Schockiert schüttelte Danil ihren Kopf, sodass ihre nassen Haare umher flogen und kleine Wassertropfen durch den Raum spritzten.
    „Nein, natürlich nicht. Ich kann es euch nicht einmal erklären. Ich bin aufgewacht und wollte die Fensterläden schließen, als ich diese seltsame Melodie gehört habe. Von da an geschah alles wie hinter einem Schleier. Ich hatte den dringenden Wunsch, nach draußen ans Meer zu gehen. Es war, als ob jemand mich zu sich gerufen hätte. Glaubt mir, ich bin nicht krank. Ich weiß selber nicht, warum ich so reagiert habe.“
    „Nun gut, mir bleibt vorerst wohl nichts anderes übrig, als euch zu glauben. Ist euch schon ein wenig wärmer?“ Erstaunt nickte Danil. Eben erst hielt dieser Riese von einem Mann ihr einen Vortrag und dann erkundigte er sich nach ihrem Wohlergehen?
    „Ich heiße übrigens Danil.“
    „Ja, dieser Name passt zu euch. Ich heiße Cuinn. Nun, Danil, wollt ihr mir nicht erzählen, warum ihr zu zweit durch das Land reist und das ausgerechnet in diesen unruhigen Tagen?“
    „Würdet ihr mir denn glauben, wenn ich euch die Wahrheit erzählen würde? Aber zuerst möchte ich mehr über euch wissen. Ich muss einschätzen können, ob ich euch vertrauen kann.“ Nickend stimmte Cuinn ihr zu. Er hätte nicht anders gehandelt.
    „Das klingt fair. Ich denke, es hängt davon ab, was ihr mir erzählt, ob ich euch glauben werde.“
    „Ja, auch das klingt gerecht. Gehört dieses Gasthaus euch?“ Nickend lehnte Cuinn sich nach hinten und strich sich mit seinen Fingern durch den Bart.
    „Ja, ich habe es von meinen Großeltern geerbt. Meine Mutter verstarb, als ich gerade fünf Jahre alt war. Meine Großeltern zogen mich von da an auf und vor einigen Jahren übernahm ich dann den Betrieb.“ Lächelnd strich Danil über den weichen Stoffbezug des Sessels.
    „Das Haus ist wunderschön eingerichtet. Mein Zimmer gefällt mir sehr gut. Ihr habt auch die Bilder gemalt, die überall an den Wänden hängen, habe ich recht?“ Mit einem nicken deutete sie in Richtung der Staffelei.
    „Nun ja, mit irgendetwas muss ich mir ja die Zeit vertreiben, wenn ich mich nicht gerade um meine Gäste kümmern muss.“ Der bedeutungsvolle Blick, den er ihr zuwarf, ließ keinen Zweifel daran, an welchen Gast er im Moment dachte. Verärgert reckte sie das Kinn ein wenig weiter vor und schaute ihm direkt in die Augen.
    „Wie ich schon sagte, ich hatte nicht vor, meinem Leben ein Ende zu bereiten. Ich werde bestimmt nicht durch meine eigene Hand sterben.“
    „Was meint ihr damit? Werdet ihr denn durch die Hand eines Anderen sterben?“ Wieder etwas ruhiger erwiderte Danil: „Ihr habt selbst gesagt, dass die Zeiten nicht gerade friedlich sind. Ich habe mich vor langer Zeit den Rebellen angeschlossen. Es ist also nicht weit her geholt, dass ich nicht unbedingt die Ambition habe, alt zu werden.“ Nun, da Cuinn seine Vermutung bestätigt sah, schaute er sich die junge Frau ihm gegenüber noch einmal genauer an. Sie war eher zierlich gebaut und er konnte sie sich nur schwer vorstellen, wie sie gegen Alasdair`s Schergen in den Kampf zog.
    „Was ist mit eurem Vater. Hilft er euch bei der

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