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Tochter der Hoffnung (German Edition)

Tochter der Hoffnung (German Edition)

Titel: Tochter der Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena S. Murray
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Prinzessin, was genau wisst ihr über die Wächter des Feuers? “ Ailish versuchte sich daran zu erinnern, was man sie über die Dragans gelehrt hatte, doch ihr fiel einfach nichts ein. Coimeádaí legte sich neben Fianna hin. Schnurrend rieb er seinen Kopf an Fianna`s Beinen, ehe er sprach.
    „ Ja, das dachte ich mir. Die Menschen wissen kaum etwas über uns Wächter. Wir haben uns viele Jahrhunderte lang im Verborgenen gehalten. Die Dragans sind sehr launische Zeitgenossen. Sie tun nichts, was sie nicht auch tun wollen. Sie legen niemandem Rechenschaft ab und leben sehr zurückgezogen. Wir können es gerne versuchen. Letztendlich habt ihr recht. Wir benötigen alle Hilfe, die wir bekommen können. “ Liamh erhob sich nun wieder und half Ailish beim aufstehen. Er konnte ihr ohne Mühe die Müdigkeit ansehen. Wenn sie hier noch länger verweilten, würde sie einfach umfallen und dort einschlafen, wo sie lag.
    „Lasst uns zu unserem Lager zurück kehren. Wir haben morgen noch die Möglichkeit, uns über die nächsten Schritte zu beratschlagen.“ Auf dem Rückweg ließ Ailish zu, dass Liamh sie stützte, damit sie in ihrer Müdigkeit nicht stolperte und hinfiel. Sie spürte, dass Fianna immer wieder im Geist mit ihr Kontakt aufnahm, doch nur, um sicher zu gehen, dass es ihr gut ging. Sie war so müde, dass sie schon eingeschlafen war, noch bevor ihr Kopf auf ihrem Kissen zum liegen kam. Liamh jedoch lag noch lange Zeit wach und ließ sich die vergangenen Ereignisse durch den Kopf gehen.

     
     
    Das Licht fiel in das Zelt und vertrieb die Dunkelheit. Es war endlich morgen. Innerhalb von wenigen Minuten vertrieben die Sonnenstrahlen die Kälte der Nacht. In ihrer Decke war es wohlig warm und sie hörte schon die Anderen draußen geschäftig ihrer Arbeit nachgehen. Bis jetzt hatte sie noch mit niemandem gesprochen. Alle waren nett zu ihr gewesen, dennoch. Sie traute sich nicht. Vor nicht allzu langer Zeit hatte sie laut um Hilfe geschrien. Doch niemand hatte sie gehört. Niemand war ihnen zu Hilfe gekommen. Leichtes Bedauern befiel sie. Leise stand sie auf und suchte sich ihre Anziehsachen zusammen. Sie bedauerte es, diese freundlichen Menschen zu verlassen. Doch sie musste gehen. Sie könnte es niemandem erklären, wenn er sie fragen würde. Seit man sie schwer verletzt gefunden hatte, träumte sie. Von den beiden Kriegern, die sie gerettet hatten. Und von ihrer Prinzessin. Eine junge Frau, die stark und gütig war. Ihre Mutter glaubte schon immer an Zeichen. Jeder Mensch hatte in seinem Leben eine Aufgabe zu erfüllen. Das Bild ihrer Mutter, wie ein Schwert sich tief in ihre Brust bohrte, tauchte vor ihren Augen auf. Nur einen Moment. Sie musste sich nur einen Moment in eine Ecke setzen und sich die Ohren zuhalten. Sie stellte sich schöne Bilder vor. Bilder von Tieren und wunderschönen Pflanzen. Sie durfte nur nicht an diesen Tag denken. Dieser Tag hatte alles verändert. Nun war sie allein. Doch wenn sie tat, was von ihr erwartet wurde, dann könnte sie die Prinzessin treffen. Dann wäre sie vielleicht nicht mehr allein. Sie konnte bestimmt helfen. Sie könnte das Kämpfen erlernen und bei den Arbeiten helfen. Sie war alt genug, um alleine Wasser am Fluss holen zu gehen. Sie wünschte, sie hätte ihre Puppe. Doch sie wusste, dass all ihre Sachen verbrannt waren. Nichts war mehr da. Alle Menschen, die ihr etwas bedeutet haben, sind nicht mehr da. Nein. Sie war stark. Sie brauchte ihre Puppe nicht. Leise schlich sie sich aus dem Zelt, das sie sich mit drei Frauen teilte. Man würde sie nicht weg lassen, wenn man sie fand, denn die Erwachsenen meinten immer, dass sie noch zu jung wäre, um alleine zu reisen. Doch sie musste. Sie hatte eine Aufgabe zu erfüllen, davon war sie fest überzeugt. Und so bemerkte niemand, wie das kleine Mädchen mit den wirr zerzausten Haaren sich aus dem Lager der Rebellen schlich.

     
     
    „Ailish du Schlafmütze. Wir müssen uns langsam auf den Weg machen.“ Müde strich sich Ailish das Haar aus dem Gesicht. Ihre Augen fühlten sich verquollen an und ein leichter Kopfschmerz kündete sich bereits an. Ausgerechnet heute bemerkte sie, wie ihre monatliche Blutung einsetzte. Na super. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Die Hilfsmittel, die sie bisher gekannt hatte, standen ihr nun natürlich nicht zur Verfügung.
    „ Was ist los? “ Liamh, der sich bereits daran machte, ihre Sachen zusammen zu suchen, bemerkte ihren Unmut.
    „Glaub mir, das möchtest du als Mann nicht wissen.“

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