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Tochter der Hoffnung (German Edition)

Tochter der Hoffnung (German Edition)

Titel: Tochter der Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena S. Murray
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lehren, was mir meine Mutter beigebracht hat. Ich liebe Maeve über alles, aber ich weiß, dass sie es nicht verstehen würde. Sie verleugnet ihre eigene Gabe, doch sie ist glücklich. Und das ist das Wichtigste. Also werde ich mich nicht in ihre Entscheidung einmischen. Doch Ailish ist nicht aus unserer Welt, ich habe lange überlegt und bin zu dem Entschluss gekommen, dass sie aus einer Art Parallelwelt stammt. Es gibt einen bestimmten Grund, warum sie gerade uns getroffen hat bzw. uns direkt vor das Auto gelaufen ist. Sie ist ein so liebes Kind. Ich hoffe, dass ich sie auf ihrem Weg begleiten kann, soweit es mir möglich ist. Trotzdem wir nicht vom gleichen Blut abstammen, ist Ailish meine Enkeltochter.
     
    Den Rest der Seite konnte sie leider nicht mehr lesen, denn die Seiten waren bereits abgegriffen und die Schrift war verblichen. Ailish starrte noch eine ganze Weile auf das Papier, bis ihr vor Müdigkeit die Augen zufielen und sie im Sessel ihrer Großmutter einschlief. Diese Nacht verbrachte sie jedoch ohne Träume und seltsame Botschaften.
     
    Am nächsten Tag beschloss sie, einen Ausflug an den nahe gelegenen See zu machen. Wo sollte sie anfangen, den erwähnten Steinkreis zu suchen? Sie ging davon aus, dass es sich um den gleichen Steinkreis handeln musste, wie der, den ihre Großmutter in ihrem Traum gesehen hatte. Wenn sie das alles richtig deutete, hieß das, dass sie das Kind in dem Steinkreis war, dass sie aus einer anderen, ihr unbekannten Welt stammte, magische Kräfte besaß und dass sie jeden Moment hysterisch anfangen würde zu lachen. Wenn sie das jemandem erzählen würde, könnte sie gar nicht so schnell  schauen, so schnell würde man sie in eine Irrenanstalt einweisen lassen.
    Immer wieder war die Rede davon gewesen, dass sie eine Aufgabe erfüllen musste, aber sie hatte keine Ahnung, wie diese aussah. Sie wusste ja nicht einmal, wo sie anfangen sollte zu suchen. Die Tagebücher ihrer Großmutter waren sicher ein guter Anfang, um mit der Suche zu beginnen. Aber wollte sie das tatsächlich? Wenn sie intensiv nach diesem Steinkreis suchte, erkannte sie tatsächlich an, dass es eine andere Welt und Magie gab und sie könnte die seltsamen Träume nicht mehr auf ihre strapazierten Nerven schieben. In Gedanken versunken legte sie ihre Decke auf der Wiese direkt neben dem schimmernden blauen Wasser aus.
    Woran konnte sie sich aus ihrer Kindheit noch erinnern? Ihre erste Erinnerung setzte zu ihrer Einschulung ein. Die Nonnen in ihrer Schule hatten immer ein wenig Angst vor ihr gehabt, doch sie hatte niemals den Grund heraus gefunden. Sie konnte sich noch an ein Feuer erinnern, dass in der großen Halle im Westflügel der Schule ausgebrochen war. Sie hatte zur Strafe, dass sie Mitzy McGowan einen Lutscher in die Haare geklebt hatte, den Fußboden wischen müssen und war so in ihren Gedanken versunken gewesen, dass sie fast zu spät den Brandgeruch wahrgenommen hatte. Die Schwestern hatten mit Eimern voll Wasser den Brand auf dem alten Teppich am Eingang löschen können. Das war ganz zu Anfang ihrer Zeit bei den Nonnen gewesen. Konnte es sein, dass sie das Feuer verursacht hatte? Keiner konnte sich erklären, warum der Teppich in Brand geraten war, Ailish hatte auch keinerlei Streichhölzer oder ähnliches beigehabt, dass hatte man sofort überprüft.
    Mit einem zufriedenen Seufzen ließ Brian sich neben sie auf der Decke nieder.
    „Das ist ein schöner Anblick, nicht wahr?“ Lächelnd sah Brian sie mit einem sanften Blick an und deutete mit dem Kopf in Richtung Wasser.
    „Weißt du, Maggie hat mir von eurem Gespräch gestern erzählt. Sie meinte, sie mache sich Sorgen um dich und da sie heute ein paar Erledigungen in Galway machen müsste, sollte ich einmal nach dir schauen. Nachdem ich dich nicht im Haus angetroffen habe, dachte ich mir schon, dass du hierher gefahren bist. Weißt du noch, als Kinder war das unser Lieblings Ort zum spielen und schwimmen gewesen.“
    „Wusstest du von alledem, Brian?“ Ailish sah ihm mit ernstem Blick direkt in die Augen.
    „Nun hör schon auf so ernst drein zu blicken. Ja, ich glaube, jeder hier im Ort weiß davon. Ich war ja immer nur in den Ferien in Irland, aber selbst als Kind habe ich das Gerede mitbekommen. Es hat ein Weilchen gedauert, aber dann wuchs Moos über die Sache und es fanden sich andere Interessante Dinge, über die die Leute sich das Maul zerreißen konnten. Als ich dann später von Kanada hier her gezogen bin, hat kein Mensch mehr davon

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