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Tochter der Hoffnung (German Edition)

Tochter der Hoffnung (German Edition)

Titel: Tochter der Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena S. Murray
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Männern nicht sonderlich viel auszumachen. Als sie am Treppenansatz angekommen waren, erblickte sie ihre Eltern, die unten Mitten im großen Ballsaal einem Mann gegenüberstanden. Der Mann war völlig in Grau gehüllt und zog gerade ein Messer aus seinem Umhang. Mit einem boshaften Lächeln ging er auf die Beiden zu. Vor Schreck entfuhr ihr ein lauter Schrei, so dass ihre Eltern erschrocken in Ihre Richtung schauten. Der böse Mann jedoch nutzte die Chance und rammte ihrem Vater, dem König, das Messer in die Brust. Genau in diesem Moment tauchte hinter ihrer Mutter plötzlich ein weiterer Mann auf und rammte ihr ebenfalls von hinten ein Messer in den Rücken. Vor Schmerz und Trauer brach Ailish auf dem Boden zusammen und eine ungeheure große Energie schien sich in ihrem Innersten zu sammeln. Die Wände um sie herum bewegten sich und der Wind, der weiterhin durch die offenen Fenster und Türen hereinwehte, stimmte ein wildes Lied der Zerstörung an. Einer der Männer nahm den Schaft seines Dolches in die Hand und verpasste ihr damit einen Schlag auf den Hinterkopf. Kurz bevor die Ohnmacht sie erfasste, fiel ihr Blick auf ihre geliebten Eltern, die Tod auf dem Boden des Ballsaals in ihrem eigenen Blut lagen.
     
    Ailish weinte. Jemand hielt sie im Arm und wiegte sie tröstend hin und her. Blinzelnd öffnete sie die Augen und nahm die Umrisse der kleinen Hütte wahr, in der sie und Liamh sich versteckt hatten. Erschrocken hob sie den Kopf und blickte in Liamh`s unergründliche Augen. Verlegen machte sie sich los und stand von seinem Schoß auf. Ohne etwas zu sagen, reichte er ihr ein kleines Stoffstück, damit sie sich das Gesicht abtrocknen konnte. Erst, nachdem sie sich etwas beruhigt hatte, konnte sie Liamh wieder ansehen.
    Dieser schaute sie diesmal jedoch nicht wie so oft mit einem reglosen Gesichtsausdruck an, vielmehr vermittelte sein Gesicht einen Eindruck von Mitgefühl und Wärme.
    Mit leiser, aber dennoch bestimmter Stimme sagte Liamh: „Sag mir deinen Namen.“ Erschrocken erwiderte Ailish: „Den habe ich dir schon gesagt, ich heiße Deidrè.“ Unbehaglich lehnte sie sich mit dem Rücken gegen die Wand. Langsam schüttelte Liamh seinen Kopf und schaute sie dabei unverwandt weiter an.
    „Ich weiß, dass das eine Lüge ist. Ich weiß auch, dass du die Frau oder auch teilweise das Kind aus meinen Träumen bist. Und das meine ich wörtlich, “ fügte er mit einem Lächeln im Gesicht hinzu. „Was auch immer in dieser Nacht geschehen ist, hat die Wahrheit enthüllt. Ich erlebe seit Jahren den Tod meines Vaters immer und immer wieder in meinen Träumen mit. Doch diesmal war es anders. Ich habe dich wie aus weiter Ferne am Waldrand unseres Hauses gesehen. Ich habe zum ersten Mal die schwarzen Männer in unser Haus eindringen sehen. Wir wussten nicht, wer genau ihn umgebracht hatte. Meine Mutter hat immer vermutet, dass es die Schergen von Alasdair gewesen sein müssen, doch mit Sicherheit wussten wir es nicht.“
    Mit zitternden Beinen ließ sich Ailish an der Wand auf den Boden gleiten. „Dann warst du also der Junge, der mich angeschaut hat.“ Nickend erwiderte er: „Es war so, als ob ich einerseits neben dir stand und andererseits als Kind das Ganze noch einmal erlebte. Dann waren wir im Schloss.“ Nach kurzem Schweigen sagte er: “Auch dort habe ich alles miterlebt. Ich habe das gefühlt, was du gefühlt hast und habe das gesehen, was du gesehen hast, Ailish. Wie schon so oft zuvor.“
    Erschrocken zuckte sie zusammen und knüllte nervös das Tuch in ihrer Hand zusammen.
    Langsam stand Liamh auf, ging in die Mitte des Raums und kniete sich ihr zugewandt nieder. Ailish konnte ihren Augen einfach nicht trauen, doch da kniete doch tatsächlich dieser große, kräftige Krieger vor ihr und verbeugte sich.
    Als er ihren verwirrten und etwas verlegenen Gesichtsausdruck sah, huschte ein kurzes Lächeln über sein Gesicht.
    „Nun Prinzessin, da s ist die normale Ehrerbietung, die man einem Mitglied des Königshauses entgegenbringen sollte.“
    Leise flüsterte Ailish: „Prinzessin?“
    Als Liamh versuchte, sich aus seiner Position wieder zu erheben, verzog er das Gesicht ganz leicht vor Schmerzen, doch Ailish hatte es bereits gesehen und sprang ebenfalls auf, um ihn zurück zur Liege zu bringen.
    „Ich hatte ganz vergessen, dass du verletzt bist. Wie fühlst du dich? Hast du noch immer Fieber, ist dir kalt?“ Verwundert blickte Ailish auf, da Liamh ihr keine Antwort gab. Dieser jedoch schaute sie nur

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