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Tochter der Hoffnung (German Edition)

Tochter der Hoffnung (German Edition)

Titel: Tochter der Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena S. Murray
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ihnen, zu warten und verschwand selbst im Inneren des Hauses. Als sie nach kurzer Zeit wieder heraus kam, hatte sie mehrere Brotleibe, Gläser mit Marmelade, wie Ailish annahm, und Käse in einen Korb gepackt und stellte ihn auf einen Holztisch, der ein Stück entfernt vom Haus aufgestellt worden war. Wenn man ein Stück weiter gehen wollte, erreichte man schon bald den Sandstrand und somit das Meer.
    „Esst, esst. Ihr müsst doch sicherlich Hunger haben nach der anstrengenden Reise.“ Forderte die Hausherrin sie auf. Duncan, der tatsächlichen einen Bärenhunger hatte, setzte sich als Erster an den Tisch. Nach einem Blick auf Danil, die ihm belustigt zunickte, biss er herzhaft in ein abgerissenes Stück Brot und nahm sich gleich dazu ein Stück von dem Käse. Ein Braten wäre ihm zwar lieber gewesen, aber dies hier tat es auch. Danil, die sich zuvor überzeugte hatte, dass kein Gift in dem Essen enthalten war, nahm sich ebenfalls ein Stück Brot und machte es sich mit dem Blick zum Meer am Tisch gemütlich. Sie würden noch früh genug die gewünschten Antworten erhalten. Liamh, der dem Ganzen noch nicht so traute, setzte sich neben Ailish, die sich im Schatten eines Baumes niedergelassen hatte.
    „Hast du denn keinen Hunger“, fragte er sie.
    „Eigentlich schon, aber so langsam kann ich kein Brot mehr sehen“, antwortete sie.
    Außerdem hatte Ailish ein nervöses Kribbeln in der Bauchgegend, sie bezweifelte, dass sie jetzt etwas hinunter bekommen würde.
    „Meinst du, wir können ihr trauen“, mit einem Kopfnicken deutete Ailish in Richtung des Hauses, in dem die Alte wieder verschwunden war.
    „Nun, ich weiß es nicht. Danil hätte uns jedoch einen Hinweis gegeben, wenn sie etwas Bedrohliches an ihr wahrgenommen hätte. Vielleicht kann sie uns wirklich ein paar Antworten geben, vielleicht auch nicht. Wir werden einfach abwarten, was sie uns erzählt. Heute könnten wir den Rückweg so oder so nicht mehr antreten, da es bereits dunkel wird.“
    Gedankenverloren nickte Ailish zustimmend und schaute dann auf das Meer hinaus. Das beruhigende Geräusch der Wellen vermischte sich mit dem Gesang der Vögel. Die leuchtenden rot und gelb Töne, die die untergehende Sonne erzeugte, spiegelten sich im Blau des Meeres wieder. Sie hatte immer noch ein ungutes Gefühl in der Magengegend, konnte sich aber nicht genau erklären, woher es kam. Je dunkler es wurde, desto mehr konnte man die Sterne wie schimmernde Punkte am Firmament bewundern. Das Seltsame war, dass sie sogar den Großen Wagen erkennen konnte und wenn sie genauer hinsah, auch den Großen Bären. Anscheinend unterschieden sich die Sternenbilder in den beiden Welten überhaupt nicht. Mit der Dunkelheit kam dann auch die Kälte, sodass Liamh seinen Umhang nahm und ihn Ailish um die Schultern legte. War es verrückt, dass bei dieser Geste ihr Herzschlag wieder einen Moment aussetzte? Die ganze Situation erinnerte sie irgendwie an einen schmalzigen Liebesfilm, in dem die Heldin meist schwach war und der Held in schillernder Rüstung die Dame zuvorkommend behandelte. Sie hatte sich immer als eigenständig, bodenständige und eben manchmal als verträumte Frau angesehen, aber es hatte schon etwas Besonderes, wenn da ein Mann war, der sich um einen kümmerte. Als die Dunkelheit das ganze Tal erfasst hatte und der letzte Lichtstrahl erloschen war, kam die alte Frau wieder aus der Hütte und zündete am Sandstrand ein Feuer an.
    Zögernd setzte sich die kleine Gruppe um das Feuer herum und sahen die Alte abwartend an.
    Danil richtete als Erste das Wort an sie.
    „Wie kommt es, dass meine Kräfte wiedergekehrt sind? Ich fühle mich hier anders, etwas leichter und auch befreiter. Was ist das hier für ein Fleckchen Erde?“ Zum ersten Mal schaute die Alte Ailish mit einem bedauernden Lächeln an.
    „Nun, dies ist das Tal des Lichts, der letzte Ort, an dem Alasdair`s Macht noch nicht vollends durchgedrungen ist. Die Berge, das massive Gestein schottet das Tal von der Außenwelt ab. Niemand, dem es nicht bestimmt ist, kann hier her vordringen.“ Mit glasigen Augen sah die Alte in die Flammen. Zögernd und mit leicht belegter Stimme fragte Ailish:„Was weißt du über mich? Welche Fragen wolltest du mir beantworten?“
    Ohne auch nur den Blick von den Flammen abzuwenden, hob die alte Frau ihre Hand und warf etwas Sand ins Feuer. Der Rauch, der daraufhin in den Himmel empor stieg, veränderte seine Farbe von einem dunklen Grau, zu einem kräftigen Blau bis hin zu

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