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Tochter der Hoffnung (German Edition)

Tochter der Hoffnung (German Edition)

Titel: Tochter der Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena S. Murray
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kam ein beklemmendes Gefühl durch die engen Felswände. Dann endlich wurde der Weg breiter und sie kamen auf einer fast schon kreisförmig zu nennenden Plattform an. Erstaunt schaute sie sich um. Was sie hier sah, erinnerte sie stark an den Antelope Canyon in den USA. Viele verschieden rötlich gefärbte Hänge waren in horizontal lagernden Gesteinsschichten treppenförmig in alle Himmelsrichtungen ausgebildet. Links von ihnen befand sich ein weiterer Durchgang, in den die Sonne direkt von oben hinein schien und die wellenförmigen Sandsteinwände in einem wunderschönen Licht erstrahlen ließ. Ehrfürchtig stiegen sie von ihren Pferden ab. Gerade, als Ailish mit dem ersten Fuß den Boden berührte, war ein ohrenbetäubender Schrei zu hören. Instinktiv schauten sie in den Himmel hinauf und vor Erstaunen traute Ailish ihren Augen kaum. Über Ihnen kreisten mindestens 2 Dutzend riesiger Greifvögel. Sie waren so nah, dass man die scharfen Krallen, die etwas umfasst hielten und den lang geformten Schnabel der Vögel erkennen konnte. Das Federkleid war rot. Nur einzelne Federn besaßen eine wunderschöne azurblaue Färbung. Noch während Liamh und Ailish die Vögel bewunderten, gingen diese zum Angriff über. Steine, Große wie Kleine, wurden auf sie hinunter geworfen. Liamh reagierte blitzschnell, nahm Ailish am Arm und zog sie samt seinem und ihrem Pferd in die Höhle, die sie soeben noch bewundert hatten. Zum Glück wurden sie nicht ernsthaft getroffen. Über den Lärm der Vögel hinweg fragte Ailish: „Was sollen wir jetzt machen?“
    Liamh schaute angestrengt zu den Vögeln, hielt Ailish dabei jedoch dicht neben sich, um sie jederzeit beschützen zu können.
    „Es sieht so aus, als wolle man uns nicht hier haben. Kannst du die Steine davon abhalten, uns zu treffen?“
    Ailish nickte. „Ja, aber ich weiß nicht wie lange. So können wir nicht weiterreisen.“ Das verschmitzte Lächeln, das Liamh ihr zuwarf, brachte wieder einmal ihren Herzschlag aus dem Takt.
    „Das habe ich auch nicht vor. Wenn du sie von uns abhalten kannst, dann kannst du sie bestimmt auch wieder in die Lüfte befördern.“ Ihren Protest zuvor kommend meinte er: „Du sollst keinen der Vögel treffen, obwohl sie es ja verdient hätten. Diese Vogelart ist normalerweise sehr ängstlich. Wenn du scheinbar zum Gegenschlag ausholst, sollten sie ihrer Natur gemäß eigentlich fliehen. Einen Versuch ist es zumindest wert.“ Nachdenklich kaute Ailish auf ihrer Unterlippe herum.
    „Ok, wir versuchen es.“ Ailish schloss die Augen und konzentrierte sich auf die Energien in ihrer Umgebung.
    Von den Vögeln nahm sie eine Aura der Angst wahr. Vorsichtig wagte sie einen Schritt aus der Höhle raus. Liamh blieb an ihrer Seite und beobachtete das Schauspiel. Eben noch flogen die Steine auf sie zu und im nächsten Moment drehten sie um und flogen zwischen den Vögeln hinauf in den Himmel, um in einem weiten Bogen auf die steinerne Erde aufzukommen und zu zerbrechen. Die Vögel kreischten wiederum ganz aufgeregt. Die Vögel arbeiteten alle zusammen. Einige kleine und somit schnellere holten die Steine von dem Boden im Sturzflug. Dann flogen sie zu den Anderen zurück und überreichten in schneller Abfolge ihre Last an die größeren Vögel. Soweit Liamh wusste, verfügten diese Vögel über eine scharfe Sehleistung. Warum hatten sie dann nicht ernsthafte Verletzungen davon getragen? Die wirklich großen Steine hatten sie immer verfehlt. Es schien so, als ob man ihnen nur Angst einjagen wollte. Aber warum? Als Liamh zu Ailish schaute, tropfte ein rotes Rinnsal auf ihr Oberteil. Sowohl aus ihrer Nase als auch aus ihren Ohren floss Blut.
    „Ailish, es ist genug.“ Zur Unterstützung griff er sie am Arm. In Ailish Kopf war ein ohrenbetäubendes Rauschen zu hören. Ihr war übel und die Welt um sie herum drehte sich in einem sehr unangenehmen Tempo. Erstaunt fasste sie sich ins Gesicht und schaute dann auf ihre rote Hand. Liamh redete mit ihr. Aber was sagte er? War da auch eine Frauenstimme? Aber nein, das konnte ja nicht sein. Es sei denn, die Vögel fingen an zu sprechen. Irgendwo in der Ferne brüllte jemand oder etwas. Sie musste sich hinlegen. Sie wollte schlafen, einfach nur schlafen und sich ausruhen. Ihre Glieder schmerzten, das monotone Rauschen in ihrem Kopf machte sie müde. Also schloss sie die Augen und jagte Liamh damit eine Todesangst ein.
     
     
     
     
     
     
    Lasóg bedeutet Licht
     
    6 .
     
    Ailish hatte das Gefühl zu schweben.

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