Tochter der Hoffnung (German Edition)

Teil, ein Bestandteil eines Ganzen waren. Die Wächter hörten auf, mit den Menschen zu reden. Sie zogen sich immer weiter zurück. Dann, eines Tages, gab es eine Frau, die verstand, dass alles Leben verbunden war. Sie beherrschte die Elemente, kannte sich mit Pflanzen und Kräutern aus.“ Ailish runzelte verwundert die Stirn.
    „Redest du von Moira?“ Der Kopf der Stute bewegte sich auf und ab, so als würde sie nicken. Nun sprang Coimeádaí von seinem Platz zu ihnen herunter und ließ sich neben Ailish nieder, damit diese ihn kraulend durch das Fell fahren konnte. Das Schnurren aus seiner Kehle bestätigte ihr, dass sie ihre Arbeit gut erledigte.
    „Ja, das war ihr Name“, fuhr Fianna fort. „Von dieser Zeit an beobachteten wir die Menschen aus der Ferne. Wir hatten die Hoffnung, dass sie nun endlich verstehen würden und alle Lebewesen friedlich zusammen leben könnten. An dem Tag, als wir uns trafen, war ich neugierig. Ich spürte, dass uns etwas verbindet. Du hattest so viel Energie und Tatendrang in dir. Alle Wächter beherrschen die Fähigkeit, das wahre Wesen eines Lebewesens zu erkenne. Und ich wusste, dass du einen starken Geist und ein gutes Herz besitzt. Ich erzählte den Ältesten von unserer Begegnung, doch sie waren der Meinung, dass es noch zu früh sei, wieder Kontakt mit den Menschen aufzunehmen. Denn nur die weiblichen Menschenwesen entdeckten die Magie und konnten die Elemente beherrschen. Nur Lebewesen mit einem reinen Herzen konnten die Magie beherrschen. Und die Ältesten behielten Recht. Seitdem Alasdair die Macht über die Menschen hat, ist alles noch schlimmer geworden. Ich habe euch jedoch die gesamte Zeit über beobachtet. Es war nicht geplant, dass ihr mich seht.“
    „Du hast mir geholfen. Ich hätte genauso gut aufgeben und sterben können.“ Nun mischte sich Liamh wieder in die Unterhaltung ein.
    „Könnt ihr mir nun endlich einmal erklären, was da vorhin passiert ist?“ Sie schüttelte den Kopf.
    „Ich weiß es auch nicht. Irgendetwas hat meinen Körper vergiftet.“ Coimeádaí erhob sich nun wieder von seinem Platz und gesellte sich zu Fianna. Erstaunt bemerkte Ailish, dass die beiden Tiere gleich groß waren. Und Fianna hatte mindestens ein Stockmaß von 1,80m. Zustimmend nickte der Pantar der Freundin zu.
    „ Die Prinzessin hat in der Zeit, die sie bereits wieder hier ist, ebenfalls das giftige Kraut zu sich genommen. Doch sie hat über einen langen Zeitraum in einem anderen Paralleluniversum gelebt und das Kraut scheint bei ihr aggressiver gewirkt zu haben. In diesem Fall hätte es sogar zum Tod geführt. Es ist verboten, sich auf diese Weise mit den Menschen zu verständigen. Doch ich habe es trotz der Folgen getan. Ich bin dadurch eine seelische Verbindung mit dir eingegangen, Ailish. Das bedeutet, was auch passiert, wir werden immer wissen, wo sich die Andere aufhält. Das gleiche hat Coimeádaí getan, als er dir das Innerste deiner Seele gezeigt hat.“ Ein plötzliches Grollen unterbrach Fianna. Der eben noch klare Himmel verdunkelte sich und Blitze zuckten durch die dunkle Wolkendecke. Die Erde fing an zu beben. Kleinere Steinchen lösten sich und rollten in die Tiefe des Canyons hinab. 
    „Er ist hier.“ Coimeádaí stellte sich an den Rand der Plattform und brüllte seine Wut hinaus.
    „Wer ist hier?“ fragte Liamh. Er hatte wie so oft bereits sein Schwert gezogen und sich schützend neben Ailish gestellt.
    „ Das Wesen, das uns in der Höhle der Seelen aufgesucht hat. Ich weiß nicht wie, aber er ist mir entkommen, bevor es zu einem Kampf gekommen ist. Er ist euch gefolgt und ich wiederum bin ihm gefolgt. Er ist ein Mensch ohne eine Seele, daher kann ich ihn nicht finden. Sein Herz schlägt nicht mehr, nur Dunkelheit ist in ihm zu finden.“ 
    Ein höhnisches Lachen erklang. Ailish schaute sich um, konnte jedoch niemanden entdecken. Ein Vibrieren war zu spüren, als Devin von seinem Versteck auf die untere Plattform sprang, auf der seine Feinde standen.
    „Devin.“ Auf Liamh`s Feststellung hin antwortete er:“Ja, mein alter Freund. Du dachtest, du wirst mich so einfach los? Nein, nein. Ich werde meine Aufgabe erfüllen. Um jeden Preis.“ Noch während Devin redete, bemerkte Ailish, wie von allem und jeden Energie abgezogen wurde. Devin schien eine Art Magnet zu sein, der alles in sich absorbierte. Sie versuchte einen Angriff, indem sie einen Kreis aus hartem Gestein aus der Erde direkt um Devin  hervor schießen ließ. Doch ihr Gegner reagierte