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Tochter der Hoffnung (German Edition)

Tochter der Hoffnung (German Edition)

Titel: Tochter der Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena S. Murray
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habe ich mich bis heute gehalten.“
    „ Ja, das weiß ich. Ich habe dich aus der Ferne heraus beobachtet .“ Irritiert schüttelte Ailish den Kopf. „Warum?“ Leicht nervös scharrte die Stute mit den Hufen. Eine kurze Weile lang war es still, Ailish und Liamh warteten auf eine Antwort. Dann traf Fianna ihre Entscheidung. Damit würde sie gegen das Gesetz ihrer Artgenossen verstoßen, doch das hatte sie auch schon, in dem sie mit den Menschen sprach.
    „ Folgt mir .“ Vorsichtig stand Ailish mit Hilfe von Liamh auf. Sie war noch etwas schwach und daher dankbar für Liamh`s Hilfe. Sie folgten der Stute in den Durchgang, in dem sie sich vor dem Angriff der Vögel versteckt hatten. Kurz ging ihr durch den Kopf, dass die Vögel verschwunden waren, als sie aus ihrer Ohnmacht erwacht war. Doch dieser Gedanke verflog ganz schnell, als sie tiefer in den Canyon vordrangen. Wie in der Höhle der Seelen waren auch hier an den Wänden Bilder zu erkennen. Sie waren jedoch nicht mit Farbe gemalt, sondern direkt in den Stein gemeißelt worden. Ehrfürchtig fuhr sie mit der Hand das Bild eines geflügelten Pferdes nach. Die Bilder zeigten Berglandschaften. Um die Spitzen der Berge flogen Pferde mit anmutigen Bewegungen und stolz erhobenen Köpfen. Dann gab es wiederum Bilder von Wäldern und großen Katzen. Das konnten nur die Artgenossen von Coimeádaí sein. Weiter hinten gab es Bilder vom Meer, in dem neben kleinen Fischen auch ein großes Meerestier lebte. Auch hier fuhr Ailish mit den Fingerspitzen die Konturen nach. Den wirklichen Namen des Tieres wusste sie nicht, doch in ihrer Welt nannte man es Nessie. Das Ungeheuer von Loch Ness. Zum Schluss schauten sie auf die Bilder einer großen Echse, welche aus dem Maul Feuer spukte. Die Landschaft, in der das Tier lebte, war kahl und steinig. Danach führte der Weg wieder auf eine Plattform, die einen herrlichen Überblick über den Canyon bot. In weiter Ferne konnte sie Berge entdecken. Die Bergspitzen gingen bis hinauf in die Wolken und entzogen sich somit dem menschlichen Auge.
    „ Die Bilder, die ihr gesehen habt, sind älter als die Zeitrechnung der Menschen. Vor langer Zeit lebten in dieser Welt die Tiere in Einklang mit der Natur. Doch einigen wissensdurstigen meiner Art reichte das friedliche Leben nicht. Sie wollten etwas entdecken. Es musste noch etwas anderes geben außer dem, was es in unserer Welt gab. Sie erschufen zusammen mit den Pantars, den Wächtern des Elements Erde, die Coirthen. Für jedes Element gibt es eine Art, die über das Gefüge wacht. Meine Artgenossen und ich sind die Wächter der Luft. Denn die Luft ist der Atem der Welt. “ Ein lautes Schnurren unterbrach Fianna`s Erzählung. Als sie sich umdrehte, entdeckte Ailish Coimeádaí, der über ihnen auf einem Felsvorsprung saß.
    „ Fianna, wie ich gerade höre, verstößt du mal wieder gegen die Regeln. Doch sei dir meiner Unterstützung gewiss. Wie schon so oft in der Vergangenheit. “ Mit einem Schnauben beantwortete Fianna die Neckerei ihres alten Freundes. 
    „ Coimeádaí ist der letzte seiner Art in dieser Welt und somit der Einzige Wächter der Erde. Das Element Erde ist der Herzschlag der Welt.“ Nach einer kurzen Pause fuhr Fianna fort. „Die Dragans sind der Wächter des Feuers. Das Element Feuer ist die Kraft der Erde.“ Ailish erinnerte sich an das Bild der Echse. Dragan bedeutete soviel wie Drachen, das passte also irgendwie.
    „ Und als letzes wachen die Mìolmòrs über das Wasser. Das Element Wasser ist die Seele der Erde.“ Mìol Mòr bedeutet auf Gälisch Wal. So hätte sie Nessie nun eher nicht genannt, dachte Ailish bei sich. Nun wechselte Fianna von einem belehrenden in einen weichen Tonfall.
    „ Durch die Entstehung der Coirthen hatten die Lebewesen dieser Welt die Möglichkeit, andere Parallelwelten zu entdecken. Und Lebewesen dieser anderen Parallelwelten gelangten in diese Welt .“
    „Meinst du damit die Menschen?“ fragte Liamh.
    „ Ja. Vor dieser Zeit gab es keine Menschen. Zuerst war man erfreut über die neuen Lebewesen. Die Wächter zogen ihre Verantwortung aus ihrer Tat und versuchten die Menschen so gut es eben ging zu beschützen und anzuleiten. Meine Vorfahren zeigten ihnen die Wunder diese Welt. Doch diese friedliche Zeit währte nicht lang. Die Menschen fingen an, Gebiete als ihr Eigentum anzusehen. Sie führten gegeneinander und alles, was sich ihnen in den Weg stellte, blutige Kriege. Immer und immer wieder. Sie verstanden nicht, dass sie ein

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