Tochter der Hoffnung (German Edition)
Obwohl alles um sie herum dunkel war, fühlte sie sich wohl. Irgendwie geborgen. Und sie hatte keine Schmerzen mehr. Nur langsam brach die Erinnerung durch den Nebel ihrer Gedanken. Irgendetwas war geschehen. Sie hatte sich nicht gut gefühlt. So, als ob sie sich einen Grippe eingefangen hatte. Der Angriff dieser riesigen Vögel. Natürlich, wie konnte sie das vergessen. Sie hatte die Steine abgewehrt. Und dann war etwas in ihrem Körper geschehen.
Du befindest dich im Mittelpunkt deines Seins, Prinzessin. Überlege dir gut, was du nun tust. Du musst dich entscheiden, ob du dein altes Leben weiterführen oder ob du in ein neues Leben übergehen möchtest. Diese Stimme, sie war so warm. War sie weiblich oder männlich? Nein, eher weiblich. Doch nirgendwo in der Dunkelheit war eine Frau auszumachen. Doch Ailish musste bei dieser Frage nicht lang überlegen. Sie wollte leben. Sie wollte helfen. Sie wollte Ciara, Danil, Alaina, Duncan, Sinead, Niall und vor allem Liamh wieder sehen. Als ihre Antwort zu festen Gedanken wurde, erschien mit einem Mal direkt vor ihren Augen eine weiße Kugel, bestehend aus reiner Energie. Hier, an diesem Ort, in ihrem Körper, war sie vor kurzem erst mit Coimeádaí gewesen . Nur dieses Mal war die Kugel wesentlich größer. Und noch etwas war anders. Eine schwarze, zähe Flüssigkeit hatte bereits die Hälfte der Kugel umschlossen. War das der Grund dafür, dass sie sich so schlecht gefühlt hatte? Eines wusste Ailish mit Sicherheit. Wenn sie nichts unternahm, würde sie sterben. Sie konzentrierte sich ganz und gar auf die fremde Substanz in ihrem Körper. Doch trotz größter Anstrengungen konnte sie nichts ausrichten. Sie war zu unkonzentriert. Am liebsten hätte sie frustriert gegen etwas getreten. Was sollte sie tun? Natürlich, sie könnte es mit einem laut ausgesprochenen Spruch versuchen. Dadurch könnte sie ihre Gedanken bündeln. Als ein Teil ihrer eigenen Seele nahm sie in ihrer normalen Gestalt Form an. Tief durchatmend schloss sie ihre Augen und suchte nach den richtigen Worten.
„ Licht und Dunkelheit gehören zusammen.
Meine Wahl fällt heute auf das Licht und auf das Leben.
Mit meinen Verstand, meinem Herzen, meiner Seele, werde ich dem Gift meinen Körper verwehren.
Die Kraft und das Licht meiner Ahnen leben in mir, dies ist mein Wille, so soll es geschehen.“
Erstaunt beobachtete Ailish, wie die weiße Kugel aus Energie zu pulsieren begann. Als ob es verbrennen würde, zog sich die schwarze Masse zurück und verdampfte letztendlich mit einem zischenden Geräusch. Ihr Körper wurde nun wieder von einer wohligen Wärme durchströmt. Erst als sie sicher war, dass alle Schäden beseitigt waren, kämpfte sie sich aus der Ohnmacht. Als sie ihre Augen öffnete, schaute sie Liamh direkt in die Augen.
„Ich dachte wirklich, diesmal würde ich dich endgültig verlieren.“ Beruhigend berührte sie ihn mit den Fingerspitzen an der Wange.
„So leicht wirst du mich nicht los.“ Das Geräusch von Hufen ließ sie aufschauen. Hinter Liamh stand eine wunderschöne Rappstute. Wie auf dem Bild in der Höhle war ihr schwarzes Fell von weißen Blitzen gezeichnet. Die Flügel, die ebenfalls mitternachtsschwarz waren, lagen eng an den Rücken gepresst an. Die Augen hatten eine weise und doch auch stolze Ausstrahlung. Anstatt einer gewöhnlichen Blesse war auch hier ein Blitz zu erkennen.
Liamh schaute erst die Stute, dann wieder sie an.
„Ich weiß nicht woran das liegt, aber jedes Mal, wenn du in Ohnmacht fällst, taucht ein anderes rätselhaftes Tier auf.“ Wieder schaute Ailish die prachtvolle Stute an.
„Fianna?“ Auf Ailish`s leise gesprochene Worte hin schaute Liamh sie erstaunt an.
„ Prinzessin, du erinnerst dich?“ Diese Stimme. Als Ailish bewusstlos war, hatte diese Stimme mit ihr gesprochen. Aufgeregt setzte Ailish sich auf.
„Liamh, ich kann mich erinnern an meine Kindheit erinnern. An dem Tag, als deine Mutter das Gemälde von der Königin malte, und ich zu dir ging, um dich zu ärgern, habe ich mich später noch im Wald verlaufen. Damals hatte ich mich weinend unter einem umgestürzten Baum versteckt. Bis….bis Fianna kam. Ich war so jung, das es für mich nicht seltsam war, dass mit einem mal ein geflügeltes Pferd vor mir stand und mit mir sprach.“ Sie wandte sich wieder der Stute zu.
„Du hast gesagt, dass du meine Freundin und Beschützerin bist und mich nach Hause bringen wirst. Ich musste dir versprechen, niemandem etwas davon zu erzählen. Daran
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