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Tochter der Träume / Roman

Tochter der Träume / Roman

Titel: Tochter der Träume / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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dann rückte Noah ins Blickfeld. »Dawn, trau dem Ding nicht.«
    »Ding?«, sagte das schaurige Wesen und verzog den Mund. »Noah, nach allem, was wir durchgemacht haben?«
    Ich warf Noah einen Blick zu. »Wenn ich mit dir gehe, was wird dann aus ihm?«
    »Für ihn habe ich Verwendung.«
    Mir gefiel nicht, wie das klang. Vor mir stand eindeutig eines jener Monster, vor denen mich mein Vater immer gewarnt hatte. »Und was hast du mit mir vor?«
    Weiße Zähne, viel zu gerade und perfekt, um echt zu sein, blitzten hell in seinem gebräunten Gesicht auf. »Ich werde dich ficken, dich töten und deinem Daddy aus Spaß an der Sache deinen Leichnam bringen.«
    Ich schwöre bei Gott, dass mir in diesem Augenblick das Herz stehenblieb. Ich war stocksteif vor Schreck, wie das naive Opfer in einem schlechten Horrorfilm. Ich griff nach Noahs Hand.
    »Komm schon, Dawnie«, sagte das Monster, während sein Gesicht näher und näher kam und es seine Hände nach mir ausstreckte. »Lass es uns treiben.«
    Ich schrie.

[home]
    Kapitel 5
    I ch schrie noch immer, als ich in der echten Welt aufschlug. Dort lag ich in Noahs Bett.
    Wir waren eng aneinandergeschmiegt, seine Hand in meiner. Er keuchte. Ich keuchte. Eine durchaus heiße Situation, wäre ich nicht
völlig
außer mir gewesen.
    Er fühlte sich fest und warm an neben mir, sein Herz pochte heftig unter meiner Hand, und seine muskulöse Brust schimmerte bronzefarben.
    Mein Puls raste, und ich stand kurz vor einem Herzkollaps.
    Ich ließ ihn los, hatte aber keine Kraft – oder Lust –, mich aus dem Bett zu begeben. »Was, zur Hölle, ist gerade geschehen?«
    »Du warst auf einmal da.« Seine Stimme war ein heiseres Wispern, als er sich zurück in die Kissen fallen ließ, die Elektroden in der Hand. Die Laken lagen zerknüllt um seine Hüften, seine langen Beine steckten noch darunter. Er hatte das Bett nicht verlassen, hatte sich nicht von der Stelle bewegt – aber ich.
    »Ich bin schlafgewandelt«, erwiderte ich, völlig benommen. »Ich muss eingenickt sein und dich im Halbschlaf gehört haben.« Oder ich hatte wirklich und in leibhaftiger Form die Traumwelt betreten. War das möglich?
    Ich wusste es nicht. Ich wusste
gar
nichts mehr.
    »Du warst plötzlich in meinem Traum.« Er lag mit zerzaustem Haar da und starrte mich verwundert an. »In meinem Kopf.«
    Ich schüttelte entschieden meinen Kopf. »Das kann nicht sein.« Das war nicht ganz gelogen, denn ich war nicht in seinem Kopf, ich war in seinem Traum gewesen – das war ein Unterschied.
    Doch ein kurzer Blick in sein Gesicht genügte, und ich wusste, dass er mir zwar gern glauben wollte, es aber nicht tat. »Nein, aber es ist passiert.«
    Darauf hätte ich leicht etwas entgegnen können – wenn mir die passenden Worte oder stichhaltige Einwände eingefallen wären, aber das taten sie nicht. So etwas war mir noch nie passiert. Ich hatte sonst
immer
die Kontrolle über meine Träume. Niemand kam hinein, und ich ging nicht hinaus. Morpheus’ Welt griff nicht in meine über.
    Mein Arm zitterte, als ich mich auf einen Ellbogen stützte, und ich spürte das Adrenalin durch meine Adern jagen, als hätte ich zehn Espressi getrunken. Ich sah Noah an, und mein Blick versank in seinen dunklen Augen, in denen so viel zu lesen war. Er erwiderte meinen Blick, sah mich an, als sei ich das erstaunlichste Geschöpf im ganzen Universum, als wisse er nicht, ob er sich vor mir verbeugen oder schreiend davonlaufen sollte. In diesem Augenblick hätte ich ihn am liebsten geküsst, und er hätte es bestimmt zugelassen. Und sich anschließend den Mund abgewischt.
    »Geht es dir gut?«, fragte ich ihn.
    Er nickte, offensichtlich noch etwas benommen. »Und dir?«
    Ich lachte. Kein gutes Zeichen. »Nein, aber das wird schon, sobald ich etwas Zeit zum Nachdenken habe.«
    Er schlug die Decke zurück, schwang die Beine über die Bettkante und wandte den Kopf zurück, um mich aus dunklen Augen wissend anzusehen. »Es kannte dich.«
    Verdammt. Wenn ich das eingestand, gäbe es kein Zurück mehr. Ich könnte nicht mehr so tun, als gäbe es eine vernünftige Erklärung für das, was geschehen war. »Ich habe diesen Traum schon einmal gehabt.« Ich begann mich zu fragen, ob es dieses Etwas war, vor dem mich der David Boreanaz in meinem Traum hatte warnen wollen.
    »Du hattest diesen Traum schon einmal?« Jetzt blickte er entsetzt drein. Wenn nicht gar wütend. »Du kennst diesen Mistkerl? Und trotzdem hast du so getan, als sei ich verrückt, als ich

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