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Tod am Kanal

Tod am Kanal

Titel: Tod am Kanal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Nygaard
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auf die Leiterin des K1 der
Flensburger BKI, der
Bezirkskriminalinspektion, an. Die Erste Hauptkommissarin Frauke Dobermann war
nicht nur eine erfahrene Kriminalistin, sondern erteilte in ihrer Bissigkeit
ihrem Namen alle Ehre.
    Christoph wählte die Nummer der Mordkommission. Es
meldete sich eine junge Frauenstimme. Er bat darum, mit Frau Dobermann
verbunden zu werden.
    »Die hat einen Einsatz in Sörup«, erklärte die
Kollegin aus der Fördestadt. »Sie ist auch nicht über Handy erreichbar. Leider
sind auch alle anderen Mitarbeiter des K1 außer Haus.«
    Christoph berichtete vom neuen Mordfall in
Friedrichstadt und bat darum, möglichst kurzfristig über die weitere Vorgehensweise
informiert zu werden.
    »Die machen es sich wieder leicht«, brummte Große
Jäger. »Wir alle wissen, dass der erste Angriff nach der Entdeckung einer
Straftat besonders wichtig ist. Es wäre vielleicht ratsam, einen
aufklärerischen Artikel über die Medien zu verbreiten: ›Liebe Mörder, seid fair
und nutzt die Engpässe bei der Polizei nicht aus.‹« Er sah Christoph an. »Also,
wenn ich hier Chef wäre, dann …«
    Christoph unterbrach ihn. »Natürlich werden wir die
Zeit nicht ungenutzt verstreichen lassen und mit den Ermittlungen beginnen, bis
die Flensburger übernehmen.«
    Der Oberkommissar klatschte in die Hände. »Prima.
Endlich einmal wieder etwas Handfestes.« Er streckte seinen Kaffeebecher
Mommsen entgegen, der mit einer Kanne duftenden Kaffees an seinen Schreibtisch
herangetreten war. »Wurde ja auch Zeit«, brummte Große Jäger und schlürfte das
heiße Getränk, um den ersten Schluck sofort wieder in den Becher
zurückzuspucken. »Teufel noch mal. Muss das Zeug so heiß sein? Nicht einmal
Kaffeekochen haben sie dir auf dem Kommissarlehrgang beigebracht.«
    Mommsen ignorierte den Kommentar seines Kollegen,
trank bedächtig einen Schluck Tee und widmete sich seinem Bildschirm.
    »Wir haben bisher wenige Anhaltspunkte. Zunächst
sollten wir versuchen, herauszufinden, wer die Tote war. Welchen Umgang hatte
sie? Gibt es Verwandte? Wie war sie in der Schule angesehen?« Christoph, der
Mommsens Vorliebe für Tee teilte, rührte mit dem Löffel in seiner Tasse herum.
    »Nach dem Erlebnis heute Morgen würde mich auch
interessieren, welche Verhältnisse an dieser Schule herrschen. Man hört oft,
dass Lehrer Probleme mit Schülern haben, die vor Gewalt nicht zurückschrecken.«
    »Das wäre ein weiterer Anhaltspunkt. Wir sollten uns
vom Schulleiter eine Aufstellung über die Lehrer und die Schüler der Klassen
geben lassen, in denen Ina Wiechers unterrichtet hat.«
    Christoph griff zum Telefon und rief das
Eidergymnasium an. Der Schulleiter war direkt am Apparat.
    »Ist das erforderlich?«, murrte van Oy, als Christoph
ihm seine Bitte vorgetragen hatte. »Wie ich Ihnen vorhin bereits erklärte, ist
unser Sekretariat nicht besetzt, und die ganze Arbeit bleibt an mir hängen.
Zusätzlich zu dem, was ohnehin zu erledigen ist. Vergessen Sie dabei nicht,
dass ich nebenbei auch noch eine Schule zu leiten habe. Abgesehen davon hat der
Vorfall eine gewaltige Unruhe ausgelöst. Ich bin vollauf damit beschäftigt, das
Kollegium und die Schülerschaft zu besänftigen.«
    Christoph war froh, dass er angerufen und dieses
Gespräch nicht dem Oberkommissar überlassen hatte. Große Jäger hätte dem
Schulleiter seine eigene Vorstellung von den Pflichten eines beamteten
Staatsbürgers gegenüber der Polizei vermittelt.
    »Ich bitte Sie, uns diese Aufstellung noch heute
auszuhändigen. Wir werden sie noch vor Schulende bei Ihnen abholen.«
    »Das ist unmöglich zu schaffen.«
    »Ich denke, Sie haben einen Computer. Und ich darf
davon ausgehen, dass Sie dieses Instrument auch beherrschen, ohne Ihre
Sekretärin fragen zu müssen.« Christoph sah auf die Uhr. »In zwei Stunden
werden wir bei Ihnen sein. Dann habe ich noch eine zweite Frage. Wissen Sie,
wie viele Nicos unter Ihren Schülern sind?«
    Der Schulleiter seufzte tief. »Glauben Sie, ich habe
die Namen aller Schüler im Kopf?«
    »Beschränken wir die Frage auf die Oberstufe.«
    »Da gibt es zwei. Aber unverbindlich.«
    »Ich meine einen jungen Mann mit langen schwarzen
Haaren und auffallend dunklen Augen.«
    »Ach, der. Das ist einer von den beiden.«
    »Und wie lautet der vollständige Name?«
    »Warum wollen Sie das wissen?«
    »Die Polizei interessiert sich dafür. Das sollte als
Begründung reichen.«
    »Nicolaus von der Hardt. Kommt aus St. Peter. Sehr
gute Familie.«
    »Ist

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