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Tod an der Ruhr

Tod an der Ruhr

Titel: Tod an der Ruhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Kersken
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wat platt kloppen, dann is fertig.«
    »Dann mach es mal gut, Fritzken.«
    »Jawohl, Herr Hauptmann!«, krächzte Balthus. »Und drücken Sie mir mal die Daumen, dat et so weiter geht mit dem guten Geschäft aufm Friedhof.«
    »Nein, Fritzken. Das werde ich ganz bestimmt nicht tun.«

SIEBEN

    Schon in aller Frühe hatte Grottkamp den Händlern auf dem Marktplatz ihre Standplätze zugeteilt und das Marktgeld kassiert. Dann hatte er dem Herrn Gemeindevorsteher seine Aufwartung gemacht, und Carl Overberg hatte sich überraschend einsichtig gezeigt.
    Mit ernster Miene hatte Grottkamp die Befürchtung geäußert, das Sterkrader Polizeigefängnis könne äußerst schnell jegliche abschreckende Wirkung auf gewisse zwielichtige Personen verlieren, wenn sich in deren Kreisen erst einmal herumgesprochen habe, dass eine der Gefängnistüren schief in den Angeln hänge. Daraufhin hatte Overberg sich umgehend eine Aktennotiz gemacht und dem Polizeidiener zugesagt, bis zum nächsten Morgen eine Entscheidung in dieser Angelegenheit zu treffen. Ein Ende der unhaltbaren Situation im Pitterkasten und der damit einhergehenden Bedrohung der öffentlichen Sicherheit war somit abzusehen. Und das war ohne Frage Grottkamps Verdienst.
    Hätte er nicht gestern in seinem Diensteifer den Schaden festgestellt und heute Morgen den Herrn Vorsteher überzeugt, dann wäre womöglich über kurz oder lang ein gefährliches Individuum aus dem Gefängnis verschwunden, und Sterkrade wäre dem Spott des ganzen Königreiches ausgesetzt gewesen.
    Der Tag hatte also gut begonnen für Grottkamp, und gelassen sah er seinen weiteren Dienstpflichten entgegen, die heute, wie an jedem Mittwoch, vor allem in der polizeilichen Überwachung des Marktgeschehens bestehen sollten.
    Der Wochenmarkt war schon seit zwei Stunden im Gange. Obwohl Grottkamp für dessen reibungslosen Ablauf seine Anwesenheit grundsätzlich für erforderlich hielt, führte sein Weg ihn jetzt auf das Gelände der Hüttengewerkschaft Jacobi, Haniel & Huyssen.
    Händler und Käufer wussten, dass der Polizeidiener jeden Augenblick auf dem Marktplatz aufkreuzen konnte. Das musste ausreichen, um sie von Verstößen gegen die Marktordnung abzuhalten, zumindest für eine Weile.
    So nahm Grottkamp sich die Zeit für einen Besuch der Kesselschmiede.
    Im weit geöffneten Tor der großen Werkshalle blieb er unschlüssig stehen. Biegewalzen quietschten schrill, unter ihrem Druck ächzten die Stahlbleche, Niethämmer dröhnten, und schwere Eisenketten, die von der Winde eines Laufkrans herabbaumelten, schlugen über Grottkamps Kopf klirrend aneinander.
    Stück für Stück schob sich eine Lokomotive der Werksbahn rückwärts an eine Reihe von Waggons heran. Krachend stießen die Kupplungen ineinander, kreischend rieben sich die riesigen Stahlzylinder, die auf den Waggons lagen, an den Ladeflächen.
    Beim Anblick dieser Stahlkolosse musste Grottkamp an einen der letzten Soloabende in der Marktschänke denken. Als Kaspar Ostrogge über einen defekten Wasserkessel in der Wirtshausküche geklagt hatte, war seine Tochter Katharina hinzugekommen und hatte gemeint, gleich nebenan in der Kesselschmiede der Hütte könne man doch sicher günstig einen neuen Wassertopf erstehen.
    Die Unwissenheit des Mädchens über die Ausmaße der Werkstücke, die in der benachbarten Halle fabriziert wurden, hatte die vier Solospieler köstlich amüsiert. Schon seit Jahrzehnten, und das wusste sogar der am technischen Fortschritt wenig interessierte Martin Grottkamp, wurden im Werk der Gutehoffnungshütte gewaltige Stahlkessel hergestellt, für stationäre Dampfmaschinen ebenso wie für Lokomotiven.
    Nicht gewusst hatte Grottkamp allerdings, dass so viele Männer in dem lärmerfüllten Chaos arbeiteten. Während er sie vom Eingangstor aus beobachtete, kam es ihm so vor, als sähen sie alle gleich aus, die Arbeiter mit den Kappen über den schmutzigen Gesichtern, mit den verschmierten Lederschürzen und den Holzschuhen, deren unablässiges Klappern und Schlurfen über den gepflasterten Steinboden trotz des Maschinengetöses in Grottkamps Ohren drang.
    Es erschien ihm nicht nur gefährlich, sondern auch wenig aussichtsreich, sich in der weitläufigen Werkshalle auf die Suche nach den beiden jungen Kerlen zu machen, die den toten Julius Terfurth gefunden hatten.
    »Mann, ich würde mal von den Schienen runtergehen. Sonst sind Sie gleich platt wie ein gewalztes Blech.«
    Erschrocken trat Grottkamp ein paar Schritte zur Seite. Er hatte

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