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Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi

Titel: Tod auf Cabrera - Mallorca-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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herum.«
    »Aber die ›Nemo‹ hat kein Periskop«, sagte Berger bockig.
    »Haben Sie nun ein U-Boot gesehen oder ein Seerohr?«
    »Ein Seerohr.«
    »Und wo?«
    »Auf der Südseite der Insel. Da haben wir auch, der Kirche sei Dank,
eine Höhle gefunden.«
    García Vidal nippte an seinem Kaffee. »Höhlen haben wir hier nun
wirklich genug.«
    »Das weiß ich, aber keine mit elektrischer Beleuchtung.«
    Der Comisario sah erstaunt auf. »Da muss ich Ihnen recht geben.«
    »Ich muss allerdings gestehen, dass die Lampen aussahen, als ob sie
schon lange nicht mehr in Betrieb waren.«
    »Vielleicht habt ihr ja den ollen Penizillinbunker der Nazis
gefunden.« García Vidal wirkte direkt ein bisschen aufgeregt.
    »Das glaube ich kaum, dafür schien er nicht groß genug. Aber wir
haben ihn nicht genauer untersucht. Das haben wir uns für morgen aufgehoben.«
    »Nehmen wir einmal an, dass Sie da wirklich einen alten Bunker oder
eine Schmuggelhöhle gefunden haben, die den Rangern gar nicht bekannt ist.
Dadurch würde zumindest nachvollziehbar, wie sich irgendwelche muslimischen
Phantome irregulär auf Cabrera aufhalten konnten.« Der Comisario überlegte
weiter. »Wenn die plötzlich ungebetenen Besuch von unseren drei Tauchern bekommen
hätten, läge ein Mordmotiv vor. Wir sollten uns die Höhle genauer ansehen.«
    Carmen zog die Stirn kraus. »Sollten wir nicht lieber Spezialisten
dafür anfordern?«
    García Vidal nickte. »Im Prinzip schon, aber weswegen? Wir sind
keine Höhlenforscher, und der bloße Anfangsverdacht würde eine derartige
Anforderung nicht rechtfertigen.«
    Carmen ließ nicht locker. »Stellen wir doch die Muselmänner unter
Mordverdacht. Leichen dazu haben wir ja nun wirklich genug. Wir müssten
natürlich einen begründeten Verdacht über den Zusammenhang der Leichenfunde mit
diesen Höhlen formulieren und hätten dann vierundzwanzig Stunden
Narrenfreiheit, bevor uns der Untersuchungsrichter zurückpfeift.«
    »Okay, dann machen wir das.«
    »Moment«, protestierte Crasaghi. »Das ist meine Höhle. Da will ich
morgen rein.«
    »Das können Sie auch«, beschied ihn Carmen knapp. »Aber erst dann,
wenn unsere Leute Licht gemacht und mal ordentlich durchgelüftet haben. Wir
können eine Menge gebrauchen, ein toter Bischof gehört jedoch nicht dazu.«
    »Was kann an einer derartigen Höhle schon gefährlich sein?«
    »Es weiß kein Mensch, wie viele Algen und Mengen von Seegras bei den
Winterstürmen der vergangenen Jahre in die Höhle hineingeschwemmt wurden. Wenn
die verrotten, senkt sich der Partialdruck des Sauerstoffs in den Höhlen. Das
kann für Menschen tödlich sein.«
    Crasaghi sah sie etwas ungläubig an. »Aber man riecht doch, wenn’s
faulig stinkt.«
    »Eben nicht. Und wenn doch, kann es leider schon zu spät sein.«
    Berger bestellte eine neue Runde Cortados. »Irgendwie haben wir den
Faden verloren. Lasst uns bitte beim Thema bleiben. Wir haben inzwischen neben
unseren drei Leichen einen verlorenen Fischer und eine weitere vermisste
Person. Wenn ich Carmen richtig verstanden habe, gibt es wenig Hoffnung, die
beiden noch lebend zu finden.«
    Carmen nickte zustimmend. »Okay, aber was haben zwei Schwule, eine
Irakerin, ein Fischer und ein Trikotagenfabrikant gemeinsam? Irgendeinen
gemeinsamen Nenner müssen die haben.«
    Crasaghi machte es offenbar Spaß, die Ermittlungsarbeit nicht nur
aus der ersten Reihe beobachten zu können, sondern sich auch daran zu
beteiligen. »Sie scheinen alle fünf Stress mit Islamisten zu haben«, ließ er
verlauten. »Zumindest wenn Sie davon ausgehen, dass die beiden gesuchten
Personen für das Verschwinden dieser Leute verantwortlich sind.«
    »Wir suchen nicht nur Islamisten«, berichtigte ihn García Vidal, »sondern
Moslems. Eventuell sogar weibliche Moslems. In dem Fall steht nicht nur ganz
Nordafrika, sondern auch halb Asien auf unserer Fahndungsliste.«
    Cati brachte die Cortados und verteilte sie.
    García Vidal schüttelte nachdenklich ein Zuckertütchen. »Es ist ein
Jammer, dass wir mit der Internetrecherche noch nicht weiter fortgeschritten
sind. Angela hat sich die halbe Nacht am PC um die
Ohren geschlagen. Auch ihre Kollegen in Wiesbaden kommen nicht so richtig
voran.«
    »Es ist immerhin erwiesen, dass es von rechter Seite her ein
verstärktes Interesse an Cabrera gibt«, sagte Berger.
    »Das ist auch das Einzige.« Nun rührte auch der Comisario seinen
Kaffee kalt.
    Alle schwiegen nachdenklich.
    »Auch wenn Sie mich für verrückt halten«, sagte

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