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Tod auf der Koppel

Tod auf der Koppel

Titel: Tod auf der Koppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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gern an allen möglichen Orten herum.«
    »Genau! Guppy. Ich habe ihn damals mitgenommen, doch am nächsten Morgen war er bereits wieder verschwunden. Ich nahm ihn auf der Hinfahrt mit, damit er mir beim Einladen hilft, und eigentlich hatte ich ihn auch wieder mit zurück nehmen wollen. Doch kaum hatte ich ihn bezahlt, war er schon über alle Berge, und beim Ausladen stand ich allein da. Ein merkwürdiger Kerl.«
    Das war genau das, was Jim hatte wissen wollen. Er lehnte sich gegen die Tür des Lastwagens und hatte plötzlich außerordentlich viel Zeit. »Sie haben ihn mitgenommen?« fragte er. »Und wo haben Sie ihn aufgelesen? Direkt bei uns? Ich wohne in diesem kleinen weißen Haus, ungefähr drei Kilometer von der Rennbahn entfernt.«
    »Nein, es war ein Stück weiter weg. Es muß etwa gegen sieben Uhr gewesen sein, denn es wurde schon dunkel. Ich hatte über eine Stunde damit zugebracht, einen Reifen zu wechseln. Es war die zweite Panne auf dieser elenden Fahrt. Da entdeckte ich ihn, wie er auf der Straße daherkam, und dachte: >Vielleicht möchte der in die Stadt, um sich ein paar Groschen zu verdienen. Da kann er mir ja gleich beim Abladen helfen.< Das Vieh sollte die Nacht über im Viehhof bleiben und am nächsten Morgen abgeholt werden. Also nahm ich ihn mit.«
    »Und er ist mit Ihnen bis in die Stadt gefahren?« Das war das beste Alibi, das sich denken ließ. Mochte der Himmel wissen, warum Alf das verschwiegen hatte.
    »Ja. Er hatte eigentlich kein Ziel. Ich fragte ihn, ob er sich etwas verdienen wolle, und er antwortete: >Wenn die Arbeit nicht zu schwer ist und nicht zu lange dauert, ja.< Ich erklärte ihm, daß ich mich verspätet hätte und jemanden brauchte, der mir beim Viehausladen hilft. Er sollte zehn Schilling dafür bekommen.«
    »Und er ist die ganze Nacht in der Stadt geblieben?«
    »Das war eben das Ärgerliche. Er sagte, zehn Schilling reichten nicht zum Übernachten, worauf ich ihm anbot, er könne in meinem Gartenhaus übernachten und am nächsten Morgen mit mir zurückfahren. Das war mir lieber, als wenn er mit zu mir nach Hause gekommen wäre, obgleich ich nicht verheiratet bin. Er meinte trocken: >Das ist genauso gut wie etwas anderes< und stieg ein.«
    Jim nickte nur. »Und Sie kamen etwa gegen neun Uhr in der Stadt an?« Hawkins war zwischen acht und neun Uhr ermordet worden. Also kam Alf auf keinen Fall als Mörder in Frage. Aber warum hatte er das bloß nicht Inspektor Wright erzählt?
    »Leider nein. Ich hatte nochmals Pech. Nach zwanzig Kilometern streikte der Vergaser. Das war vielleicht eine Fahrt! Und dazu diese Dunkelheit!«
    »Und da hat Sie Guppy im Stich gelassen?« Mithin hätte er genügend Zeit gehabt, ein anderes Auto anzuhalten und zu Hawkins zu fahren.
    »Nein, nicht in der Nacht. Das geschah erst am nächsten Tag. Wir fuhren gerade an dem großen Haus vorbei, in dem diese verrückte Schriftstellerin wohnt, deren Romane auch verfilmt werden. Wie heißt sie bloß noch?«
    »Augusta Wharton? War es ihr Haus?«
    »Ja, genau. Ich schätzte, daß ich ungefähr eine halbe Stunde für die Reparatur brauchen würde, und meinte zu Alf: >Können Sie nicht einmal hineingehen und fragen, ob wir nicht eine Thermosflasche voll Tee bekommen können? Ich fürchte nämlich, es wird spät werden.< Er war wenig entzückt von diesem Vorschlag, denn er konnte die Leute nicht leiden; aber schließlich machte er sich doch auf den Weg... Aber ich halte Sie mit meinen Geschichten bloß auf. Sie müssen ja noch Ihr Vieh verladen. Sonst wird es wieder so spät.«
    »So eilig habe ich es nicht«, erwiderte Jim rasch. »Erzählen Sie ruhig weiter.«
    Aber wie es oft bei schwatzhaften Leuten ist: Dixon verlor plötzlich das Interesse an der Sache. »Es gibt nichts weiter zu erzählen. Wir bekamen unseren Tee und langten etwa um elf in der Stadt an. Eine verdammt lange Fahrt.«
    Doch Jim ließ nicht locker. »Vielleicht ist das wichtig. Wissen Sie, bei uns wird jeder gefragt, was er in jener Nacht gemacht hat. Und wenn Alf mit Ihnen gefahren ist, kommt er als Täter keinesfalls in Frage.«
    Dixon starrte ihn offenen Mundes an. »Wollen Sie damit sagen, Alf habe etwas mit dem Mord zu tun?«
    »Natürlich nicht. Aber jeder von uns muß für diese Nacht ein hieb- und stichfestes Alibi vorweisen.«
    »Das ist ja genau wie im Kino!«
    »Fast noch schlimmer. Also wenn Sie bestätigen können, daß Alf während der ganzen Zeit, von halb acht bis Mitternacht, mit Ihnen zusammen war, dann stünde er

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