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Tod auf der Koppel

Tod auf der Koppel

Titel: Tod auf der Koppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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nachweisen.«
    Der Pfandleiher sagte gar nichts, sondern nickte bloß.
    »Und da ist nun dieser alte Gauner«, fuhr Jim fort. »Ein Tunichtgut, aber keineswegs bösartig. Er wollte um keinen Preis erzählen, wo er die Nacht zugebracht hat. Nein, keine Sorge, ich bin nicht von der Polizei. Ich will mich auch nicht in die Angelegenheiten der Polizei einmischen. Ich heiße Jim Middleton und bin Besitzer einer kleinen Farm; außerdem vermittle ich für die größeren Farmer Viehgeschäfte.«
    Der Pfandleiher ließ sich offensichtlich aus seiner Reserve locken. »Ich habe schon von Ihnen gehört«, meinte er. »Mein Sohn hat ebenfalls eine Farm, und im letzten Jahr hat er Ihnen einen Stier verkauft.«
    »Peter Robinson? Ich habe Ihren Namen draußen gelesen. Dann ist also Bert Ihr Sohn. Ich erinnere mich. Es war ein sehr guter Stier... Doch zurück zu Alf Guppy. Er war richtig störrisch und verweigerte jede Auskunft. Für die Polizei ist er einer der Hauptverdächtigen. Er hat nämlich an jenem Abend einen Streit mit Hawkins gehabt und ist der letzte gewesen, der ihn gesehen hat. Durch Zufall bin ich mit einem Lastwagenfahrer ins Gespräch gekommen, und der hat Guppy in jener Nacht auf der Straße aufgelesen und mit hierhergebracht. Aber unterwegs — und damit kommen wir zu Ihnen — hat er sich in einem Haus eine Thermosflasche mit Tee füllen lassen, und dort ist eine Uhr verschwunden.«
    Der Pfandleiher setzte schon zum Sprechen an, überlegte es sich aber dann anders.
    Jim glaubte, eine gewisse Erleichterung wahrnehmen zu können. »Am nächsten Tag gab er vor, noch etwas in der Stadt besorgen zu müssen, und verschwand. Der Lastwagenfahrer hat ihn nicht wieder gesehen. Da ist mir die Idee gekommen, daß er vielleicht bei Ihnen gewesen ist, um die Uhr zu verkaufen.«
    Er beobachtete das Gesicht seines Gegenübers mit äußerster Anspannung. Robinson schwieg eine Weile, dann lehnte er sich, als hätte er einen Entschluß gefaßt, über die Theke und flüsterte: »Sie haben recht. Er kam am Mittwochmorgen zu mir, als erster, und erzählte mir eine Geschichte, von seiner Tochter, die gestorben sei und ihm die Uhr hinterlassen habe. Eigentlich habe er sie behalten wollen; aber er sei völlig abgebrannt — die übliche Ausrede.«
    Jim nickte. Er kannte Alf und konnte sich die Unterhaltung lebhaft vorstellen. »Und Sie haben ihm die Uhr abgekauft?«
    Der Pfandleiher richtete sich zu voller Größe auf, von Kopf bis Fuß beleidigte Würde. »Aber nie und nimmer! Ich würde nie so etwas anrühren! Schließlich habe ich einen Ruf zu verlieren. Ich habe mir den Mann genau angesehen und den Sprungdeckel der Uhr geöffnet; als ich die Initialen A. G. W. las, habe ich ihm erklärt, ich könne nichts für ihn tun. Zuerst war er wütend, dann fing er an zu bitten und zu betteln: Ich solle ihm doch wenigstens ein Pfund dafür geben. Er komme am nächsten Tag bestimmt wieder und hole die Uhr dann ab. Ich habe ihn trotzdem weggeschickt. Er verschwand unter lauten Flüchen.«
    Jim streckte ihm die Hand hin. Das war noch günstiger, als er erwartet hatte. Mit etwas Glück konnte er die Uhr wieder auftreiben und so den guten Alf vor dem Gefängnis bewahren. »Herzlichen Dank, Mr. Robinson. Selbstverständlich lasse ich kein Wort über die Sache verlauten. Ich werde nur Alf ins Gewissen reden, daß er die Uhr zurückgibt. Dann kann sich die Polizei woanders nach dem Mörder umsehen. Sie haben mir sehr geholfen. Grüßen Sie Ihren Sohn von mir. Und wenn er wieder Vieh zu verkaufen hat, soll er es mich wissen lassen. Auf Wiedersehen.«
    Er war sehr froh. Alf war wirklich ein Dummkopf! Natürlich, im Grunde hatte er gestohlen, und er hätte zu Recht ein paar Monate Gefängnis verdient. Es war nicht ganz richtig von Jim, ihn davor bewahren zu wollen. Trotzdem wollte er es versuchen.
    Er blickte auf die Uhr. Es war höchste Zeit zurückzufahren. Er hoffte nur, daß Sara den ganzen Tag über bei Annabel gewesen war und ihr die Zeit vertrieben hatte.
     
    Es war eben acht Uhr früh, und Sara stellte zufrieden fest, daß sie heute einmal ganz gemütlich im Bett bleiben konnte. Aber ein Gefühl der Unruhe trieb sie aus den Federn. Sie stand auf und ging zu den Ställen, um zu sehen, ob alles in Ordnung war. Von Dalby Lord war nichts zu entdecken. Er war schon vorher dagewesen und nun, um zu frühstücken, ins Haus gegangen. Nur der Stallbursche war da und fegte die Ställe aus. Er grinste sie an. »Hallo, Sara! Sie sind fein dran: Sie haben

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