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Tod auf der Venus

Tod auf der Venus

Titel: Tod auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald A. Wollheim
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hängen vom Erfolg oder Mißerfolg von drei Männern ab. Ich bin einer von diesen dreien. Und ich kann euch sagen, daß ich nicht im Traum an Selbstmord denke, und Medaillen will ich auch nicht, so daß ich also die Gefahren dieser Mission nicht auf mich nehme, wenn ich zwei Clowns bei mir habe, die einander nicht riechen können. Jetzt will ich zwei Dinge wissen. Erst kommst du dran, Parret. Bist du bereit und in der Lage, mit Smith zusammenzuarbeiten?«
    Parret steckte merklich zurück. »Natürlich«, antwortete er. »Das ist kein Problem. Ich habe ja nichts gegen ihn. Gegen das System hab ich einiges, aber zusammenarbeiten kann ich mit jedem.«
    »Und du, Smith. Bist du bereit und in der Lage, mit Parret zusammenzuarbeiten?«
    Chet wollte ein für alle Male die Sache klären.
    Quincy zuckte die Achseln. »Warum nicht? Ich will ja nur den Job tun, für den ich bezahlt werde. Das ist doch genau die Mission, auf die ich mein Leben lang hingearbeitet habe. Wenn Carter mit mir arbeiten will, dann wird es mir eine Wonne sein, mich glänzend mit ihm abzustimmen.« Er lächelte, diesmal nicht ganz so kalt, aber Chet verspürte trotzdem keine Wärme. Smith sah Parret voll an und streckte ihm die Hand entgegen.
    »Ich sag dir was«, schlug er vor. »Meine Bemerkung über den Mut und so ziehe ich zurück, wenn du das mit der Medaille zurücknimmst. Geht das in Ordnung?«
    Parret schüttelte ihm die Hand, aber sie sahen einander dabei nicht an. »In Ordnung«, bestätigte er.
    »Ich wollte nur euch beiden klarmachen, daß es von jetzt an keine Hänseleien und keinen Streit mehr zwischen den Mitgliedern dieser Mannschaft gibt. Um ganz sicher zu gehen, ist dies mein erster offizieller Befehl zu diesem Flug. Ich möchte euch daran erinnern, daß wir viel Glück brauchen, um unsere Pflicht erfüllen zu können. Und ich mache euch auf die Tatsache aufmerksam, daß diese Mission für jeden von euch heute nachmittag begonnen hat, als ihr zu dieser Mannschaft und für diese Mission bestimmt wurdet. Und schließlich möchte ich euch noch an die Strafen erinnern, die vorgesehen sind für die Nichtbeachtung eines direkten Befehls bei einem gefährlichen Auftrag. Ich glaube, die Strafen beginnen mit zwanzig Jahren Zwangsarbeit«, schloß er trocken.
    Die erste Krise der Operation Sofort war vorüber. Chet glaubte nicht daran, daß ein guter Führer seine Autorität damit betonte, daß er seinen Rang herauskehrte. Aber er war ein guter Offizier und wußte, daß die Autorität, die ihm vom Direktor der Raumbehörde im Namen des Präsidenten verliehen worden war, auch eingesetzt werden mußte, damit er die ihm zugewiesene Aufgabe erfolgreich durchführen konnte. Merkwürdig, ein Rang war ihm bisher noch nicht zugewiesen worden, aber er hatte es so verstanden, daß er die Expedition zu führen hatte, und als Führer hatte er auch gehandelt. Es ließ sich nicht daran zweifeln, daß Parret und Smith seine Autorität anerkannten.
    Natürlich wußte auch er, daß der Mangel an Information ein Gefühl der Unsicherheit zur Folge hatte, die der Angst schon verdächtig nahe kam. Chet beschloß daher, künftige Unterhaltungen nach Möglichkeit immer von der bevorstehenden Aufgabe abzulenken, bis sie über ausreichende Informationen verfügten und die Vorbereitungsarbeiten tatsächlich begonnen hatten. Bis zum Abendessen wurde daher gefachsimpelt. Sie tauschten ihre Erfahrungen aus und sprachen über die Annehmlichkeiten des Lebens innerhalb der Behörde, aber die Venus oder die Russen wurden nicht mehr erwähnt.
    Sie waren gerade fertig mit dem Essen, als sie gebeten wurden, sich in Craggys privatem Konferenzraum zu melden. Carter und Quincy sprangen sofort auf, um eifrigst dem Boten zu folgen, der sie dorthin bringen sollte, aber Chet trank erst noch das Glas Milch aus, das er in der Hand hielt. Er trank die Milch langsam, wischte sich den Mund ab und legte die Serviette ordentlich vor sich hin. Dann erst stand er auf und folgte seinen beiden Kameraden zur Tür.
    »Fertig, Gentlemen?« fragte er. Das war gut gespielt, denn es wirkte so beruhigend, daß sie nicht die Korridore entlangrannten und in den Konferenzraum stürmten. Sie schlenderten gemütlich dahin; alle drei unterdrückten ihre verständliche Erregung, so daß ihr Führer wiederholt stehenbleiben und auf sie warten mußte.
    Direktor Curtis wartete schon auf sie. Rechts von seinem angestammten Platz saß Captain Borg, daneben ein anderer Offizier, der die Abzeichen eines Commanders trug;

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