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Tod auf der Venus

Tod auf der Venus

Titel: Tod auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald A. Wollheim
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befriedigt, daß sie in vollem Umfang getestet ist.«
    »Captain«, drängte Parret, »ist dieses Modell jemals geflogen?«
    »Die Wahrheit ist die, daß noch nie eine Rakete mit Nuklearantrieb zusammen mit einer Kommandokapsel benützt wurde. Allerdings ist der Nuklearantrieb selbst sehr erfolgreich bei anderen Gelegenheiten eingesetzt worden, und selbst in der vorliegenden Kombination hat man ihn außerordentlich gründlich auf dem Prüfstand getestet.«
    »Sir«, fuhr Parret mit seinen Fragen fort, sprach aber noch immer sehr ruhig, wenn auch betont nachdrücklich, »mit Rücksicht auf die Tatsache, daß Sie drei lebende Menschen und nicht einen Prüfstand hinaufschicken, möchte ich wissen, ob Sie mit den Prüfstandtests dieser Rakete zufrieden sind.«
    »Ich glaube, es ist ganz klar, daß wir, hätten wir ausreichend Zeit zur Verfügung, wahrscheinlich einen Instrumentenabschuß vorziehen würden, ehe wir dieses Modell bemannen. Aber zufrieden bin ich selbstverständlich.«
    Creighton Curtis bedankte sich bei Captain Borg für seine Ausführungen. »Ich bin mir darüber klar, Gentlemen«, wandte er sich an die Astronauten, »daß es zahllose Fragen gibt, die Sie gerne beantwortet haben möchten. Ich kann Ihnen versichern, daß es auf jede Frage eine Antwort gibt. Wir überlassen nichts dem Zufall.
    Wenn Sie also jetzt zu dem, was Sie heute hier gehört haben, keine spezifischen Fragen mehr haben, möchte ich die Sitzung schließen. Morgen ist Ihr letzter Ruhetag. Am darauffolgenden Tag wird für Sie ein sehr genauer Stundenplan gelten, der vierzehn Stunden täglich umfaßt.«
    Chet hatte keine Fragen. Er war zwar keineswegs davon überzeugt, daß die Operation so sorgfältig geplant war, wie Craggy behauptete, aber er war bereit, das Urteil darüber so lange zurückzustellen, bis er nach ein paar Trainingstagen einen besseren Überblick hatte. Und beim Training kam allerhand heraus, wenn etwas nicht stimmte.
    »Wenn ich das sagen darf«, meldete sich Quincy Smith, »dann sollten wir alle der Dringlichkeit der Situation Rechnung tragen. Die mit diesem Projekt verbundenen Risiken müssen im Licht der unbedingten Notwendigkeit dieser Mission gesehen werden.«
    Curtis sammelte seine Papiere ein, reagierte aber auf diese Bemerkung mit keinem Wort, nicht einmal mit einem Blick.
    »Ich habe eine Frage«, ließ sich Parret vernehmen und zog damit die Aufmerksamkeit des Direktors auf sich.
    »Ja?«
    »Nun, Sir, ich verstehe sehr wohl, daß diese Mission außerordentlich dringend ist. Was ich aber gerne wissen möchte, Sir, ist der Erfolgsprozentsatz, den man sich für diese Operation errechnet hat.«
    Eine Wolke des Nachdenkens, vielleicht auch des Unwillens, überflog kurz das Gesicht des Direktors. Dann sah er dem Astronauten fest in die Augen und wog seine Worte sorgfältig ab. »Die Raumbehörde hat nie offiziell oder inoffiziell einen Erfolgsprozentsatz für eine Mission, ob bemannt oder unbemannt, genannt. Kein Countdown wurde abgeschlossen, wenn nicht eine allseitige Übereinstimmung darüber erzielt wurde, daß mit einem Erfolg gerechnet werden könne. Mit anderen Worten: wenn ein sogenannter Erfolgsprozentsatz herausgegeben werden müßte, dann könnte man guten Gewissens jedem einzelnen Abschuß, und auch diesem hier, volle hundert Prozent geben. Ist das klar genug?«
    »Jawohl, Sir«, erwiderte Parret. »Vielen Dank, Sir.«
    Nachdem sie in das gemeinsame Wohnzimmer zurückgekehrt waren, wandte sich Borg an Parret: »Carter, ich gewinne allmählich den Eindruck, daß Sie über Ihre Abstellung zu dieser Mission nicht recht glücklich sind, obwohl Sie sich doch freiwillig gemeldet haben.«
    »Nein, glücklich bin ich nicht«, gab Parret zu, »aber ›glücklich‹ ist auch nicht das richtige Wort. Ich bin nie ›glücklich‹ oder ›unglücklich‹ über eine solche Mission. Ich bin Astronaut und tu eben das, was man mir zu tun aufträgt. Ich stelle nur gerne Fragen, weil ich wissen möchte, wie ich dran bin.«
    Borg akzeptierte diese Antwort und war erleichtert darüber, daß kein unzufriedener, mürrischer Astronaut diesen Plan ruinieren würde.
    »Schön, ich schlage vor, wir setzen uns jetzt zusammen«, sagte Borg und wurde plötzlich sehr herzlich. »Ich habe Ihnen eine Ankündigung von einiger Bedeutung zu machen – Beförderung, Lieutenants .«
    Er befestigte ganz einfach eine Silberspange an Perrets Kragen, dann an dem von Smith. Lächelnd wandte er sich an Chet.
    »Astronaut Duncan, diese silberne

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