Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tod auf der Venus

Tod auf der Venus

Titel: Tod auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald A. Wollheim
Vom Netzwerk:
oder in jede Gruppe von Räumen übertragen werden.
    Als sie umgezogen waren, kamen die drei Männer im gemeinsamen Wohnzimmer zusammen. Captain Borg war nicht dabei. Als Chet den Raum betrat, standen die beiden anderen im Zimmer und sprachen miteinander. Einer sah ihn, als er unter der Tür stand.
    »Aha! Da ist ja unser CA. Ich bin Carter Parret. Und das hier ist Quincy Smith.«
    »Hallo, Kameraden.« Chet lächelte die beiden an. »Und was soll das CA. bedeuten?«
    »Captain, agierend. Und das bist du doch, oder?« sagte Carter.
    »Ich habe noch keinen Rang mitgeteilt bekommen«, erwiderte Chet.
    »Nun ja, dann kannst du CA. ja auch für Condemned Astronaut nehmen.«
    »Und was soll das nun wieder heißen?« Chet hielt das nicht für einen guten Witz.
    »Was hat man dir zur Last gelegt? Daß du Geheimnisse an die Russen verraten hast?«
    »Vielleicht bin ich irgendwo nicht ganz mitgekommen. Worüber redet ihr eigentlich?« Chet bemühte sich, seine Stimme nicht allzu ungeduldig klingen zu lassen.
    »Du bist durchaus mitgekommen, aber so verfährt man hier. Niemals sagen sie einem genau, was sie wollen und was sie vorhaben. Sie schieben einen nur dahin und dorthin, bis man ein bißchen aus dem Gleichgewicht gerät, und dann: wummmm!«
    Chet begriff, daß Parret es ernst meinte.
    »Macht es euch was aus, mir deutlich klarzumachen, wovon ihr redet?« fragte er.
    »Ah, er glaubt, sie haben ihn zu einer Selbstmordmission abgestellt, weil sie ihn nicht leiden können«, bemerkte Quincy.
    »Was meinst du sonst? Und wie, glaubst du, sind die Aussichten dieser Mission? Ich sag dir jetzt, was ich darüber denke.«
    »Aufhören! Sofort aufhören!« Chet war ziemlich zornig. Wenn man so etwas durchgehen ließe, wäre die ganze Operation schon ein Fehlschlag, ehe sie noch richtig zum Anlaufen kam. »Wir haben, als wir zur Weltraumbehörde gingen, einen ziemlich riskanten Weg eingeschlagen, um unseren Lebensunterhalt zu verdienen. Okay, wir nehmen also Gefahren auf uns, aber eines müßt ihr von Anfang an begreifen: bei der Raumbehörde der Vereinigten Staaten gibt es keine Selbstmordmissionen.« Chet wünschte, wirklich so zu fühlen, wie er sprach, aber er dachte nicht daran, nun seelisch aus allen Nähten zu platzen, oder es jemandem zu erlauben, die Reißleine zu ziehen. Parret richtete sich im Moment auch danach.
    »Ich gebe dir wirklich in jeder Beziehung recht«, sagte Quincy darauf. »Wir sind zur Raumbehörde gegangen, nicht umgekehrt. Und ich fühle mich geehrt, daß man mich für einen Job ausgesucht hat, der wirklich was von einem verlangt. Hast du eine Idee, was die Leute sagen, wenn wir das wirklich durchziehen können? Mensch, ich sag dir was ...« Er zitterte tatsächlich vor innerer Erregung. »Ich sag dir, unsere Namen werden für alle Zeit in allen Geschichtsbüchern der ganzen Welt festgehalten sein.«
    »Hör mal, Smith«, meldete sich Parret ungerührt, »Vincent Adler ist ein ganz alter Freund von mir. Sagt dir der Name was? Er war fast ein Jahr bei deiner Einheit. Und weißt du, was er sagt? Daß du medaillensüchtig bist. Er drückt sich so aus: wenn man dir eine Medaille fürs Ertrinken anbietet, dann bist du auch sofort bereit, in den Ozean zu springen.«
    Quincy lächelte kalt. »Mut braucht man, Mut, mein Kleiner, wenn man in unserem Geschäft bleiben will. Hast du je daran gedacht, dich wegen Berufsunfähigkeit pensionieren zu lassen? Du könntest es sogar beweisen. Hier herinnen.« Und damit deutete er auf die Magengegend des anderen.
    »Aufhören, ihr beide«, befahl Chet scharf. Er fand, das ginge zu weit, und außerdem reichte es ihm. Er wußte, daß die beiden ebenso wie er für diese Mission herausgesucht worden waren. »Handverlesen« nannten sie dieses Auswahlverfahren. Ihre Namen waren nicht in einer Lotterie gezogen worden. Unter den gegebenen Umständen wollte er nicht um einen Personalwechsel bitten müssen, denn die Zeit war sowieso außerordentlich kurz. Andererseits konnte es verheerende Auswirkungen haben, wenn es zwischen den beiden ungute Gefühle gab, denn ihre Sicherheit und der Erfolg ihrer Mission hing von einer engen, makellosen Zusammenarbeit ab.
    »Und ihr beide hört mir jetzt mal ganz genau zu«, fuhr er laut fort. Das sagte er so bestimmt, daß die beiden anderen auch tatsächlich schwiegen und zuhörten.
    »Eine ganze Menge kompliziertester Instrumente für etliche Millionen Dollar und die Zukunft von zweihundertfünfzig Millionen Amerikanern und einer Milliarde Asiaten

Weitere Kostenlose Bücher