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Tod Auf Der Warteliste

Tod Auf Der Warteliste

Titel: Tod Auf Der Warteliste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veit Heinichen
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sobald ich etwas weiß. Sonst noch etwas?«
    »Wir werden ab sofort Ihren Schutz verstärken, ich werde es gleich nachher veranlassen.« Laurenti blieb sitzen.
    Scoglio nickte. »Und was noch?«
    »Es heißt, die Drakič würde vorzeitig entlassen. Sie erinnern sich, vor drei Jahren...« Als Laurenti sah, daß Scoglio nickte, fuhr er fort. »Ich würde sie gerne beschatten lassen. Es ist der einzige Weg, um an ihren Bruder zu kommen. Vielleicht fassen wir ihn dann endlich.«
    »Ich weiß, daß Sie zäh sind, Laurenti. Wenn Sie immer noch glauben, daß er lebt, dann tun Sie das. Schicken Sie mir den Antrag rüber. Was ist eigentlich mit dem Toten des deutschen Kanzlers? Sind Sie weitergekommen?«
    »Keine Spur und keine Ahnung. Leider. Jetzt ist es fast drei Wochen her.«
    »Sonst noch was?«
    Laurenti schüttelte den Kopf. »Ich denke, das war genug.«
    Scoglio stand auf und gab ihm die Hand. »Was machen die Kinder«, fragte er. »Und wie geht es Ihrer Frau?«
    »Danke, alles in Ordnung. Heute abend hole ich einen Hund für Laura, sie will so gerne wieder einen haben. Und Sonntag weihen wir das Haus ein, dann kommen auch meine Töchter und mein Sohn. Haben Sie nicht Lust, mit uns zu feiern?«
    »Danke, Laurenti. Ich weiß noch nicht, wie es aussieht. Ich sag Ihnen Bescheid. Schicken Sie bitte Romani rein, falls er noch wartet.«
     

Auf den Hund gekommen
    »Dio mio! Was ist das denn?« Laura zeigte auf den schwarzen Köter mit den roten, triefenden Augen und wußte nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. »Ist das etwa die Überraschung, die du angekündigt hast?«
    Proteo Laurenti strahlte über das ganze Gesicht. »Ja! Ist er nicht nett? Komm, Kleiner, hier ist dein neues Zuhause.« Er zog den Bastard an der Leine. Der Hund hinkte leicht mit dem linken Vorderbein. »Sei artig, das ist dein neues Frauchen.«
    Laura war sprachlos. Laurenti ging noch einmal zum Auto und kam mit einem neuen Hundekorb, einem Freßnapf, zwei bunten Bällen und Dosenfutter zurück.
    »Wie alt ist der?« fragte Laura. Der Hund hielt einen Meter Abstand und schaute so ausschließlich zu Proteo, als wollte er mit der Frau nichts zu tun haben.
    »Keine Ahnung. Acht bis zehn Jahre, schätze ich. Komm, Almirante, komm.«
    »Wie bitte??? Wie heißt der? Bist du verrückt geworden?« kreischte Laura. Normalerweise verachtete sie jeden, der die Stimme hob.
    »Das war nicht meine Idee. Er heißt so. Sein Ausbilder gab ihm diesen Namen, aber wir nennen ihn Cluzot, was meinst du?« Er tätschelte ihm den Kopf. »Ich glaube, er ist eine Mischung aus Labrador und Riesenschnauzer, nicht wahr, Cluzot? Sitz!«
    Der Hund gehorchte.
    »Mir ist egal, was er ist.«
    »Er ist hervorragend ausgebildet und hat seine Pension redlich verdient. Sein ganzes Hundeleben lang stand er im Dienst. Drogen, Spuren, Bewachung. Jetzt soll er es besser haben. Unser Garten wird ihm gut gefallen!«
    Sie schaute Laurenti an, als hätte er etwas Schlimmes gesagt. »Nimm den Köter, setz ihn ins Auto und bring ihn sofort dahin zurück, wo du ihn aufgegabelt hast. Das Vieh kommt mir nicht ins Haus, Proteo! Verstanden?«
    »Was ist denn los? Du hast doch gesagt, daß du wieder einen Hund willst! Und der hier ist einfach zu haben. Willst du etwa tausend Euro für einen reinrassigen Welpen ausgeben, der dir alle halbe Stunde ins Haus pinkelt? Diesen haben wir umsonst bekommen! Ich finde ihn sympathisch. Komm, Almirante!« Der Hund folgte ihm zum Haus.
    »Erstens wollte ich wirklich einen Hund, einen Welpen sogar, und zwar einen Bobtail oder einen Golden Retriever, wie du genau weißt! Zweitens wollte ich dafür wirklich das Geld ausgeben, das er kostet. Und drittens will ich keinen alten, schwarzen Bastard, der auf den Namen Almirante hört! Kapiert?«
    »Laß uns das bitte in Ruhe besprechen, Laura! Ich habe Hunger.« Proteo Laurenti trug den Hundekorb in den Hausflur.
    »Bring das Vieh zurück, Laurenti. Wenn der erst einmal im Haus ist, ist es zu spät!«
    Proteo lachte und klopfte sich auf den Schenkel. Der Hund lief zu ihm und setzte sich in den Korb. »Komm schon, Laura! Du wirst ihn mögen, da bin ich mir sicher. Und wenn du wirklich willst, dann kaufen wir auch einen kleinen Bobtail, und den nennst du dann Higgelti Piggelti Pop! Eigentlich eine gute Idee – zwei sind besser als einer, sie leisten sich Gesellschaft und können zusammen im Garten toben.«
    »Du hast einen Knall! Toben? Der da? Schau ihn dir doch an, der wird kaum die Treppen schaffen, so alt, wie er ist.

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