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Tod aus der Zukunft

Tod aus der Zukunft

Titel: Tod aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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nickte.
    „Dann überleg doch mal. Denk an die Kreuzzüge. Denk an den Aufstieg des Islams. An Cromwell in England. An Rußland und Amerika. An Deutschland und Amerika. Religion und Ideen, Ash. Für eine Idee kämpfen die Menschen bereitwillig, für Vaterland, Leben und Ehre rühren sie keinen Finger. Eine Idee, die macht sie munter.“
    „Sie fürchten sich vor einer Idee?“
    „Wir können uns keine Idee leisten, Ash. Jedenfalls jetzt noch nicht.“
    „Und dennoch sind es Ideen gewesen, die die Menschheit haben wachsen lassen.“
    „Im Augenblick“, entgegnete Adams bitter, „bekriegen sich die Menschen in der Zukunft wegen deiner Schicksalsidee.“
    „Deswegen muß ich ja den Visor benutzen“, erklärte Sutton. „Deswegen brauche ich eine Stunde.“
    Adams stemmte sich schwerfällig aus seinem Sessel. „Vielleicht mache ich einen Fehler“, sagte er. „Ich habe es zwar noch nie getan, aber diesmal werde ich mit dir würfeln.“
    Er ging voraus und führte Sutton in einen matt beleuchteten, altmodisch eingerichteten Raum.
    „Jonathon!“ rief er.
    Ein Androide betrat das Zimmer.
    „Zwei Würfel, bitte“, befahl Adams.
    „Würfel, Sir?“
    „Jawohl. Die Würfel, mit denen du und der Koch immer spielt.“
    „Jawohl, Sir“, sagte Jonathon. Er machte kehrt und verschwand.
    Adams wandte sich zu Sutton um. „Jeder nur einen einzigen Wurf“, bestimmte er. „Die höhere Zahl gewinnt.“
    Sutton nickte.
    „Wenn du gewinnst, bekommst du die Stunde. Gewinne ich, gehorchst du meinen Befehlen“, fuhr Adams fort.
    Sutton war einverstanden. Ich habe das Schiffswrack auf Cygni VII gestartet und es durch den Weltraum manövriert. Ich war Maschine und Pilot, Raketen und Navigator. Mit meiner Energie fuhr ich das Schiff elf Lichtjahre durch das All. Heute abend habe ich ein anderes Schiff mit abgestellten Maschinen durch die Atmosphäre gebracht, damit man mich nicht hören konnte, und habe es im Fluß auf den Grund gesetzt. Ich könnte ein Buch aus dem Regal dort ziehen und es zum Tisch tragen, ohne es mit den Händen zu berühren.
    Aber Würfel …
    Würfel sind etwas anderes. Sie rollen so schnell und fallen unlogisch.
    „Den Visor kannst du benutzen, ob du gewinnst oder verlierst“, sagte Adams.
    „Wenn ich verliere, brauche ich ihn nicht mehr“, entgegnete Sutton.
    Jonathon kam, legte die Würfel auf den Tisch und verschwand wieder.
    Sutton nickte gleichgültig zu den Würfeln hinüber. „Sie zuerst“, sagte er.
    Adams nahm sie, schüttelte sie in einer Faust und ließ sie über die Tischplatte rollen. Als sie stillagen, zeigte der eine eine Fünf, der andere eine Sechs.
    Adams sah zu Sutton empor. Sein Blick verriet weder Triumph noch eine andere Regung. „Dein Wurf“, sagte er.
    Ich muß perfekt sein, dachte Sutton. Ich muß zwei Sechsen werfen!
    Er nahm die Würfel in die Hand, schüttelte sie, konzentrierte sich auf das Gefühl, das sie ihm vermittelten. Und jetzt nimm sie auch mit dem Geist. Halte sie dort, mache sie zu einem Teil deiner selbst, wie du es mit den beiden Schiffen gemacht hast, wie du es mit einem Buch oder einem Stuhl machen könntest.
    Er hielt einen Moment inne und merkte, wie sein Herz aufhörte zu schlagen. Sein Energiesystem übernahm die Kontrolle, sein Geist nahm die Würfel, schüttelte sie in seiner Faust und ließ sie dann aus den Fingern rollen.
    Einer blieb liegen und zeigte eine Sechs. Der andere rollte weiter. Die Sechs erschien, der Würfel schwankte auf der Kante, drohte zurückzufallen.
    Ein Stoß, dachte Sutton, ein kleiner Stoß. Aber nicht mit dem Finger, sondern mit dem Geist.
    Die Sechs fiel. Beide Würfel zeigten eine Sechs.
    Sutton holte fast schluchzend Atem, sein Herz begann wieder zu schlagen, das Blut rann von neuem durch seine Adern.
    Nach langem Schweigen sagte Adams: „Der Visor befindet sich dort drüben.“
    Sutton machte eine leichte Verbeugung. „Das Schicksal“, sagte er, „arbeitet doch noch für mich.“
    „Deine Stunde beginnt, sobald du mit dem Anruf fertig bist“, entgegnete Adams. Er drehte sich um und schritt aufrecht und steif in den Patio hinaus.
    Nun, da Sutton gewonnen hatte, drohten ihm die Kräfte zu versagen. Mit zitternden Knien ging er zum Visor, setzte sich und nahm das Nummernverzeichnis zur Hand.
    Information. Geografie, Nordamerika.
    Er fand die Nummer, wählte, und der Bildschirm wurde hell.
    „Was kann ich für Sie tun?“ fragte der Roboter.
    „Ich möchte wissen, wo Wisconsin lag.“
    „Wo befinden Sie sich

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