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Tod aus der Zukunft

Tod aus der Zukunft

Titel: Tod aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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Revisionisten, der Basisarbeit für den Tag der Aktion. Und der Vorsicht. Denn das achtzigste Jahrhundert durfte nicht einmal etwas ahnen.
    Und trotzdem hatte es unvorhergesehene Faktoren gegeben.
    Morgan war in die Vergangenheit zurückgekehrt und hatte Adams mitgeteilt, Sutton müsse getötet werden.
    Zwei Menschen waren auf einen Asteroiden geschickt worden.
    Aber es mußte noch einen dritten Faktor geben!
    Sie starrte zum Fenster hinaus auf den aufgehenden Mond, die Brauen nachdenklich zusammengezogen.
    Niederlage. Das wäre die Erklärung für alles.
    Sutton war vielleicht tot, und das wäre die endgültige Niederlage. Der Sieg für eine Bürokratie, die den status quo beibehalten, ihre Stellung in der Galaxis nicht aufgeben wollte.
    Eine solche Niederlage wäre schlimmer als eine Niederlage durch die Revisionisten, denn würden die Revisionisten gewinnen, würde es immer noch ein Buch geben, würden wenigstens die Menschen die Lehre vom Schicksal behalten.
    Hinter ihr summte das Visaphon. Sie fuhr herum.
    Ein Roboter sagte: „Mr. Sutton hat angerufen. Er hat sich nach Wisconsin erkundigt.“
    „Wisconsin?“
    „Ein ehemaliger Staat. Er wollte wissen, wo Bridgeport, Wisconsin, lag.“
    „So, als habe er vor, dorthin zu gehen?“
    „Genauso“, bestätigte der Roboter.
    „Wo liegt denn dieses Bridgeport?“ erkundigte sich Eva. „Bitte, schnell!“
    „Fünf bis sechs Meilen von hier entfernt“, antwortete der Roboter. „Und mindestens viertausend Jahre.“
    Eva hielt den Atem an. „Viertausend Jahre!“ sagte sie.
    „Jawohl, Miß.“
    „Beschreib es mir bitte genau.“
    Aber der Roboter schüttelte den Kopf. „Das kann ich nicht. Seine Gedanken waren zu konfus. Er hatte gerade ein anstrengendes Erlebnis hinter sich. Aber ich würde mir keine Sorgen machen. Er wirkte wie ein Mann, der genau weiß, was er tut. Er wird es schon schaffen.“
    „Bist du sicher?“
    „Ganz sicher“, antwortete der Roboter.
    Eva schaltete den Visor ab und kehrte ans Fenster zurück. Ash, dachte sie, Ash, mein Geliebter, dir darf nichts zustoßen! Du mußt zu uns heimkommen und das Buch schreiben! Nicht für mich allein, für alle, denn ich darf keine Ansprüche an dich stellen. Für die kleinen, mühsam strebenden Lebewesen, die auf deine Worte warten, und auf die Hoffnung, die sie bringen. Und die Würde.
    Und ich, dachte sie weiter, habe kein Recht, so zu denken, so zu fühlen, wie ich es tue.
    Aber ich kann nicht anders, Ash!
    Ich liebe dich, Ash!
    Eines Tages, dachte sie. Eines Tages …
    Die Tränen rannen ihr über die Wangen, aber sie hob nicht die Hand, um sie abzuwischen.
    Zerbrochene Träume sind schlimm, dachte sie. Aber ein Traum, der zum Scheitern verurteilt ist, bevor er zerbrechen kann – das ist viel schlimmer.

 
36
     
    Ein trockener Zweig knackte unter Suttons Fuß, und der Mann mit dem Schraubenschlüssel drehte sich langsam um. Dann breitete sich ein Lächeln über seine Züge.
    „Guten Tag“, grüßte Sutton.
    John H. Sutton war ein dunkler Punkt, der den Hügel fast wieder erklommen hatte. Die Sonne, über den Zenit hinaus, neigte sich bereits wieder dem Westen zu.
    Der Mann streckte die Hand aus. „Mr. Sutton, nicht wahr?“ fragte er. „Der Sutton aus dem achtzigsten.“
    „Lassen Sie den Schraubenschlüssel fallen!“ verlangte Sutton.
    Der Mann tat, als habe er nichts gehört. „Mein Name ist Dean“, erklärte er. „Arnold Dean. Ich komme aus dem vierundachtzigsten.“
    „Lassen Sie den Schlüssel fallen!“ wiederholte Sutton, und Dean gehorschte.
    „So ist es besser“, sagte er. „Und jetzt wollen wir uns ein bißchen unterhalten.“
    Dean deutete mit dem Daumen zum Hügel. „Der Alte wird gleich wiederkommen. Er hat noch eine Menge Fragen zu stellen.“
    „Erst später“, entgegnete Sutton. „Zuerst muß er essen und seinen Mittagsschlaf halten.“
    Dean knurrte etwas, ließ sich dann aber, den Rücken ans Schiff gelehnt, langsam nieder. „Imponderabilien“, sagte er, „die machen den schönsten Plan kaputt. Sie gehören zu den Imponderabilien, Sutton.“
    Sutton setzte sich ebenfalls hin und nahm den Schraubenschlüssel zur Hand. Blut, dachte er. In wenigen Stunden wirst du an einem Ende blutverschmiert sein!
    „Was wollen Sie von mir?“ fragte Dean.
    „Ganz einfach“, antwortete Sutton. „Sie werden mir einige Dinge erzählen, die für mich wichtig sind.“
    „Aber gern!“ sagte Dean bereitwillig.
    „Sie behaupten, aus dem vierundachtzigsten Jahrhundert zu

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