Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tod den alten Göttern

Tod den alten Göttern

Titel: Tod den alten Göttern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
Vom Netzwerk:
galoppierten in
     den Innenhof und schauten sich prüfend um. Und gleich erkannte Fidelma den Anführer an der Spitze des Trupps.
    »Irél!«, rief sie aus, als der junge Mann sein stolzes Ross vor ihr zügelte.
    Der Befehlshaber der Fianna lächelte zu ihr herab. »Lady Fidelma! Du befindest dich hoffentlich wohl?« Er schwang sich vom
     Pferd, und sie ging auf ihn zu.
    »Wir haben viel zu erzählen, das aber später. Wie kommt es, dass ihr schon hier seid?«
    »Bald nachdem ihr von Tara fortgeritten wart, sorgte sich Cenn Faelad, denn er erfuhr von den Überfällen. Er gab mir den Auftrag,
     euch mit einem Trupp meiner Leute zu folgen. Wir rasteten neben der Kirche auf der Dorneninsel. Dort begegnete uns ein Handelsmann
     und berichtete, er habe in nordwestlicher Richtung eine Abtei brennen sehen. Nach seiner Beschreibung musste das Baile Fobhair
     sein …«
    »War es auch«, bestätigte ihm Fidelma.
    »Wir sind schnurstracks weitergezogen auf Delbna Mór zu. Ein junger Reiter von hier kam uns entgegen und überbrachte uns euren
     Hilferuf; ein Überfall auf die Abtei stünde zu befürchten.«
    »Dem war tatsächlich so, denn die Abtei Baile Fobhair wurde |331| niedergebrannt, alle Brüder hat man erschlagen. Aber nun wendet sich alles, ihr seid die Hilfe in der Not.«
    Irél blickte sie überrascht an. »Das verstehe ich nicht.«
    »Unsere Geschichte lässt sich nicht mit wenigen Worten schildern. Sag deinen Männern, sie sollen absitzen und rasten. Ich
     habe Ardgal hier mit einem Trupp von zwanzig Mann. Die sind alle in Deckung gegangen, weil wir annahmen, ihr seid die Räuberbande.«
    Irél erteilte seiner Kriegerschar die entsprechenden Befehle, während Fidelma Ardgal heranrief. Sobald alles geregelt war,
     setzte sie Irél ins Bild. Der wandte sich an Ardgal. »Deine Späher haben tatsächlich so ein Lager auf dem Hexenberg gesehen?«
    Er nickte bestätigend. »Meine Männer kennen sich hier im Umkreis gut aus. Sie schätzen, dass sich in dem Lager an die hundertfünfzig
     Mann aufhalten, mehr als zweihundert dürften es jedenfalls nicht sein. Sie haben auch Frauen dabei, Kinder wurden nicht gesichtet.«
    »Aber wo Bruder Eadulf verborgen sein könnte, war wohl nicht auszumachen?«
    Ardgal hob hilflos die Hände, und Irél meinte bekümmert: »Die da oben sind in der besten Vereidigungsstellung weit und breit.
     Ich habe mich da mal umgesehen, ist aber schon ein paar Jahre her. Das Lager bei einem Überraschungsangriff zu erstürmen,
     dürfte reichlich schwierig sein.«
    »Stimmt schon, wenn man das wie üblich macht«, pflichtete ihm Fidelma bei.
    »Hast du eine andere Idee, Lady?«, fragte Irél stirnrunzelnd.
    »Ich wollte sie Ardgal gerade erklären, als du mit deiner Truppe angerückt kamst.«
    Ardgal grinste. »Richtig. Wir waren dabei, uns ihren Plan erläutern zu lassen. Warte mal, wie war das? Du hast gesagt, es
     sei eine Aufgabe für Jäger, weniger für Krieger.«
    |332| »Ja. Das Überraschungsmoment besteht darin, sich an die Wachtposten unserer Gegner heranzuschleichen und sie unschädlich zu
     machen, so wie ein Jäger sich an das Wild heranpirscht – lautlos, rasch und gnadenlos.«
    Irél starrte Fidelma an. »Ist dir klar, was du da sagst, Lady? Du bist eine Frau, noch dazu eine Nonne, und du schlägst tatsächlich
     vor …«
    »Die Frauen der Eóghanacht waren schon seit grauester Vorzeit Kriegerinnen«, wies ihn Fidelma zurecht. »Meine Namensvetterin
     Fidelma Noíchrothlach, Fidelma die Neunmalschöne, war eine solche Kämpferin. Und du, Irél, solltest schon gar nicht vergessen,
     dass Creidne die Vorkämpferin der Fianna war. Aber lassen wir die Selbstgefälligkeit der Männer dahingestellt. Denken wir
     lieber darüber nach, wie wir diesen Plan so wirkungsvoll wie möglich in die Tat umsetzen können.«
    »Und das heißt im Einzelnen?«, kam Ardgal zur Sache, den es insgeheim freute, wie sie den ruhmreichen Befehlshaber der Fianna
     in die Schranken gewiesen hatte.
    »Deine Kämpfer nähern sich dem Hexenberg wie Jäger. Der Überfall muss kurz vor der Morgendämmerung vonstattengehen. Zu der
     Zeit sind die meisten Menschen noch im tiefsten Schlaf und kommen nicht so rasch zu sich. Die Angreifer müssen ihre Langbogen
     so handhaben, als wollten sie ein Wild erlegen. Mit Langbogen und Jagdmesser. Sie erledigen die Wächter, lautlos und wirkungsvoll,
     einen nach dem anderen. Die Fianna sind unsere Rückendeckung. Sobald der Weg frei ist, kommen sie lautlos hinterher. Haben
     sie

Weitere Kostenlose Bücher