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Tod den alten Göttern

Tod den alten Göttern

Titel: Tod den alten Göttern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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erst einmal die Bergkuppe erreicht, können sie in der Morgendämmerung offen zum Angriff übergehen. Derweil versuche ich
     mit Caol und Gormán ausfindig zu machen, wo Eadulf steckt, und ihn zu befreien.«
    |333| »Ein ganz einfaches Unterfangen, wie du das so schilderst«, murrte Irél.
    »Ebenso einfach in der Durchführung.«
    Ardgal dachte nach. »Ich werde den Plan meinen Männern erläutern und bin ziemlich sicher, er ist nach ihrem Geschmack. Unsere
     Stammesleute sind Jäger und Bauern, keine Krieger. Und mit einem bloßen Jagdbogen Krieger zu überwältigen, dürfte ihnen Spaß
     machen.«
    Irél schnaubte verächtlich. »Ehrenvoll ist so ein Kampf nun gerade nicht.«
    »Welcher Kampf ist schon ehrenvoll oder ist es je gewesen?«, warf Fidelma hin.
    Irél wurde rot. »Der Plan hat was für sich«, lenkte er ein. »Ich stimme ihm deshalb zu. Abstimmen muss ich meine Männer darüber
     nicht lassen, denn wir sind die verschworene Gemeinschaft der Fianna.«
    Fidelma unterdrückte ein Lächeln angesichts seines selbstbewussten Gebarens. »Na glänzend, dann können wir ja die Sache so
     bald wie möglich in Angriff nehmen.«
     
    Enttäuscht und niedergeschlagen war Eadulf schließlich eingeschlafen. Stundenlang war er in ihrem Verließ umhergegangen, während
     Bischof Luachan schlafend dalag. Der Alte hatte durchaus recht. Es gab nur einen Weg hinein in diese seltsame Grabkammer und
     keinen anderen hinaus. Und der Zugangsstollen war derart eng, dass nur ein Mann darin vorwärtskriechen konnte. Er musste alle
     Hoffnung fahren lassen, dass er allein die beiden Wächter am Zugang überrumpeln und fliehen konnte, selbst wenn da kein Sperrgatter
     aus Flechtwerk gewesen wäre.
    Er hatte sich hingesetzt und einen Plan nach dem anderen gewälzt; einen jeden hatte er gleich wieder verworfen, weil er |334| zu aussichtslos war. Darüber war er schließlich vor Erschöpfung in einen unruhigen Schlaf gesunken.
     
    Es war noch dunkel, und die Kälte des frühen Morgen ließ Fidelma frösteln. Sie war froh, dass Ardgals Männer diese Gegend
     genau kannten. Sie wussten, dass zum Massiv des Slaibh na Callaigh mehrere sich von Ost nach West erstreckende Hügelketten
     gehörten. Man hatte ihr erklärt, die Bergkuppe ganz im Westen und der sich daneben erhebende Berg, der höchste überhaupt,
     waren die Orte mit den uralten heidnischen Bauwerken. Ardgals Späher gingen davon aus, dass die
dibergach
dort oben ihr Lager hatten.
    Ihr Trupp näherte sich den westlichen Hügeln von Süden. Sie waren an einem kleinen See vorbeigekommen und befanden sich nun
     in einem Wald aus Bäumen mit dichtem Geäst. Ihre Pferde hatten sie an den Bäumen angebunden und mit aller Vorsicht den Aufstieg
     begonnen. Bald schon bedeutete Ardgal Fidelma, mit Caol und Gormán zu warten, während seine Jäger weiterkletterten und sich
     die Wachtposten vornahmen. Hinter ihnen standen dicht gedrängt die Fianna, bereit, den Berg zu erklimmen, sobald der Befehl
     kam.
    Alle hielten sich an das Gebot des völligen Stillschweigens. Die Stimmung war sonderbar. Nicht ein Echo hallte von den bewaldeten
     Hängen wider, und Fidelma fragte sich schon, ob ihr Plan überhaupt aufgehen würde. Dann raschelte es im Unterholz, und ehe
     sie noch Zeit hatten, sich darauf einzustellen, tauchte einer von Ardgals Männern aus den dichten Schatten auf.
    »Die Wachen auf dieser Seite haben wir ausgemerzt, Lady. Die Fianna sollen mit dem Aufstieg beginnen, aber so geräuschlos
     wie möglich.«
    Irél gab seinen Mannen sofort das Zeichen, und lautlos wie |335| Ameisenkolonnen arbeiteten sie sich die steilen Hänge hinauf. Fidelma, Caol und Gormán hefteten sich an sie.
    Oben sammelten sich alle unter den Bäumen, die die kahle Bergkuppe umgaben, und gruppierten sich zum Angriff. Fidelma konnte
     die Umrisse der Gebäude aus Stein erkennen, sah die Lagerfeuer, die Zelte und verschiedene Holzbauten. Dann setzten die Fianna
     genau zu der richtigen Zeit zum Sturmlauf an. Noch stand die Sonne hinter den Bergkämmen im Osten, doch ihre ersten Strahlen
     färbten schon die Wolken. Die Fianna fielen über die schlafenden
dibergach
her, ehe die wussten, wie ihnen geschah.
    Sobald die schwertschwingenden Krieger auf ihre Gegner stießen, entstand ein fürchterliches Getümmel. Ardgals Männer setzten
     ihre Langbogen gekonnt ein, als mehrere Wachtposten von der anderen Bergseite heraufeilten und sich auf die Fianna warfen.
     Die Luft war erfüllt von Aufkreischen, Gebrüll und

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