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Tod den alten Göttern

Tod den alten Göttern

Titel: Tod den alten Göttern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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links zu, auf die er bereits hingewiesen hatte.
    »Wie schon ausführlicher besprochen, war diese Tür im Allgemeinen von innen verschlossen, wenn sich der Hochkönig zur Ruhe
     legte. Es gab dazu nur zwei Schlüssel – einen hatte der Hochkönig und den anderen Cenn Faelad.«
    Er öffnete die Tür und ließ sie ein.
    Wie man vom Gemach eines Hochkönigs erwarten mochte, handelte es sich um ein geräumiges Zimmer. Es hatte zwei ziemlich große
seinester
, Fenster aus undurchsichtigem Glas, von denen das eine sich unmittelbar hinter der breiten Liegestatt befand. Die Wände waren
     aus rotem Eibenholz. Ein großes prunkvolles Kreuz im keltischen Stil schmückte die dem Bett gegenüberliegende Wand. Aus welchem
     Holz es geschnitzt war, konnte Fidelma nicht mit Sicherheit sagen. Bis auf das Bett war das übrige Mobiliar verhältnismäßig
     einfach – eine Polsterbank an einer Wand, ein Tisch am Bett und ein paar Truhen unterschiedlicher Art. Die Liegestatt war
     ohne jedwedes Bettzeug.
    Der Abt verfolgte Fidelmas prüfenden Blick und erklärte eilfertig: »Man hat den Überwurf und die Matratze abgenommen und fortgeschafft.
     Das gleiche gilt für das Kissen und die Decken. Im Grunde genommen haben wir alle persönlichen Dinge von Sechnussach wegräumen
     lassen.«
    Fidelma erwiderte darauf nichts, sah nur aufmerksam von |112| der Tür zum Bett. Der Mörder hatte nach Betreten des Raumes nur einige wenige Schritte machen müssen. Jetzt galt ihre Aufmerksamkeit
     dem hinteren Ende des Zimmers. Dort an der Wand gab es zwei weitere Türen.
    »Wohin führen die?«
    »Die eine in die Kammer, die als
fialtech
, als Badestube und Umkleideraum benutzt wird, wo der Hochkönig gewöhnlich sein Bad nahm. Von da geht eine andere Tür nach
     draußen und zur Treppe. Wasser wird im Untergeschoss erhitzt und über die Stiege dort nach oben in den Badezuber gebracht.
     Die Tür war von innen verriegelt. In dem kleinen Raum daneben, dem
erdam
, hatte der Hochkönig seine Kleider und Waffen. Es gibt dort ein Fenster, aber keinen anderen Zugang als den von dem Gemach
     aus hier. Ins Schlafgemach gelangt man nur durch die Tür, die wir benutzt haben, oder durch die Tür von der Badestube aus.
     Irél hatte alle Zimmer und deren Verriegelungen überprüft. Falls der Mörder einen Mittäter hatte, hätte der durch die Außentür
     weder herein noch hinaus gekonnt. Die Verriegelungen waren unversehrt.«
    »Ich möchte mir die Nebenkammern etwas näher ansehen«, erklärte Fidelma und strebte an der Bettstatt aus dunklem Holz vorbei
     zur ersten Tür. Der kleine Raum, der sich dahinter verbarg, erhielt sein Licht durch ein Fenster aus blickdichtem Glas. Sein
     unteres Ende war in Brusthöhe, und es konnte von innen geöffnet werden. Prüfend nahm sie den Rahmen in Augenschein, sodass
     Abt Colmán sich zu einer Erklärung bemüßigt fühlte.
    »Es war zum Öffnen von innen gedacht, damit der Wasserdampf vom Bad leichter entweichen konnte, auch wollte man lüften können
     nach den unangenehmen Düften von …«
    Peinlich berührt brachte er den Satz nicht zu Ende, sondern wies nur auf die abgedeckten Behälter in der Ecke.
    |113| Fidelma unterzog die Verschlussmechanismen an der Tür einer eingehenden Prüfung. Es waren zwei stabile Riegel und ein Schloss.
    »Du sagst, Irél, der Befehlshaber der Leibgarde, hatte sich davon überzeugt, dass die Riegel in der Mordnacht vorgeschoben
     waren?«
    »Gleich nachdem der Mord entdeckt worden war, hatte Irél alles durchsucht und überprüft, um einem möglichen Mittäter auf die
     Spur zu kommen. Die Riegel waren unverrückt, auf diesem Wege hier hätte keiner entkommen oder sich sonst wo verstecken können.«
    »Gleichermaßen war auch das Fenster sicher verschlossen?«
    »Ja. Selbst wenn es offen gewesen wäre, hätte sich ein Mensch nur schwer hindurchzwängen können, abgesehen davon, dass der
     Sprung in die Tiefe beachtlich gewesen wäre.«
    Sie nickte, ohne merklichen Anteil an dem Gesagten zu nehmen, ging ins Schlafgemach zurück und dann in den zweiten kleinen
     Raum. Die Nebenkammer hatte tatsächlich keine weitere Tür, die nach draußen hätte führen können, allerdings ebenfalls ein
     Fenster aus undurchsichtigem Glas, auch wieder in Brusthöhe, aber im Gegensatz zu dem anderen ließ es sich nicht öffnen. Wie
     im Schlafraum waren auch hier die Wände mit Panelen aus rotem Eibenholz verkleidet. An einer Wand war eine Doppelleiste mit
     Holzknäufen und Haken, an denen Sechnussach

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