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Tod den alten Göttern

Tod den alten Göttern

Titel: Tod den alten Göttern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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sich
     hier unten ein Privatgemach, das der Hochkönig für Zusammenkünfte mit seinen Ratgebern und auch als Bibliothek nutzt, sowie
     ein kleiner Raum zum Einnehmen von Mahlzeiten, sofern es sich nicht um Festgelage handelt. Sonst sind hier nur noch Vorratskammern
     und Schlafkammern für die Mägde.«
    Aufmerksam hatte Fidelma die Zuordnung der Räumlichkeiten verfolgt, wie sie der Abt ihnen darlegte. »Gut. Dann wollen wir
     nachvollziehen, welchen Weg der Mörder genommen hat – durch den Haupteingang hier, weiter durch die Vorhalle, in der sich
     zu seinem Glück keine Wachtposten aufhielten, und die Treppe hinauf. Gehen wir.«
    Der Abt stieg auf den bequemen Holzstufen voran und blieb auf dem Treppenabsatz stehen.
    |109| »Links liegt das Gemach des Hochkönigs, hinter der Tür dort. Die nächste Tür führt in die Räumlichkeiten der Familienangehörigen,
     falls sie sich hier aufhalten. Dass sie gegenwärtig nicht hier, sondern woanders auf der Burg untergebracht sind, bedarf keiner
     besondern Erklärung.«
    »Und was ist mit den anderen Türen dort?«, fragte Fidelma und zeigte in den Gang, der rechts vom Treppenabsatz abging.
    »Die hintere Tür ist die Kammer von Bruder Rogallach, dem
bollscari
des Hochkönigs.«
    » Bollscari
? Worin genau besteht der Unterschied zwischen dem Kammerherrn und dir als Oberkämmerer?«
    »Ich erledige die Verwaltungsangelegenheiten für den Hochkönig, während der Kammerherr die Verantwortung für die Dienerschaft
     im Hause trägt.«
    »Und wer im Einzelnen gehört zur Dienerschaft?«
    »Seine Leibdiener. Drei Frauen und drei Männer. Ich glaube, zwei der Mädchen seid ihr schon begegnet, denn sie tun zur Zeit
     Dienst im Gästehaus.«
    »Worin bestehen normalerweise ihre Aufgaben?«
    »Sie sind für das Saubermachen hier verantwortlich, einer ist der Koch, und so weiter.«
    »Das heißt, nur die Dienerschaft und der Befehlshaber der Fianna waren in besagter Nacht hier?«
    Der Abt zögerte mit der Antwort. »Hier im Hause … ja.«
    »Dir liegt noch etwas anderes auf der Zunge?«
    »Nichts von Bedeutung, aber vielleicht sollte ich es doch besser erläutern. Du weißt wahrscheinlich, dass Sechnussach und
     Gormflaith drei Töchter hatten. Die beiden jüngeren sind Mumain und Bé Bhail. Sie waren in jener Nacht zusammen mit ihrer
     Mutter in Cluain Ioraird. Dass die älteste Tochter Muirgel aber in Tara war, haben wir bisher nicht erwähnt.«
    |110| »Wenn man von mir ein gerechtes Urteil erwartet, darf man mir keine Fakten vorenthalten«, sagte Fidelma in scharfem Ton. »Du
     bist dir also sicher, dass Muirgel in jener Nacht in Tara war?«
    »Ich glaube, ja.«
    »Was heißt hier, du glaubst?«
    »Muirgel ist eine eigenwillige Frau. Sie wohnt nie im
Tech Cormaic
, aber man sagte mir morgens, eine der Dienerinnen wäre zu ihrem Haus gegangen, und sie wäre dort gewesen. Gormflaith und
     ihre Töchter haben eine separate Wohnung auf der anderen Seite der Königsburg.«
    »Mit Muirgel sprechen wir später«, entschied Fidelma ungehalten. »Du sagst, dass sich Gormflaith und ihre Töchter im Moment
     nicht in der königlichen Residenz aufhalten, demnach sind ihre Zimmer gegenwärtig unbewohnt.«
    »Genau so ist es.«
    »Von Bruder Rogallach haben wir gesprochen. Kannst du die Namen der anderen Bediensteten nennen, die noch hier waren?«
    »Selbstverständlich. Das wäre zunächst Torpach, der Leibkoch des Hochkönigs. Dann Maoláin, der ihm zur Hand geht, und Duirnín,
     die Hilfskraft in der Küche. Des Weiteren waren die drei weiblichen Bediensteten da, von denen Brónach die Oberaufsicht führt.
     Mit Báine habt ihr bereits zu tun gehabt, und Cnucha ist die Magd für alles. Wenn der Hochkönig private oder besondere Gäste
     hat, tun die drei auch im Gästehaus Dienst. Wir haben nur die Bediensteten hier behalten, die zum Zeitpunkt des Mordes anwesend
     waren, denn normalerweise ist viel mehr Dienerschaft auf dem Burggelände tätig. Natürlich sind alle durch die entstandene
     Unruhe in jener Nacht aufgeschreckt worden, aber niemand hat etwas gesehen, was uns weiterhelfen könnte.«
    |111| Fidelma versuchte, sich die Namen einzuprägen. »Die Bediensteten, die du nanntest, wo genau liegen deren Zimmer?«
    »Die der ranghöheren Angestellten hier auf dieser Ebene, auf dem Gang dort. Die Kammern der anderen befinden sich unten zu
     ebener Erde.«
    »Gut. Dann wollen wir uns als Erstes die Räume des Hochkönigs näher ansehen.«
    Der Abt bewegte sich auf die erste Tür

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