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Tod den alten Göttern

Tod den alten Göttern

Titel: Tod den alten Göttern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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eine Frau antwortete, war ihm fremd.
    »Sie drückt sich ständig um ihre Pflichten herum, die ganzen letzten Tage seit … seit … Na ja, du weißt schon.«
    »Ich hab keine Zeit, mich mit dir zu streiten, Cnucha. Das Essen für die Gäste will bereitet werden, und das Wasser zum Waschen
     auch. Wenn Báine nicht hier ist, musst du eben ihre Aufgaben übernehmen.«
    »Ich habe den Eindruck, Báine ist kaum noch hier, wenn man sie braucht. Wenn du mich fragst, ist sie fast ständig bei der
     Tochter des Hochkönigs.«
    »Schließlich kann sie nichts dafür, dass Lady Muirgel einen Narren an ihr gefressen hat. Und du kümmere dich lieber um deinen
     eigenen Ärger mit Muirgel und Brehon Barrán, anstatt dich über andere zu beschweren.«
    Das Mädchen schniefte verächtlich. »Es war nicht meine Schuld.«
    »Sie haben dich erwischt, wie du am Tag nach dem Mord die Zimmer des Hochkönigs durchsucht hast. Musstest du das auch tun!«
    »Ich war mit vollem Recht dort. Zu meinen Aufgaben gehörte, mich um die Zimmer zu kümmern und sie sauber zu machen.«
    »Lady Muirgel war anderer Auffassung.«
    »Deshalb hatte sie noch lange keinen Grund, mich zu schlagen. Verlor einfach die Beherrschung und verpasste mir eine Ohrfeige.
     Dann kam Barrán dazu, ergriff ihre Partei und erklärte, ich hätte dort nichts zu suchen.«
    |104| »Damit hatte er recht. Sechnussach wurde ermordet. Man hätte seine Gemächer abschließen sollen.«
    »So was hat Brehon Barrán auch gesagt, aber …« Sie murmelte etwas Unverständliches. Eadulf hörte nur die andere ärgerlich
     stöhnen.
    »Ich möchte wissen, welcher Teufel dich geritten hat. Was hat dich in des Hochkönigs Gemächer getrieben? Das Saubermachen
     doch bestimmt nicht.«
    »Wenn du es unbedingt wissen willst«, erwiderte Cnucha zögernd, »ich hab etwas gesucht, das ist alles. Es war nichts weiter.
     Muss es auch woanders verloren haben. Es war … was Persönliches. Ein Armband.«
    »Nun ja, Schmuck kann von emotionalem Wert sein, ich weiß, aber …«
    »Es war auch sonst wertvoll«, begehrte das Mädchen auf. »Es war ein Armband mit Silbermünzen aus Gallien. Ich muss es beim
     Saubermachen verloren haben. Es verlieren – nein, nimmer.«
    »Wenn es in den letzten zehn oder auch mehr Tagen nicht wieder aufgetaucht ist, wirst du dich wohl mit seinem Verlust abfinden
     müssen. Es muss dir ja wirklich eine Menge bedeutet haben. Weiß gar nicht, wie eine wie du zu so was Wertvollem kommt.« Fast
     klang es wie ein Schuldzuweis.
    »Es war ein Geschenk von … von einem Freund«, bekannte sie trotzig.
    »Freund hin, Freund her, wohlhabend oder nicht, von der Arbeit entbindet dich das noch lange nicht, Cnucha. Und da Báine nicht
     da ist, machst du dich lieber gleich ans Werk.«
    »Weshalb geht Báine nicht zu Muirgel als deren Kammerfrau, dann könnten wir für unsere Arbeit hier jemand anderes einstellen.«
    »Lass erst mal diese Untersuchung vorüber sein, dann wird |105| alles ganz anders. Wenn Cenn Faelad Hochkönig ist, sucht er sich sowieso seine Dienerschaft zusammen, wie es ihm passt.«
    Wieder ein fragwürdiges Durch-die-Nase-Schniefen.
    »Wirst du dann deinen Posten behalten, Brónach? Wirst du weiter die Oberaufsicht hier haben?«
    »Die Oberaufsicht hat Bruder Rogallach. Ich bin nur für die weibliche Dienerschaft verantwortlich.«
    »Dass Cenn Faelad darauf aus ist, Bruder Rogallach weiterhin als Kammerherrn zu halten, bezweifle ich. Cenn Faelad ist ein
     richtiger Mann und nicht so offenkundig fromm wie Sechnussach es war.«
    »So über den verstorbenen Hochkönig zu reden, ist keine Art«, tadelte die andere Stimme.
    »Was ist daran schlecht? Ich vergleiche doch nur Sechnussach mit Cenn Faelad. Sechnussach hat sich mit frommen Brüdern umgeben
     und war selbst nicht mehr als …«
    »Gib Acht, was du über Sechnussach sagst, mein Mädchen«, ereiferte sich Brónach. »Zumal jetzt, wo wir eine
dálaigh
im Gästehaus wohnen haben, die den Mord an ihm untersucht.«
    »Noch so eine fromme Schwester mit ihrem angelsächsischen Liebhaber!«
    »Hüte deine Zunge! Sie sind verheiratet und genießen Anerkennung. Außerdem ist sie die Schwester des Königs von Muman. Lass
     deine Worte nicht unbedacht über die Lippen gehen. Und nun an die Arbeit. Wenn ich Báine sehe, spreche ich mit ihr. Falls
     man ihr was Schlechtes nachsagen kann, dann nur, dass sie vergisst uns Bescheid zu geben, wenn sie andere Verpflichtungen
     hat.«
    Eadulf hörte, wie eine Tür zuging, und schloss

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