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Tod den alten Göttern

Tod den alten Göttern

Titel: Tod den alten Göttern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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hatte.«
    »Und das war ungewöhnlich?«
    »Ja. Bischof Luachan war kein Vertrauter des Hochkönigs und kam auch nicht regelmäßig nach Tara. Das hätte ich gewusst.«
    »Was Luachan herführte, weißt du nicht?«
    »Keine Ahnung.«
    »Trug Luachan etwas bei sich?«
    »Du weißt das bereits?«
    »Erzähl schon.«
    »Er schleppte eine schwere Satteltasche.«
    »Hast du gesehen, was drin war?«
    Er schüttelte den Kopf. »Was auch immer drin war, mitgenommen hat er es nicht wieder. Als er ging, trug er die Satteltasche
     leicht über dem Arm.«
    »Egal, um was für einen Gegenstand, um was für ein Geschenk es sich handelte, es ist in den Händen von Sechnussach geblieben?
     Es hätte also in seinem Gemach sein müssen. Das aber ist leer. Wer hat dort saubergemacht?«
    »Ich selbst zusammen mit Brónach. Aber es hat sich dort nichts angefunden, was man für das Geschenk hätte halten können.«
    »Und irgendwo versteckt worden sein kann es auch nicht?«
    »Als Bischof Luachan gegangen war und Sechnussach mich entlassen hatte, dämmerte bereits der Morgen. Ich hatte Irél und Bischof
     Luachan zum Tor geleitet und kehrte in mein Zimmer zurück. Ich wollte gerade eintreten, als ich die Tür vom Gemach des Hochkönigs
     aufgehen hörte. Mein Zimmer |238| liegt ganz am Ende des Ganges, und ich kann von dort aus seine Tür sehen. Ich sah Sechnussach herauskommen und wollte schon
     rufen, ob er mich brauche. Da aber fiel mir auf, dass er etwas Schweres in den Händen hatte, was es genau war, konnte ich
     nicht erkennen, denn es war in Tuch gehüllt. Außerdem schaute er sich verstohlen um, sodass ich mich lieber zurückhielt. Als
     ich wieder hinausschaute, war er schon über den Treppenabsatz hinweg und verschwand nach unten.«
    »Und da trug er immer noch den Gegenstand?«
    Bruder Rogallach nickte.
    »Du bist ihm nicht hinterhergegangen? Er hätte vielleicht deiner Hilfe bedurft.«
    »Ich sagte mir, wenn er mich gebraucht hätte, wäre er gekommen; er hätte gewusst, wo er mich findet. Ganz gleich, was ihm
     Bischof Luachan überreicht hat, er hat es irgendwo anders hingeschafft. In seinem Gemach hat er es nicht gelassen.«
    »Hatte er eine besondere Stelle, wo er Dinge aufhob? Schätze oder Ähnliches?«, fragte Eadulf.
    Bruder Rogallach schüttelte den Kopf.
    »Nicht direkt. Aber ich hörte, wie die Tür, die von der Küche nach draußen führt, aufging, und daraus schloss ich, dass er
     hinausgegangen war.«
    Eadulf beugte sich aufgeregt vor.
    »Du vermutest, er könnte in die Vorratskammer …. in die
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gegangen sein?«, frohlockte er.
    »Unwahrscheinlich wäre das nicht«, meinte Bruder Rogallach.
    »Aber es bleibt eine Vermutung«, betonte Fidelma, an Eadulf gerichtet.
    »Und du hast keinen Schimmer, was Bischof Luachan in jener Nacht dem Hochkönig überbracht haben könnte?«, bedrängte Eadulf
     den Mönch, ohne auf Fidelma einzugehen.
    |239| Der war es langsam müde. »Nur, dass es etwas Kreisrundes war. Einzig und allein Bischof Luachan selbst weiß mehr darüber.«
    Eadulf war enttäuscht.
    »Du musst dir nicht weiter den Kopf darüber zerbrechen, Bruder Rogallach. Auf jeden Fall siehst du jetzt schon wieder etwas
     besser aus.«
    »Iceadhs Giftmixtur hat geholfen, der Kopf schmerzt längst nicht mehr so«, meinte er und rieb sich die Stirn. Doch gleich
     darauf fragte er unvermittelt: »Was hast du eigentlich in der Vorratskammer gewollt, Lady? Für mich war es das reinste Glück,
     dass du und Bruder Eadulf plötzlich dort ward.«
    »Wir wollten zu dir und haben dich gesucht«, eröffnete sie ihm.
    »Mich? Wieso das?«
    »Wir haben jeden befragt, der in der Mordnacht zugegen war«, erläuterte Eadulf.
    Bruder Rogallach nickte verständnisvoll. »Selbstverständ lich . Daran habe ich nicht gedacht. Ich wusste, dass ihr eingetroffen wart und die Zeugen befragen würdet. Außer dem, was ihr
     ohnehin schon wisst, bleibt meinerseits nicht viel zu sagen. Wie die anderen in jener Nacht hat mich Lärm aufgeschreckt …«
    »Ein Schrei?«, half Eadulf nach.
    »Vielleicht. Schwer zu sagen. Du kennst das selbst, wie das ist, wenn dich was aus dem Schlaf reißt. Du weißt nicht genau,
     was es war, kommst langsam zu dir und versuchst es herauszufinden. Als ich richtig bei mir war, hörte ich allgemeine Unruhe
     auf dem Gang. Ich stand auf und sah nach, was den Lärm verursachte.«
    »Waren schon alle Mann in Sechnussachs Gemach, als du ankamst?«
    |240| Er überlegte. »Wir drängten uns an seiner Tür. Irél hat

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