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Tod den alten Göttern

Tod den alten Göttern

Titel: Tod den alten Göttern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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Sechnussach trotzdem sprechen. Wir waren ohnehin hier in der Küche auf der Suche nach ihm.«
    Abt Colmán stutzte, besann sich dann aber.
    »Ach, das war mir entfallen. Lass mich wissen, wann du mit ihm zu sprechen gedenkst, Fidelma. Inzwischen werde ich mich der
     Sache hier annehmen.« Er deutete mit der Hand zur Vorratskammer.
    Ihnen war aufgefallen, dass Torpach, der Koch, sich die ganze Zeit in der Nähe herumgedrückt hatte und offensichtlich einen
     Moment abpassen wollte, um mit ihnen zu reden.
    |232| »Was hast du, Torpach? Bedrückt dich etwas, das du loswerden möchtest?«, fragte ihn Abt Colmán.
    Er nickte verunsichert. »Verzeih, Abt …. Verzeih, Lady.«
    »Raus mit der Sprache!«, fuhr ihn Abt Colmán unwirsch an. Es war zu befürchten, dass er vor lauter Entschuldigungen nicht
     zur Sache kommen würde.
    »Ich habe zufällig mit angehört, dass Mer mit einem Messer ermordet wurde. Könnte ich das vielleicht mal sehen?«
    »Das Messer sehen?«, fragte der Abt erstaunt. »Weshalb?«
    Schwester Fidelma lächelte dem Koch ermutigend zu, denn dem war die Angelegenheit sichtlich peinlich.
    »Nur zu, Torpach, weshalb möchtest du das Messer gern sehen?«
    »In der Küche fehlt ein Messer, Lady. Und um ehrlich zu sein, es ist eins, mit dem ich immer am liebsten Fleisch zerlegt habe.
     Bruder Rogallach weiß davon, ich hatte es ihm gesagt, aber es hat sich nicht wieder angefunden.«
    »Seit wann vermisst du es?«
    »Seit einer ganzen Weile. Am Tag nach dem Tod des Hochkönigs ist es mir aufgefallen.«
    »Nun wissen wir wenigstens, mit welchem Messer er ermordet wurde. Du hast es eben selbst gesagt«, grollte der Abt. »Aber natürlich
     kannst du gern sehen, welches Messer Mer getötet hat.«
    Er hatte es als Beweismaterial an sich genommen und enthüllte es vor den anderen.
    »Wie du siehst, ist es das Messer eines Kriegers. Ich glaube nicht, dass du mit so einem in der Küche hantierst.«
    Torpach betrachtete es und nickte bekümmert.
    »Es tut mir leid, dass ich dich bemüht habe. Es kam mir nur so ein, weil wir es trotz allen Suchens nirgends gefunden haben.
     Ich arbeitete damit besonders gern.«
    |233| »Ich kann mir das gut vorstellen«, sagte Fidelma wohlwollend. »Ein jeder hat in seinem Handwerk ein Werkzeug, mit dem er am
     liebsten arbeitet. Hast du auch das Messer gesehen, mit dem Sechnussach ermordet wurde?«
    »Hab ich, aber dieses war es nicht.«
    »Dann kann ich nur hoffen, dass es sich noch anfindet.«
    Abt Colmán wickelte das Messer wieder ein, nickte Fidelma zu und ging hinaus auf den Hof, wo man gerade Mers Leichnam fortschaffte.
    Auch Fidelma und Eadulf verließen die Küche und machten sich auf den Weg zum Gästehaus. Fidelma war mit ihren Gedanken beschäftigt,
     und Eadulf, der sich in ihren Stimmungen auskannte, wagte sie nicht zu stören. Dann blieb sie plötzlich stehen und schaute
     sich um, als ob sie etwas suchte. Ein Krieger der Fianna kam vorbei.
    »Wo finde ich den Arzt?«, fragte sie ihn.
    »Meinst du Iceadh?«
    »Ja. Wo hat er seine Apotheke?«
    »Siehst du das Gebäude mit den blau gestrichenen Pfosten da vorn?« Der Krieger zeigte in die entsprechende Richtung. »Dort
     gehst du nach rechts, und du siehst ein kleines Haus mit einem gelben Zeichen, und schon bist du beim Arzt.«
    Fidelma dankte ihm und eilte prompt los, so dass Eadulf Mühe hatte, mit ihr Schritt zu halten.
    »Ist dir etwas Besonderes eingefallen?«
    »Das nicht gerade. Aber ich möchte lieber gleich mit Bruder Rogallach sprechen.«
    »Abt Colmán wollte doch aber informiert werden.«
    »Erst wieder zu ihm zu gehen und ihm Bescheid zu sagen, kostet unnütz Zeit. Ich habe das Gefühl, ich muss meine Fragen stellen,
     solange ich einen klaren Kopf habe.«
    Den Arzt und Apotheker Iceadh zu finden, war nicht weiter |234| schwierig. Auf Fidelmas Klopfen hin öffnete der alte Mann selbst die Tür und ließ sie ein. Sie betraten einen Raum, der vollgestopft
     war mit Regalen, auf denen Krüge und Flaschen standen, und von allen Deckenbalken hingen Kräuter zum Trocknen. Draußen war
     es helllichter Tag, aber hier gewannen sie den Eindruck, sie hätten eine dunkle Höhle betreten. Mehrere Lampen brannten, und
     der warme Talggeruch zusammen mit dem starken Duft unzähliger Heilpflanzen ließ sie nach Luft schnappen. Unwillkürlich musste
     Fidelma an Bruder Conchobhars Apotheke in Cashel denken. Auf ihre Frage hin antwortete der Apotheker in seiner merkwürdig
     abgehackten Sprechweise.
    »Bruder Rogallach ruht

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