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Tod den alten Göttern

Tod den alten Göttern

Titel: Tod den alten Göttern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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dem Weg nach Nordwesten, zu
     meinem Volk, zu den Meinigen.«
    »Wenn dir so ums Herz ist, wie du es beschreibst, verstehe ich nicht, weshalb du überhaupt nach Tara kamst, um hier Dienst
     zu tun.«
    »Machen wir nicht oft Dinge, die wir zu einem gegebenen Zeitpunkt für richtig halten? Heißt es nicht schon bei den Alten,
     ein Fischer kann erst am Ende das Jahres sagen, was es ihm eingebracht hat?«
    » Tempus omnia revelat
«, zitierte Eadulf salbungsvoll die lateinische Entsprechung.
    |246| »Genau so ist es«, bestätigte Báine mit gesenktem Kopf. Doch gleich darauf stand sie wieder aufrecht vor ihm und meinte lächelnd:
     »Leider wird die Zeit ebenfalls enthüllen, dass ich, statt zu arbeiten, herumtrödele, wenn ich nicht gleich zum Gästehaus
     eile und das Essen für dich und Lady Fidelma richte.«
    Sie drehte sich um und ging davon. Nachdenklich schaute ihr Eadulf nach.
    »Bruder Eadulf?«, wurde er plötzlich angerufen.
    Gormán kam auf ihn zu.
    »Gormán! Ich wollte gerade nach dir oder Caol Ausschau halten. Gibt es etwas Neues von Cuan?«
    Der junge Krieger schüttelte den Kopf.
    »Bisher nicht. Wenn du mich fragst, ist er nicht auf der Burg. Hier könnte er sich nirgendwo verstecken, falls er darauf aus
     ist. Wo ist Lady Fidelma?«
    »Sie wollte den Keller unter der Vorratskammer noch einmal absuchen.«
    »Allein? Ist das ratsam nach dem, was dort geschehen ist? Abt Colmán hat uns davon erzählt.«
    Eadulf nahm ihm den Vorwurf, der hinter der Frage steckte, nicht übel.
    »Von einem Fisch kannst du schlecht verlangen, dass er sich an Land bewegt. Sie hat mich losgeschickt, nach dir und Caol zu
     suchen und zu hören, was es Neues von Cuan gibt.«
    »Das ist jetzt erledigt, und wir sollten lieber nachsehen, ob alles in Ordnung ist mit ihr.«
    Gemeinsam marschierten sie zum
Tech Cormaic
und am Gebäude vorbei zum Küchenbereich.
    Fidelma kam gerade aus der Vorratskammer und überfiel sie sofort mit der Frage: »Gibt es eine Spur von Cuan?«
    »Nicht die geringste, Lady«, erwiderte Gormán.
    |247| »Und was hat deine Suche ergeben?«, wollte Eadulf wissen.
    »Nichts. Falls der Gegenstand, den Sechnussach bei sich hatte, überhaupt hier gelandet ist, dann hat ihn derjenige, der Rogallach
     überfallen und Mer getötet hat, mitgehen lassen.«
    In dem Moment tauchte Irél auf, offensichtlich auf der Suche nach ihnen. Er hob die Hand zum Gruß.
    »Schlechte Nachrichten. Unsere Suche nach Cuan war vergeblich. Einer der Wächter am Haupttor hat mir gerade berichtet, er
     hätte gesehen, wie er Tara verließ.«
    »Wann war das?«, fragte Fidelma.
    »Kurz nachdem man Rogallach gefunden hatte. Er soll Richtung Westen geritten sein, müsste demnach inzwischen das Westufer
     des Bóinn erreicht haben.«
    »Also ist er geflohen«, stellte Eadulf verärgert fest. »Wahrscheinlich hat er den gesuchten Gegenstand bei sich. Aber worum
     handelt es sich dabei? Hat der Gegenstand tatsächlich etwas mit dem Mord an Sechnussach zu tun?«
    »Ich kann dem allen nicht folgen«, gestand Irél ratlos.
    »Du hast auch nichts damit zu tun«, lenkte Fidelma rasch ab und warf Eadulf einen warnenden Blick zu. »Ich werde mit meinen
     Gefährten Tara für ein paar Tage verlassen.« Sie schaute zum Himmel. Es wurde zeitig dunkel zu dieser Jahreszeit, und ärgerlich
     verzog sie das Gesicht. »Allerdings können wir erst im Morgengrauen aufbrechen. Geh, Gormán, und berichte Caol von meinem
     Vorhaben.«
    Irél war erschrocken. »Willst du Cuan hinterher? Wenn es darum geht, könnte ich eine
cóicat
, eine Truppe von fünfzig Kriegern, losschicken. Die bringen ihn zurück, und du kannst in Ruhe hierbleiben.«
    »Cuan ist nur die eine Sache. Es gibt noch andere Dinge, deretwegen ich losmuss.«
    |248| »Du kennst dich aber nicht in dem Land jenseits des großen Flusses aus, wenn du ihm hinterherjagen willst.«
    »Gibt es da keine Straßen? Keine Sterne, die einem den Weg weisen?«, tat sie seine Einwände ab. »Mach dir keine Sorgen um
     uns, Irél.«
    Sie schickte ihn weg und ging ins
Tech Cormaic
. Als sie mit Eadulf die Vorhalle betrat, trafen sie dort Brónach an.
    »Ist Brehon Barrán noch hier?«, fragte sie die Obermagd. Die verneinte das.
    »Soviel ich weiß, ging er, kurz nachdem du mit ihm gesprochen hattest, Lady. Er wollte zu seiner Wohnstatt, und die ist außerhalb
     der inneren Burg.«
    »Und Abt Colmán?«
    »Der ist in der Bibliothek, zusammen mit Cenn Faelad, dem
tánaiste

    »Dann werden wir bei ihnen vorstellig

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