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Tod den alten Göttern

Tod den alten Göttern

Titel: Tod den alten Göttern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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werden«, entschied Fidelma und strebte, gefolgt von Eadulf, dem entsprechenden Raum
     zu.
    Cenn Faelad und Abt Colmán saßen über Schriftstücken gebeugt, als sie nach flüchtigem Anklopfen eintraten.
    »Wir gehen gerade die Aufzeichnungen über die Ratsversammlungen durch«, erklärte Cenn Faelad freundlich lächelnd. Dann bemerkte
     er ihren ernsten Gesichtsausdruck und fragte stirnrunzelnd: »Bringst du Neuigkeiten?«
    »Nicht die, die du erwartest.«
    Auch Abt Colmán löste sich jetzt von den Pergamenten, die er dem
tánaiste
vorgelegt hatte.
    »Wir können die Berichterstattung vor dem Großen Rat nicht bis in alle Ewigkeit verschieben, Fidelma. Die Mitglieder wollen
     bald etwas hören«, sagte er.
    »Das werden sie auch.«
    »Wir müssten aber Boten aussenden und ein Datum für die |249| Zusammenkunft des Großen Rates nennen, auf der du deine Erkenntnisse vorträgst.«
    Zu Eadulfs Erstaunen erbat sich Fidelma nicht noch etwas Zeit, sondern erklärte allen Ernstes: »Sag den Boten, sie sollen
     verkünden, der Große Rat könne in etwa einer Woche zusammentreten. Das gibt allen in den fünf Königreichen Zeit genug, Vertreter
     zu entsenden, um das Ergebnis unserer Nachforschungen anzuhören.«
    Selbst Cenn Faelad schien überrascht.
    »Du glaubst, bereits in einer Woche in der Lage zu sein, umfassend Bericht zu erstatten?«
    »Wenn ich es mir nicht zutraute, hätte ich den Termin nicht vorgeschlagen«, erwiderte sie bissig. »Aber der eigentliche Beweggrund
     meines Kommens ist, dir mitzuteilen, dass wir in den nächsten Tagen unsere Untersuchungen an anderer Stelle betreiben müssen.«
    »An anderer Stelle?«
    »Wir werden uns nach Delbna Mór begeben und weiter zu den Cinél Cairpre, in der Hoffnung, etwas mehr über Dubh Duin in Erfahrung
     zu bringen.«
    Cenn Faelad zog die Stirn in Falten.
    »Dass ihr zu den Cinél Cairpre wollt, um Ardgal zu treffen, das kann ich nachvollziehen. Aber weshalb Delbna Mór? Da gibt
     es nur ein paar Bauernhöfe und eine von Bischof Luachan geführte fromme Bruderschaft.«
    »Genau um den geht es. Mit ihm möchte ich sprechen.«
    Er blickte verständnislos drein.
    »Wie lange gedenkst du fortzubleiben?«
    »Höchstens ein paar Tage.«
    »Und wie du vorankommst, dazu kannst du noch nichts sagen?«
    »Ich kann nur soviel sagen, dass ich vorankomme, obwohl |250| es manche gibt, die mir Beweismaterial vorenthalten. Auskünfte zu erhalten, war mindestens so schwierig wie Zähneziehen, und
     das bei Leuten, von denen ich nie erwartet hätte, dass sie so wenig gesprächsbereit sind.«
    »Spielst du auf Brehon Barrán an?«, fragte der junge König harmlos.
    »Wie kommst du darauf?«, lautete ihre Gegenfrage.
    »Barrán ist ein guter Mann, ein feiner Mensch und weiser Ratgeber. Deshalb habe ich ihn zu meinem
tánaiste
ernannt. Aber wie alle, die öffentliche Ämter bekleiden, ist er auf seine Fähigkeiten und seinen Ruf bedacht. Deshalb war
     er vielleicht nicht sehr gesprächig, was deine Fragen angeht. Er hat mir mitgeteilt, dass er dir nicht alles, was er wusste,
     gesagt hat.«
    »Er hat dir das mitgeteilt?«
    »Ja. Barrán ist grundehrlich. Er wollte mich vorwarnen, du könntest dich kritisch über ihn äußern, weil er aus Gründen der
     Diplomatie mit seinen Auskünften zurückhaltend gewesen ist.«
    »Er schiebt diplomatische Erwägungen vor?«
    »Du hast ihn doch selbst sagen hören, dass der Große Rat der Auffassung war, man müsse einen Brehon oder
dálaigh
herzuholen, der nichts mit der Familie der Uí Néill zu tun hat. Als Oberster Richter glaubte er, die Untersuchungen zum Tod
     des Hochkönigs selbst betreiben zu müssen. Ich könnte mir vorstellen, er kann sich nicht recht damit abfinden, dass man dich
     mit der Sache betraut hat.«
    »Das erklärt alles«, meinte sie gelassen.
    »Das sehe ich auch so«, mischte sich Abt Colmán ein. »Ihr habt doch jetzt beide eine Übereinkunft erzielt, oder?«
    »Ich denke, ja.«
    »Irél hat mir von Cuans Flucht berichtet, einem Mitglied der Fianna. Ich wies ihn an, dich davon in Kenntnis zu setzen. Ich
     hoffe, du willst jetzt nicht wegen Cuan fort? Irél könnte |251| sofort Krieger losschicken, die ihm nachjagen und ihn zurückbringen, egal wo er sich versteckt hält.«
    »Es gibt da noch andere Dinge, die meine Aufmerksamkeit verdienen.«
    »Es geht dir also nicht um Cuan?«
    »Es geht mir auch um Cuan. Er hat bei der Verschwörung die Hand mit im Spiel gehabt, hat wissentlich den Lockvogel abgegeben
     und Lugna in

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