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Tod einer Göttin (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Tod einer Göttin (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod einer Göttin (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Korn
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Lächeln.
    Jockels Vater zog die Brauen hoch. Das lief nun falsch.
    „Ich würde dann allerdings gern vorher nach Brandum fahren, um einen Freund aufzunehmen.“
    Jan van Engelenburg nickte beruhigt. Nur Jockel war dann bei diesem Ausflug leider überflüssig.
    „Ich denke, Husum genügt mir“, sagte Jockel, „soll ja sein wie Delft.“ Er grinste seinem Vater zu.
    „Wann haben Sie Zeit, Jockel?“
    „An jedem der nächsten drei Tage.“
    „Dann werde ich den Freund in Brandum fragen. Er soll mich nach Amrum begleiten.“
    Jan van Engelenburg fing an, leicht verstimmt zu sein. War Vera nun verliebt oder immer noch für die Göttin unterwegs?
    Er holte sich das Bild von der kleinen Tanzerei vor Augen.
    Nein. Er hatte sicher nicht falsch gedeutet, was zwischen Behn und Vera vorgegangen war.
    „Verehrte Vera“, sagte er, „was wollen Sie auf Amrum? Da waren Sie doch schon.“
    Vera griff nach einem Stück Käsekuchen. Erst mal abgelenkt scheinen. Wie sollte sie erklären, dass ihr heute kurz nach dem Wachwerden Leontines gelbes Zimmer eingefallen war.
    Die Bilder an den Wänden. Eines unter Glas. Die Zeichnung zeigte einen Mann und ein Kind. Der Mann hatte den Arm um den Jungen gelegt.
    Eher unbeholfen, diese Pastellkreidezeichnung.
    Als Vera auf Amrum gewesen war, hatte sie Block noch nicht gekannt. Er schien ihr der Mann auf dem Bild zu sein.
    „Ich will noch einmal nach dieser Leontine sehen“, sagte Vera, „der Besuch von Jana Tempel hat sie doch sehr belastet. Ich fühle mich verantwortlich dafür.“
    „Wäre es nicht das Verantwortlichste, sie in Frieden zu lassen?“, fragte Jan van Engelenburg.
    Vera wusste, dass Engelenburg Recht hatte Doch sie wollte das Geheimnis des Geistertrupps lösen. Nicht nur, um Nick zu beweisen, dass er zu schnell aufgegeben hatte.
    „Vera ist drüben bei van Engelenburg“, sagte Anni, „aber bleib du nur hier.“ Die kleine Anni stellte sich auf die Zehen, um näher an Nicks Ohr zu kommen. „Die Skerka ist da.“
    Nick hätte am liebsten kehrtgemacht. Das konnte nicht Annis Ernst sein, ihm das noch mal anzutun.
    „Ich wäre einfach beruhigter“, flüsterte Anni.
    Das hörte sich nicht so an, als ob Walentyna Skerka eine Chance hatte, die Probezeit zu bestehen.
    Er hatte Vera erzählen wollen, was er von Pit wusste. Dass Loew den alten Fritz Altgraf getötet hatte. Vielleicht war das noch möglich, wenn Anni aus dem Haus gegangen war.
    Dann wäre er auch bei Walentyna entspannter.
    „Hat Vera gesagt, wann sie wiederkommt?“, fragte er.
    „Kann jeden Augenblick sein“, sagte Anni, „ich lass dir den Kleinen hier. In der Küche ist heißer Kaffee.“
    In der Küche traf Nick auf Walentyna Skerka, die am Tisch saß und Kaffee trank.
    „Frau Kock hat mich dazu eingeladen“, sagte sie.
    Vielleicht durfte man doch noch hoffen.
    „Ich komme nicht als Aufpasser“, sagte Nick.
    „Staubgesaugt habe ich schon. Ich höre den Kleinen, wenn er aufwacht. Ich habe ein gutes Gehör.“
    Woher hatten sie beide nur das Erklärungsbedürfnis?
    Nick nahm eine Tasse aus dem Schrank und goss Kaffee ein. Er setzte sich zu der Skerka.
    „Ich würde Ihnen gern ein Foto zeigen“, sagte er. Hoffentlich kam Vera vor Anni nach Hause. An den Kühlschrank konnte er gehen, doch ganz sicher nicht an Veras Schreibtisch.
    „Ein Foto?“, fragte sie.
    „Die Silberrahmen auf dem Schreibtisch von Frau Lichte. Sie glaubten doch, den älteren Herrn erkannt zu haben.“
    Sah Walentyna Skerka beunruhigt aus. „Vielleicht habe ich mich geirrt“, sagte sie, „der Wein, den ich getrunken habe.“
    Sie wirkte kaum wie eine Frau, die nach einem Wein nicht mehr wusste, was sie sagte. Eher wie eine, die sich oft gegen den Wind gestemmt und Wodka standgehalten hatte.
    Doch sie war schreckhaft. Die Tür vorne fiel ins Schloss, und die Skerka sprang auf und hätte fast die Tasse umgeworfen.
    Hatte sie tatsächlich Angst vor Anni?
    Vera guckte in die Küche. „Ich bin’s nur“, sagte sie.
    „Der Kleine schläft noch, und Frau Kock ist einkaufen gegangen“, sagte Walentyna Skerka.
    Vera nickte. „Setzen Sie sich doch. Ich setze mich dazu“, sagte sie. „Im Kühlschrank ist noch Käsekuchen.
    „Die Fotografie“, sagte Nick, „der Bel Air von 1958. Könntest du die vorher holen?“
    Vera kam mit dem Karton, doch sie legte nur das eine Foto vor Walentyna Skerka hin. Die Skerka betrachtete es lange. „Das ist das Auto“, sagte sie, „eine leuchtende Farbe hatte es. Rot in all dem

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