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Tod einer Göttin (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Tod einer Göttin (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition)

Titel: Tod einer Göttin (Vera-Lichte-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Korn
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Lösung habt.“
    „Der Unterschied zu den anderen Malen ist, dass wir diesmal mit einer Diva zu tun haben, die uns an ihren Fäden zieht.“
    Er schenkte Wein ein und setzte sich.
    „Was ist los mit dir?“, fragte Pit.
    „Kannst du dir vorstellen, dass ich mich in Veras polnische Putzfrau verliebt habe?“, fragte Nick.
    „Nein“, sagte Pit. Er schnappte sich eine Scheibe vom Speck.
    „Leider ist sie schon wieder auf und davon.“
    „Anni Kock?“ Pit klang mitfühlend.
    Nick schüttelte den Kopf. „Viel komplizierter“, sagte er. „Walentyna scheint in allem drinzuhängen. Gustav Lichte. Die Tempel. Vera hat ihr auf den Kopf zugesagt, dass Walentyna nicht zufällig da sei. Doch sie schweigt.“
    „Vielleicht könnte sie mir was von Loew erzählen.“
    „Nimm mich ernst“, sagte Nick. „Sie hat jedenfalls die Brocken hingeworfen, als wir mit den inquisitorischen Fragen kamen.“ „Walentyna“, sagte Pit. Er klopfte mit den Fingern auf den Tisch. Nick nahm das als Zeichen, ihm noch Wein zu geben.
    „Wie alt ist sie?“
    „In unserem Alter“, sagte Nick. Pit nickte.
    „Gibt es nicht die seltsamsten Motive, einen Menschen zu töten?“, fragte Nick.
    „Die meisten Motive sind leider ziemlich platt.“
    „Ich denke an deinen Herrn Loew. Pornografische Bilder einer Mutter, die längst tot ist.“
    „Da steckt anderes hinter. Verschmähte Liebe eines Sohnes.“
    „Was hat Altgraf eigentlich vor dem Hotel getan?“
    „Empfangskomitee für Jana Tempel.“
    „Die erst einen Tag später eintraf.“
    „Er wollte sie anschnorren und hat sich einfach im Tag geirrt.“
    Pit zog eine dicke Kirschkaper von ihrem Stängel. Alles besser als die Kantine. Hackfleisch im Schinkenmantel hatte es heute gegeben. So versalzen, dass man tagelang nicht pinkeln konnte. Er kannte das. „Walentyna“, sagte er.
    „Ist das eine Art Rosenkranz, den du betest?“
    Pit sah verwirrt aus.
    „Du grumbelst zum zweiten Mal ‚Walentyna’ vor dich hin.“
    „Tut man das beim Beten eines Rosenkranzes?“
    „Vielleicht wollte Fritz Altgraf seine alte Flamme warnen.“
    „Indem er ihr vom Alsterufer zuwinkt?“, fragte Pit. Er horchte seiner eigenen Frage nach und begriff es plötzlich.
    „Deine Walentyna ist Küchenhilfe im Vier Jahreszeiten.“
    „Sie war Putzfrau bei Vera.“
    „Scherka oder so ähnlich“, sagte Pit. Er hätte sich fast auf die Schenkel geklopft. „Sie hat Altgraf gefunden.“
    Nick sah schockiert aus. „Dann ist alles noch schlimmer als ich dachte“, sagte er.
    „Sie hat ihn nicht getötet.“
    „Das sind Kreise, die von Anfang an um alle gezogen worden sind“, sagte Nick. „Einmal liegt Altgrafs Leiche darin. Dann Loews. Um Vera ist ein Kreis gezogen worden, denn sonst wäre Walentyna nicht zu ihr gekommen, die zufällig auch den toten Altgraf gefunden hat. Und im größten der Kreise steht unsere Göttin. Wer zeichnet sie nur, diese Kreise?
    „Du glaubst, dass alles zusammenhängt.“
    Nick stand auf, um Kaffee zu kochen. „Natürlich“, sagte er.
    „Loew, der Altgraf erschlägt, fällt da raus“, sagte Pit.
    „Kristian Loews Mutter würde auch zu diesem Geistertrupp gehören, wäre sie nicht vor zwei Jahren gestorben. Hat sie das eigentlich friedlich in ihrem Bett getan?“
    Pit wusste es nicht. Er nahm sich vor, Kolp zu fragen.
    „Das ist der Grund, warum ich nicht mehr wollte“, sagte Pit, „die Tempel hat den Weg mit Lügen gepflastert. Da kannst du keine Lösungen finden.“
    „Wenn ich diesen Ansatz hätte, könnte ich meinen Beruf gleich aufgeben.“
    „Du verdienst dein Geld damit“, sagte Nick. „Ich verdiene gar nichts. Nicht einmal als Fotograf. Vielleicht hat mich auch die Angst überkommen, zu enden wie Altgraf. Auf der Straße.“
    Das verstand Pit. Hing er Nick nicht seit Jahren in den Ohren, das Leben auf solide finanzielle Füße zu stellen?
    Nick stellte die Espressotassen auf den Tisch. Ein leichtes Zittern seiner Hände. „Wie hat sie ihn gefunden?“, fragte er.
    „Frühmorgens, als sie zu ihrer Schicht in der Hotelküche kam.
    Sie ist am Alsterufer stehen geblieben, um vorher noch eine Zigarette zu rauchen. So hat sie es uns erklärt.“
    „Hört sich harmlos an, wüsste man nicht, dass sie als Kind die Tempel und Veras Vater in Krakau getroffen hätte.“
    „Kann noch immer ein Zufall sein.“
    Nick schüttelte den Kopf. „Sie hat einen Enkel, der Henryk heißt. Henryk nennt Leontine Weiss den Mann, den sie für ihren Bruder zu halten

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