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Tod einer jungen Frau

Tod einer jungen Frau

Titel: Tod einer jungen Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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und dein Name steht beinahe an der
Spitze der Liste der möglichen Mörder !«
    »Oh?« Sie rollte die Augen
ekstatisch zur Decke. »Ist das nicht einfach prächtig, Schätzchen! Ich warne
dich — wenn jemand mir zuvorkommt, werde ich dem Betreffenden die Gurgel
durchschneiden .«
    »Dir zuvorkommt — ?« gurgelte ich.
    »Sei nicht albern, Liebster!
Warum, glaubst du, habe ich mich zu einem weiteren Film mit ihm verpflichtet?
Im Augenblick, als ich hörte, daß Kate Carlyle krank war, habe ich meinen
Agenten in immer enger werdenden Kreisen herumgehetzt, bis er mir die Rolle
verschafft hatte. Ich werde diesen jugendlichen Bock nicht nur erledigen, ich
werde ihn schlachten !«
    Sie kam langsam auf mich zu,
die Augen von inbrünstigem Haß erfüllt. »Ich habe nie zuvor in meinem Leben
jemandem eine Szene gestohlen, Schätzchen, weil ich dazu viel zu berufsbesessen
bin. Aber diesmal wird die Sache anders! Ich kenne das ganze Drehbuch genau,
sowohl seinen als auch meinen Text, und er wird seine guten Stellen niemals zu
Ende bringen, weil ich ihm da, wo es darauf ankommt, das Wort abschneide. Bei
den schlechten Stellen soll er sich ruhig ausspielen. Ich werde mit einem
Ausdruck totaler Ungläubigkeit seine emotionellen Ausbrüche mit ansehen.
Dreimal darfst du raten, wer am Ende jeder Umarmung mit dem Rücken zur Kamera
steht ?«
    Sie warf sich neben mich auf
die Couch und kicherte bösartig. »Wenn ich alles hinter mich gebracht habe,
wird das Bißchen, das nicht im Schneideraum auf dem Boden herumliegt, aussehen,
als habe er nur mal schnell die Nase in den für Averil Dorcas entworfenen Triumphwagen hineingesteckt!«
    »Ach, auf diese Weise willst du
ihn umbringen«, sagte ich. »Einen Augenblick lang hast du mich fast irregeführt .«
    »Du wirst ihm doch nicht meinen
Plan verraten, Rick, nur weil er dein Auftraggeber ist ?«
    »Bestimmt nicht«, sagte ich
wahrheitsgemäß. »Ich freue mich sogar darauf, ihn lange genug am Leben zu
erhalten, um ihn in den vollen Genuß deiner Zerfleischungsaktion kommen zu
lassen, sobald der Film fertig ist .«
    »Du bist ein Schatz, Rick !« Ihre Fingernägel gruben sich erneut grausam in mein Knie.
»Ich fühle mich scheußlich, daß ich dir meine Anerkennung nicht auf natürliche
Weise zeigen kann, aber du weißt ja, wie es ist, wenn ich arbeite. Vielleicht
hinterher? Der Produktionsplan erstreckt sich auf acht Wochen. Es ist eine
verteufelt lange Wartezeit, ich weiß, aber es soll für dich die Mühe wert sein,
Schätzchen .«
    »Eine grandiose Idee, aber wenn
ich noch länger hier bleibe, dann habe ich keine Chance, auch nur noch acht
Minuten warten zu können .« Ich trank mein Glas leer,
ging zur Bar und stellte es ab. »Wann fangen die Dreharbeiten an ?«
    »Übermorgen. Gott — wie ich
dieses frühe Aufstehen hasse!«
    »Noch etwas, bevor ich gehe, Averil «, sagte ich mit unpersönlicher Stimme. »Ich wußte
nicht, daß du malen kannst .«
    »Malen?«
    »Diese Gänseblümchen sind
perfekt bis auf jedes Blumenblatt !«
    »Ach, das!« Sie umschloß flüchtig beide Brüste mit den Händen. »Ich ließ
sie mir kurz bevor ich aus San Francisco wegflog, von einem Freund, der
Künstler ist, aufmalen. Brr !« Sie schauderte anmutig.
»Noch nie habe ich am frühen Morgen solch kalte Hände gefühlt !«
    Ich warf einen letzten, langen
Blick auf die Gänseblümchen, die sich leicht gegen den Stoff ihrer
durchsichtigen Bluse drückten.
    »Nur noch eines, Averil «, sagte ich. »Begeh’ nicht bei Curran denselben
Irrtum wie den, der dir bei Jerry Kinley unterlaufen
ist — daß du ihm die falsche Vase auf dem Kopf zerschmetterst, ja ?«
    »Aber, aber, Schätzchen — « sie
wippte in gespieltem Vorwurf mit den Augenlidern, »ich werde hier viel subtiler
vorgehen !« Auf dem Nachhauseweg hielt ich in Westwood Village und kaufte die Steaks. Das Telefon klingelte, als
ich die Haustür öffnete, verstummte aber, bevor ich ins Wohnzimmer kommen
konnte. Ungefähr eine Minute später klingelte es erneut, und ich meldete mich.
    »Rick?« Manny Krugers Stimme klang verzweifelt. »Wo, zum Teufel, haben Sie gesteckt? Ich habe
schon den ganzen Nachmittag versucht, Sie zu erreichen .«
    »Ich habe eine alte Freundin
besucht«, sagte ich.
    »Und dabei sollten Sie draußen
in diesem Haus in Bel Air sein, um sich zu versichern, daß Evan Curran nicht
umgebracht wird !« Seine Stimme klang ungläubig. »Was
für ein herzloses Monstrum sind Sie eigentlich ?«
    »Immer mit der Ruhe, Manny «, sagte

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