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Tod einer jungen Frau

Tod einer jungen Frau

Titel: Tod einer jungen Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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zum
Flughafen.
     
    Es war früher Nachmittag und
der Strip lag ruhig da, als mich das Taxi vor dem ein paar Häuserblocks vom
eigentlichen Betrieb entfernten, nüchtern aussehenden Gebäude absetzte. Ich
stieg zwei Treppen hoch und erklärte dem Burschen an der Tür, wer ich war und
daß ich vor zwei Stunden vom Flughafen in Los Angeles aus angerufen hatte, um
mich mit dem >Großen Boß< zu verabreden. Der Mann sagte, ich würde erwartet,
während seine Augen fachmännisch auf der Suche nach versteckter Artillerie über
mich glitten. Dann übergab er mich dem Burschen, der vor der Bürotür des
>Großen Boß< stand. Dieser bedeutete mir zu warten, und so zündete ich
mir eine Zigarette an und wartete.
    Die Aufgabe dieses >Großen
Boß< bestand darin, dafür zu sorgen, daß Las Vegas als Stadt florierte, daß
der gesamte gigantische Glücksspielkomplex glatt und reibungslos funktionierte
und es keinerlei Wirbel gab. Es handelte sich offensichtlich um eine völlig unoffizielle Position, aber ich vermutete, daß der
>Boß< über mehr wirkliche Macht verfügte als zusammengenommen
irgendwelche sechs Leute sonst. Und wenn man sich in den Kasinos nach ihm
erkundigte, so wurde einem versichert, er existiere gar nicht, er sei eine Art
Mythos. Das blaue Licht blitzte zweimal über der geschlossenen Tür auf, und der
Bursche, der davor stand, brummte, ich könne nun hineingehen.
    Ich trat in das geräumige
Generaldirektorenbüro und die Tür schloß sich automatisch hinter mir. Der >Große
Boß< stand auf und gab mir die Hand, winkte mir, mich auf den nächsten Stuhl
zu setzen, und ließ sich dann wieder hinter seinem Schreibtisch nieder. Es war
lange her, seit ich ihn zuletzt gesehen hatte, und vielleicht hatte er ein paar
graue Haare mehr als früher, aber das war alles. Ein großer Mann — im
physischen Sinn des Wortes — , gebaut wie ein Athlet,
der nur ein bißchen außer Training ist. Nach wie vor war er der elegantest gekleidete Mann, den ich kannte, und die frische
Nelke an seinem Aufschlag war auserlesen schön.
    »Es ist lange her, Mr. Holman .« Er lächelte bedächtig.
»Sie sehen gut aus .«
    »Sie auch«, sagte ich höflich
und damit waren die Courtoisien erschöpft. »Ich möchte einen Mann namens Johnny Taggart finden. Man hat mir gesagt, er sei
professioneller Spieler .«
    »Warum wollen Sie ihn finden,
Mr. Holman ?«
    »Vielleicht würde mir das bei
einem Problem helfen, mit dem ich mich gerade beschäftigte, sicher ist’s
freilich nicht .«
    »Sie lassen sich nach wie vor
nicht in die Karten sehen .« Er lehnte sich zurück und
roch zart an der Nelke an seinem Aufschlag. »Dieses Zusammentreffen wird doch
für Mr. Taggart nicht peinlich oder unangenehm sein ?«
    »Nein«, sagte ich.
    »Ich habe großen Respekt vor
Mr. Taggart . Er — und seinesgleichen — sind das
Rückgrat unserer Industrie hier, Mr. Holman . Es sind
die professionellen Spieler, die unserer Stadt die erforderliche Atmosphäre von
Glanz und Erregung geben .«
    »Nichts Peinliches, nichts
Unangenehmes«, versprach ich.
    »Ich kann Ihnen sagen, wo Sie
ihn aller Wahrscheinlichkeit nach treffen werden. Das Problem ist nur — möchte
Mr. Taggart auch Sie treffen ?«
    »Ja«, sagte ich.
    »Mr. Taggart ist ein dem Spiel völlig ergebener Mann. Nicht nur, daß er seinen Unterhalt
damit verdient, es ist seine einzige Leidenschaft — mehr noch, seine gesamte
Lebensphilosophie. Zögernd verbringt er so wenig Zeit wie möglich mit Essen und
Schlafen; den Rest der Zeit über spielt er .«
    »Ich verstehe«, sagte ich.
    »Noch nicht, Mr. Holman — nicht völlig. Verständlicherweise ist er oft
gezwungen, große Summen Geldes bei sich zu tragen. Da er ein vernünftiger Mann
ist, hat er zwei Gentleman engagiert, welche die ganze
Zeit über bei ihm sind, wohin immer er geht. Sie beschützen nicht nur sein
Geld, sie schützen ihn auch vor jedem Kontakt mit dem Teil der Außenwelt, mit
dem er nicht in Berührung kommen möchte. Beide Herren sind sehr professionelle
Gentlemen — Sie verstehen sicher, was ich damit meine, Mr. Holman ?«
    »Durchaus, und ich weiß Ihre
Schilderung zu würdigen .«
    Er drückte auf einen Knopf auf
seinem Schreibtisch, und ein paar Sekunden später glitt eine unsichtbar in die
Vertäfelung eingelassene Tür auf und eine Sekretärin mittleren Alters mit einem
permanent strengen Gesichtsausdruck trat mit gezücktem Stenoblock herein.
    »Ich glaube, Mr. Taggart ist gegenwärtig in der Stadt«, sagte der Boß.
»Würden Sie

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