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Tod einer jungen Frau

Tod einer jungen Frau

Titel: Tod einer jungen Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Smith zu
nennen wünscht? Erstens hat der >Große Boß< in seiner Empfehlung
angegeben, daß Mr. Holmans Operationsbasis Los
Angeles sei und daß er einen guten Ruf bei den Filmleuten habe. Dann hat Smith
das Mädchen geheiratet, das Steve haben wollte — in England, während der Zeit,
als auch mein Sohn dort war. Nach dem tragischen Tod seiner Frau bei einem
Autounfall beendete Smith seine Arbeit in England und kam hierher zurück. Er
wird morgen wieder in Los Angeles zu arbeiten beginnen. Die Tatsache, daß Mr. Holman seinen Namen geheim zu halten wünscht, weist darauf
hin, daß er allgemein bekannt ist. In Anbetracht von Mr. Holmans Tätigkeit, kann man mit Sicherheit annehmen, daß es jemand aus der Filmbranche
ist. Außerdem ein jüngerer Mann, wahrscheinlich annähernd in Steves Alter, da
sie sich beide um dasselbe Mädchen bemühten. Findet heraus, welcher berühmte
junge Schauspieler vor kurzem einen Film in England fertiggedreht hat und der
im Begriff ist, morgen in Hollywood mit einem neuen anzufangen — « er warf mit
einer ungeduldigen Geste die Hände in die Höhe, »-und ihr habt Smith gefunden !«
    »Na, so was.« Tysoes Stimme klang angemessen beeindruckt.
    »Bitte begleitet Mr. Holman zur Tür; wir haben ohnehin schon genug von seiner
Zeit beansprucht .« Taggart zog eine frische Zigarre aus der Tasche seines Morgenrocks und begann,
sorgfältig die Cellophanhaut abzuziehen. »Ich warte
voller Hoffnung auf Ihre Nachrichten von meinem Sohn, Mr. Holman .«
    Er erwartete keine Antwort
darauf, und so unterzog ich mich auch nicht der Mühe, mir eine auszudenken.
Seine beiden Profis stellten sich rechts und links neben mir auf und blieben
dann genau einen Schritt hinter mir zurück, als wir durchs Wohnzimmer bis vor
die Tür der Suite marschierten.
    »Weißt du was ?« brummte Tysoe . »Vielleicht hat er recht .
Vielleicht sollte man wirklich seinen Grips anstrengen .«
    »Burschen wie er haben gar
keine andere Wahl«, sagte Tabal mit unterdrückter Krächzstimme . »Was hat er sonst zur Verfügung ?«
    »Schau dir Mr. Holman hier an«, beharrte der muntere, fette Riese. »Ich
hab’ ihn lediglich ein bißchen hochgehoben und damit hatte sich’s schon! Ich
hatte noch nicht mal Gelegenheit, ihn dazwischenzunehmen ,
denn ihm war bereits ein Ausweg eingefallen! >Rufen Sie den ‚Großen Boß‘
an<, hat er gesagt, und damit war der Fall erledigt? Ohne einen
Schweißtropfen. Kein Härchen ist ihm gekrümmt worden !«
    »Er hat diesmal Glück gehabt,
das ist alles«, sagte Tabal verächtlich. »Es gibt
immer ein nächstes Mal. Da gehst du mal um eine Ecke herum und ein Kerl lauert
dir in einer Hinterstraße auf, ja? Und bevor du
weißt, was mit dir geschieht, hast du ’ne Kugel im Bauch. Was für ein Ausweg
fällt dir dann ein ?«
    Inzwischen hatten wir die Tür
erreicht und Tysoe riß sie fast automatisch vor mir
auf. Ich trat schnell in den Korridor hinaus, bevor die beiden ihre Ansicht
änderten, aber dann merkte ich, daß sie mich bereits vergessen hatten.
    »Na also, was ?« knurrte das Reptiliengesicht.
    »Nicht so schnell !« sagte der muntere, fette Riese im Ton der Verteidigung.
»Ich muß mir das Ganze erst mal vorstellen. Ich gehe also um diese Ecke rum in
die Hinterstraße , ja? Na ja, und in dieser Hinterstraße lauert dieser Bursche auf mich und —«
    Ich packte den Türknauf und zog
die Tür leise hinter mir zu. Dann eilte ich den Aufzügen zu. Eine Minute später stand ich auf dem Strip, heil und sicher zurück in der
Welt der Wirklichkeit, und so konnte ich beruhigt an meine Alternative denken.
Es bestand kein Zweifel, daß die wirkliche Welt einigermaßen normal war und daß
die drei Burschen, die ich gerade oben in der Luxussuite zurückgelassen hatte,
schlicht Irre waren. Ich winkte einem Taxi, um mich zum Flughafen zurückbringen
zu lassen und ließ mich in die Polster fallen. Wen kümmerten schon diese drei
verrückten Alptraumgestalten, solange sie sich in eigener Alptraumwelt
aufhielten? Zwei Sekunden später fühlte ich das gewohnte erste Warnzeichen
einer kommenden Angstneurose, als irgendwo tief im Innern meines Magens meine
Eingeweide zu zucken begannen. In dem Bemühen, herauszufinden, welche spezielle
Vorstellung diesen Dammbruch hervorgerufen hatte, wirbelten meine Gedanken
durcheinander, und dann wartete mein Unterbewußtsein mit dem wahren Schuldigen auf. »Was du wirklich gemeint hast«, verkündete
dieses mein Unterbewußtsein laut und deutlich, »war —
wen kümmern

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