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Tod einer jungen Frau

Tod einer jungen Frau

Titel: Tod einer jungen Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Larry ihm dauernd sagt !«
    »Können Sie dem Schlimmsten
einmal kurz ins Auge sehen ?« fragte ich.
    »Nein«, sagte sie mit
erstickter Stimme. »Der Teufel soll Sie holen, Rick! Sie haben mir bereits das
Schlimmste gesagt, und nun muß ich damit leben. Reicht das noch nicht ?«
    »Für wen leiden Sie denn so ?« sagte ich spöttisch. »Für Evan? Oder für Sie selbst?«
    Sie hob ihr verwüstetes
Gesicht, und ihre wilde Verachtung für mich war so stark, daß ich sie beinahe
wie einen physischen Angriff empfand. »Sie — « spie sie mich förmlich an, »-Sie
können denken, was Sie wollen! Bilden Sie sich vielleicht ein, es sei mir nicht
völlig egal, was in Ihrem selbstgefälligen kleinen Gehirn vorgeht? Ich spucke
Ihnen ins Gesicht und ich spucke noch auf Ihre Leiche! Ich trete Ihnen mit den
Absätzen in die Augäpfel und — «
    »Schon gut«, knurrte ich, »es
reicht. Nachdem Sie jetzt Ihr Innerstes nach außen gekehrt haben, können Sie
auch das Schlimmste hören !«
    »Ich will nicht — «
    »Halten Sie Ihre große Klappe
und hören Sie zu !« schrie ich sie aus Leibeskräften
an.
    Sie fuhr zurück und fiel
beinahe vom Barhocker, während sich ihr Mund ein paarmal öffnete und schloß und
schließlich zublieb.
    »Angenommen, Steve Taggart hält sich irgendwo versteckt und überlegt sich, auf
welche Weise er Evan umbringen kann. Wie, glauben Sie, würde er das anfangen?
Glauben Sie, er würde plötzlich eines Nachts im Badezimmer vor Evan aus dem
Nichts auftauchen und sagen > Bäng — Sie sind tot !< und dann wieder verschwinden?«
    Ihre Lippen zuckten einen
Augenblick lang unwillkürlich, dann bemühte sie sich, sie wieder in die
vorherige Schmollposition zurückzubringen.
    »Er hat keinerlei
Raketengeschosse, ausschließlich dazu entworfen, mit Countdown auf Evan Curran
abgeschossen zu werden«, fuhr ich fort. »Er kann ihn also nicht aus der
Entfernung umbringen. Als erstes muß er aus seinem Loch herauskommen, und das
schränkt seine Möglichkeiten um gut neunzig Prozent ein«, sagte ich mit
Nachdruck. »Stellar hat mich gestern abend angeheuert, damit ich dafür sorge , daß Evan am Leben
bleibt, und wenn Sie glauben, ich werde wegen eines halbgaren Verrückten wie
Steve Taggart einen Kunden verlieren, dann sind Sie
nicht bei Trost.«
    Ich schluckte etwas Bourbon
hinunter, um die Rauheit in meinem Hals zu lindern. Außerdem fiel mir auch
nichts weiter mehr zu sagen ein. Rosemary senkte den Kopf und der breite Rand
ihres Sombreros verdeckte ihr Gesicht. Ich zündete mir eine Zigarette an,
rauchte und nippte von Zeit zu Zeit an meinem Glas. Schließlich hob sie langsam
den Kopf. Ihr Gesicht war naß von Tränen, aber in der
Tiefe ihrer Augen funkelte Freundlichkeit.
    »Danke, Rick«, sagte sie leise.
»Das war genau, was ich gebraucht habe. Erst ein Tritt ins Gesicht und dann ein
bißchen Beruhigung.«
    »Und einen Drink«, erinnerte
ich sie. »Sie haben einen vor sich stehen, der praktisch unberührt ist .«
    »Haben Sie was dagegen, wenn
ich mir erst das Gesicht wasche ?«
    Ich goß mir ein frisches Glas
ein, während sie im Badezimmer war. >Der Teufel soll dich holen, Janie
Durand !< dachte ich wild. >Warum hast du nicht
irgendeinen netten, sauberen Jungen heiraten können, der nichts weiter im Kopf
hat, als ein Haus in einem Vorort und fünf Kinder, die im Garten
herumrennen?< Eine innere Stimme sagte mir, daß ich nun auch anstandshalber
vollends aussprechen mußte, was ich dachte: >Und damit hättest du mir die
Mühe erspart, eine Entscheidung zu treffen, um die ich nicht herumkomme, aber
für die ich nicht verantwortlich sein möchte?<
    Rosemary kam bis zur Tür zurück
und blieb auf der Schwelle stehen, ihren Sombrero in einer Hand. Sie blickte
mich unverwandt an.
    »Tut mir leid ,
Lady«, sagte ich, um meine eigene Unsicherheit zu verbergen, »aber die Pferde
sind uns heute abend ausgegangen. Wenn Sie hier
’rüber kommen und Ihren Bauch gegen die Bar pressen wollen, müssen Sie zu Fuß
gehen .«
    »Ich habe mir gerade was
überlegt, Rick .« Ihre Stimme war bewußt ausdruckslos.
»Ich habe in Ihr Schlafzimmer hineingelugt und das, was Sie als Bett dort
stehen haben, ist wirklich aristokratisch !« Der Rand
ihres Sombreros schlug ein paarmal nervös gegen ihr rechtes Bein. »Es macht den
Eindruck, als sei es ein Jammer, es nicht zu benutzen. Also hab’ ich, wie
gesagt, mir überlegt — würden Sie mit mir schlafen, Rick ?«
    »Ich würde schon«, sagte ich
mit entschiedener Stimme. »Sehr gern

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