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Tod einer Strohpuppe: Kriminalroman

Tod einer Strohpuppe: Kriminalroman

Titel: Tod einer Strohpuppe: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Lennon
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Station hinaus, bog hinter der Feuerwehr links ab, überquerte
     die Straße zur Schwimmhalle und setzte sich in die Besuchergalerie.
    Von dort oben in der hinteren Reihe sah sie, wie Fletcher auf sie zukam, sein Jackett sorgfältig über die Lehne des Vordersitzes
     hängte und sich hinsetzte.
    »Gute Wahl, das Schwimmbad«, sagte er. »Chlor entspannt und hilft beim Denken. Franks hat sich übrigens wieder beruhigt, falls
     dich das interessiert.«
    Sie zuckte die Schultern und schaute zu, wie ein Wasserspringer einen Salto vom höchsten Sprungbrett machte. »Das war nur
     ein freundschaftlicher Klaps. Ich bin sauer wegen Tony Olland. Natürlich kommt er irgendwann zurück, aber er hätte uns wahrscheinlich
     etwas Entscheidendes sagen können.«
    »Wir kommen auch ohne ihn aus.«
    Der Springer schwamm zum Beckenrand. Lange Arme und kräftige Hände. Fletcher hatte sich stirnrunzelnd über einige Unterlagen
     gebeugt. Ein Hauch von Bartstoppeln lag auf seinen Wangen und seine Augen waren so blau wie das gechlorte Wasser auf der tiefen
     Seite, wo der Springer sich gerade aus dem Becken stemmte.
    »
The Wake
. Komischer Name«, sagte Fletcher. »Was fällt dir dazu ein?«
    »
The Wake
, das Kielwasser eines Bootes, wie Webley sagte? Das würde das viele Wasser auf Jakes Wandgemälde erklären. Oder ein Weckruf?«
    »Oder eine Totenwache, Sal.« Sie bemerkte, dass er einerjungen Frau, die jetzt die Leiter bis zum höchsten Sprungbrett hochkletterte, mit den Augen folgte. Die Springerin stellte
     sich aufrecht hin und nahm dann Anlauf. »Allerdings gehören bisher nur die zu den Toten, die versucht haben, hinter die Sache
     mit
The Wake
zu kommen, nicht die Mitglieder selbst. Billy Breakman erfreut sich in Portugal bester Gesundheit, und hier haben wir die
     Suchergebnisse für die beiden anderen Männer. Peter Charter und Thomas Denton.« Die Springerin tauchte fast ohne jedes Aufspritzen
     ins Wasser ein. »Thomas Denton«, fuhr Fletcher fort und nahm das erste Blatt aus einer Klarsichthülle: »Thinbeachs einziger
     Einwohner dieses Namens ist hier mit der Adresse Deep House, Thinbeach aufgeführt. Thomas hat keinerlei kriminelle Vergangenheit.
     Er zahlt brav seine Steuern. Er ist eingetragener Eigentümer einer Firma namens Denton Landmass für Bauplanung und -entwicklung
     und hat mehrere Preise für vorbildlichen Landschaftsschutz beim Bauen erhalten. Ein erfolgreicher Mann.«
    Die Springerin kletterte aus dem Becken, wirre Haarranken um die Schultern, und zupfte sich den Badeanzug zurecht.
    Sal nahm das zweite Blatt aus der Hülle und blickte darauf: »Und hier haben wir den einzigen Peter Charter in der Grafschaft,
     ein Bauer, wohnhaft auf der Charter Farm an der Grenze zu Norfolk. Der Hof ist als Milchvieh-Farm eingetragen, alle Kühe wurden
     2001 als Vorbeugungsmaßnahme gegen die Maul- und Klauenseuche geschlachtet. Er wurde entschädigt und machte weiter. Er ist
     der Polizei bekannt, aber nicht wegen eigener Gesetzesübertretungen. In den letzten Jahren wurde die Polizei immer wieder
     wegen Einbrüchen und Vandalismus auf den Hof gerufen, und zwar bis vor einigen Monaten. Seitdem scheint Ruhe zu herrschen.«
    »Einfach so?«
    »Sieht so aus, als hätten die Einbrecher aufgegeben.«
    »Wir fahren erst mal zu Charter.«
    »Aber der ist doch unwichtig, Fletcher. Auf dem Band haben wir gehört, dass er völlig bedeutungslos war, nur der Fahrer.«
    »Das sind genau die Typen, bei denen man am besten ansetzt, um eine organisierte Gruppe aufzurollen. Die Nebenfiguren sind
     oft indiskret, sie zerreißen sich gern das Maul über die Bosse. Thomas Denton nehmen wir uns danach vor.« Fletcher stand auf
     und zog sein Jackett an. »Nach dem, was wir bisher wissen, würde ich sagen, dass die Aktivitäten von
The Wake
lange zurückliegen. Die materiellen Beweise sind möglicherweise längst verschwunden – alles hängt davon ab, dass man die Leute
     zum Reden bringt.«
    »Und was, wenn sie nicht reden, Fletcher?«
    Er blickte auf sie hinunter, und das Licht des Schwimmbeckens schimmerte in seinen Augen.
    »Dann gibst du ihnen einen freundschaftlichen Klaps.«
     
    Die Tage schlichen dahin. Am ersten Tag kreuzte Iwan den Punkt auf der Karte an, unter dem
Cambridge
stand. Am zweiten Tag zog er eine Linie nach Westen und kreuzte
Warwick
an. Die Linie bewegte sich langsam nach Norden und markierte den Weg, den sein Vater von einem britischen Landmaschinenhändler
     zum nächsten nahm.
    Er hätte gern einen Brief

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