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Tod einer Strohpuppe: Kriminalroman

Tod einer Strohpuppe: Kriminalroman

Titel: Tod einer Strohpuppe: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Lennon
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nicht.
    Stimme 2:
Aber der Macher war Billy Breakman. Der alte Billy Breakman. Der steckte die doch alle in den Sack, jeden Einzelnen.
    Klirren von zerbrechenden Gläsern und Flaschen, Gelächter. Die Musik verstummt. Neuer Song: Brotherhood of Man, 1975: ›Save
     Your Kisses For Me.‹ Stimmengewirr und Lärm.
    Teversham:
Dann waren sie also gut?
    Stimme 2:
Das lief wie am Schnürchen. Sie haben das Problem im Handumdrehen gelöst.
    Stimme 1:
Aber einen Fehler gemacht.
    Stimme 2: (lacht)
Ja, aber davon mal abgesehen waren das ganz schlaue Hunde. Sie nannten sich
(unverständlich).
    Teversham:
Die was?
    Stimme 2: The Wake
. Sie nannten sich
The Wake
.
    Teversham:
Was bedeutet denn   ...
    Schmatzende Geräusche, elf Sekunden lang.
    Ende des Bandes.
     
    Webley öffnete das Kassettenfach und betrachtete die schäbige alte Kassette. »Nicht gerade professionell«, bemerkte sie. Sie
     warf Fletcher einen ihrer langen, nachdenklichen Blicke zu und fragte schließlich: »Mit wem hat Teversham da eigentlich gesprochen?«
    »Das waren alte Saufkumpane, Ma’am. Vielleicht andere Wachleute.«
    »Aber wieso hat dieser Teversham sein eigenes Gespräch aufgenommen?«
    »Er war Alkoholiker«, antwortete Fletcher. »Vermutlich wusste er, dass er sich nicht mehr genau an das Gesagte erinnern würde,
     wenn er es nicht auf Band festhielt. Und das zeigt, wie wichtig das Ganze für ihn war, und damit auch für Jake Skerrit, Olga
     Breakman und den Mann, den wir unter dem Namen Iwan kennen.«
    »Aber wovon reden sie? Was heißt
The Wake?«
Webley zeigte auf das projizierte Bild. »Wake, wie das Kielwasser eines Bootes? Darum das viele Wasser?«
    »Möglich«, antwortete Sal. »Aber diese Männer unterhielten sich über eine organisierte Gruppe, die es einmal gegeben hat,
     vielleicht eine Gesellschaft oder eine Firma. Ein Team von drei Männern, einer davon Billy Breakman, die anderen beiden ein
     gewisser Thomas Denton und ein gewisser Peter Charter. Vermutlich sind das die beiden gesichtslosen Männer auf dem Wandbild.«
    »Und welchen Zweck hatte diese Gruppe? Bestimmt haben Sie das Crispin Breakman gestern gefragt?«
    »Er erklärte, noch nie von Denton oder Charter oder etwas namens
The Wake
gehört zu haben.«
    »Er hatte kurz zuvor die Leiche seiner Frau gefunden, was wohl kaum förderlich für sein Gedächtnis war.« Webley schaltete
     den Projektor aus. »Irgendwelche Vorschläge?«
    »Zunächst«, sagte Fletcher, »haben wir einige russische Kriminelle, die sich übermäßig für ein relativ schutzlosesDorf interessieren. Drei Leute sind schon gestorben. Wir warten noch auf ein paar konkretere Hinweise von Sals Informanten,
     doch es scheint schon Gerüchte zu geben, dass die Russen hier vor Ort operieren.«
    »Mein Informant wirkte ziemlich nervös«, fügte Sal hinzu.
    »Das überrascht mich nicht. Diese Russen zwischen unseren einheimischen Gaunern?« Webley lächelte. »Wie Ratten in einem Hamsterkäfig.«
    »Dann die beiden Männer, die zu Billy Breakman gehörten«, Fletcher zeigte auf die Stellen, wo eben noch die Projektion der
     beiden Köpfe geleuchtet hatte. »Wir müssen sie befragen und herausbekommen, ob sie eine Ahnung haben, warum Iwan sich für
     Thinbeach interessiert. Und mit Billy Breakman müssen wir auch reden, selbst wenn er sich in Portugal aufhält.«
    »Eine Reise nach Portugal können Sie nun wirklich nicht rechtfertigen.« Webley trat zum Fenster und blickte auf die Bäume
     des Parker’s Piece hinaus. Ohne sich umzudrehen, fuhr sie fort: »Wie viel Zeit wollen Sie eigentlich für diese Sache aufwenden?«
    »Einen Tag, höchstens zwei.«
    »Ich soll Ihnen zwei ganze Arbeitstage dafür genehmigen? Ist das Ihr Ernst?«
    »Ich habe diesen Russen persönlich getroffen. Er hat sich geradezu in Thinbeach verbissen. Wir müssen ihn international überprüfen
     lassen – was hat er für einen Hintergrund, stellt er eine Bedrohung dar . . .«
    »Oder ist er einfach nur ein Spinner? Was meinen Sie?«
    »Ich halte ihn für eine Bedrohung. Ich glaube, dass er etwas im Schilde führt, aber ich weiß nicht, was.«
    Webley blieb eine halbe Minute am Fenster stehen, die schlanken Arme vor der Brust verschränkt. Der Verkehr rauschte und in
     der Ecke summte der Ventilator. Dann wandte sie sich zu den beiden um.
    »Gut. Überprüfen wir, ob es sich tatsächlich um einen Fall für die Polizei handelt. Ich klinke mich bei Interpol ein, finde
     heraus, was sie dort über den Russen haben, und setze mich mit der

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