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Tod Eines Engländers

Tod Eines Engländers

Titel: Tod Eines Engländers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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    » Könnte sein . « Der Haupt m ann ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. » Ich glaube aber eigentlich nicht …« Früher oder später würde er ihm von der Büste erzählen m üssen. Vielleicht war es am einfachsten, ihn selbst drauf stoßen zu lassen. » Wir haben vor, d as Ha u s n och ein m al zu besichtigen – hätten Sie Lust, uns zu begleite n ? Ganz o b en wohnt übrigens e i ne Engländerin, eine Miss Whit e , die kein Italienisch spricht. Ich bin überzeugt, daß Sie mit ihr vi e l besser klar k om m en als wir – wenn Sie nichts dagegen haben … «
    » Ja, sicher. Wir erledigen das sc h on für Sie. «
    » Vielen Dank. Wir h aben natürlich schon m i t ihr gesprochen, gestern, aber nur sehr kurz … da wir m i t Ihrem Eintreffen g erechnet h a ben … ich hoffe, das war nicht voreilig . «
    » Nein, nein, keineswegs . « Der Chef war begeist e rt .
    » Wie gesagt, wir sind ja nicht in offiziellem Auftrag hier, aber wenn wir Ihnen helfen können … «
    » Sehr liebenswürdig. «
    Als Car a biniere Bacci d a s übersetzt hatte, schloß er kurz die braunen Augen in dankbarem Gebet. Der Haupt m ann klingelte nach einem Sergeanten. » Ich habe im Offiziersklub Lunch für uns bestellt . « Als der S e rgeant eintrat, stand er auf und spürte, ohne sich u m zuschauen, daß Carabiniere Bacci hinter i h m s tand, gespannt vor Erwartung und Nervosität .
    » Wenn die Herren ei n verstanden sind « , fügte er hinzu, während der Sergeant d i e Akte na h m und salutierte, » wird Carabiniere Bacci uns als Dol m etscher begleiten . «
    Wieder war Carabiniere Bacci ü b erzeugt, der junge Engländer, der die Di n ge m it einem ironischen Lächeln verfolgte u n d nie ein Wort sagte, habe ihm zugeblinzelt .

2
    Zwei Polizeiwagen fuhren sie nach dem Mittage s sen in die Via Ma g gio. In einem s a ß der Haup tm ann und ein zie m lich angeheiterter Chefinspektor mit e nt spannter M i ene, die Wangen ein wenig ger ö tet nach einer reichlichen Portion Schweinsle n dchen m it S albei und R os m arin, Kartoffelpüree und grünem Salat, danach Gorg o nzo l a dolce und dazu eine Flasche Ch i anti Riserva . Im zweiten Wagen saß neben dem Fahrer ein Sergeant, der den Wachtposten ablösen sollte, und hinten Insp e ktor Jeffr e ys neben Car a biniere Bacci. Dies war für die beiden die erste Gelegen h eit, ohne i hre Chefs m i teinander zu sprechen, und Carabiniere Bacci war über die plötzliche Lebendigkeit des bislang schweigsa m en jung e n Mannes einiger m aßen erstaunt. Grauer Nieselregen fiel auf den Arno, a l s sie ü ber die Brücke fuhren und a u f d er anderen Seite vor einer A m pel hielten .
    » Wie in En g land, dieses Wetter, aber nicht so kalt « , m einte Jeffr e ys .
    » Ja. Die Re g enzeit. Fängt im Nove m b er an und d a uert, bis die Tr a mon t ana ko mm t . «
    » D i e wa s ? «
    » Tramontana . Der Wind, der von den Bergen herunterweh t . Er bringt klares, sonni g es Wetter, aber es ist natürlich viel kälter . «
    » Ja, glaub ich gern …« Da m it schien das The m a Wetter erschöpft zu sein, do c h Jeffr e y s set z te nach: » Sie sprechen sehr gut Eng l isch. Haben Si e ’ s auf der Schule gelern t ? «
    » Ja, ich ha b e es auf der Schule gel e rnt, aber d a s m eiste stam m t von m einer M utter. Sie hatte ein e nglisches Kinder m ädchen und da n n eine englische Go u ver n ante, daher spricht sie I t alienisch und Englisch gleich gut . «
    Jetzt war Jeffr e ys e rs t aunt. » Und Sie wollen Bulle werde n ? «
    » Pardon ? «
    » Polizist, entschuldigen Sie. Ich m eine, Ihre Fa m ilie …« Der J u nge v e rstand die Andeutung, errötete ein wenig .
    » Mein Vater war Rechtsanwalt, und ich sollte eigentlich auch einer werden, aber e r starb, als i c h noch auf dem Liceo war. Meine jüngere Sc h wester war noch ein Bab y . E s w a r ziemlich sc h wierig … meine Mutter i st an einen bestimmten Lebensstil gewöhnt, und … «
    » Ach so. Hart für Sie. Tut m ir leid. «
    » N e in, nein. Ich wollte es so. Ich hatte gar ke i ne Lust, Anwalt zu werden.« Sei n e braunen Augen w a ren sehr er n st. Jeffr e ys fra g te sich, ob er je lächelte. Ihr Wag e n war in einem Stau steckengeblieben, nur Zentimeter neben einem blauweißen Polizeiauto, das in der entgegengesetzten Fahrtrichtu n g steckengeblieben war. Jeffr e ys fiel auf, daß die beiden Fahr e r einander n i cht zunickten oder so n st irgendein Zeichen gaben. » Kollegen von Ihne n ?« fragte er Carabiniere Bacci. Der sah

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