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Tod Eines Engländers

Tod Eines Engländers

Titel: Tod Eines Engländers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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sein … «
    » A mbulanz ! « brüllte d e r Wachma n n, der schon wieder herauskam und mit dem Wachtmeister zusammenstieß .
    »Was ist denn passier t ?« rief der verdutzte Wacht m eiste r , nachdem er um die Ecke gebogen war u nd j e tzt vor der Wohnun g stür des Englä n ders stand. » Was ? «
    Ein bleichgesichtiger Carabiniere Bacci kniete vor dem Aufzug n e b e n einer bew u ßtlosen Frau .
    » Sie ist erschossen wor d en « , flüsterte er und blickte hoch, und sein M u nd war so tr o cken, daß er kaum sprechen konnt e . Eine Plastiktüte m it zwei großen Flaschen Mineralwass e r war auf den Boden gefal l en, überall a uf den Steinfliesen floß das Wass e r, zum Teil m it Rot ver m ischt .
    » S ie ist erschossen wor d e n «, wiederholte er, die Augen weit aufgerissen und leer. »Genau vor mir . «

DRITTER TE I L
    1
    Der Wacht m eister zog s e inen Mantel aus und schob ihn der Frau unter d en Kopf. D i e Frau auf d en kalten Steinfliesen war m ollig, und sorgfältig frisierte graue Locken hingen ihr in die Stirn. Sie stöhnte leise, offenbar m ehr a u s Angst als vor Sch m erz. Die Wunde schien am Obersche n k e l zu sitzen. Der Wachtmeister nahm die Sonnenbrille ab und s ah genauer hin. Es floß reichlich Blut, ver m utlich war es aber nur eine Fleischwun d e, sonst w ä ren ihre S c h m erzen viel stärker gewesen. » Signora « , sagte er leise, » tut es sehr we h ? «
    » Nein … ich spüre g ar nichts.« Sie hatte an ihm vorbeigestarrt, die Lider halb geschlossen, aus d ruckslos, doch plötzlich riß sie die Augen ers ch rocken auf. » Werde ich sterben ? « Sie hatte die schwarze Gestalt des Priesters gesehen, der dem Wacht m eister gef o lgt war und sich jetzt über sie beu g te .
    » Ach wa s « , sagte der Wacht m eister. »Eine Fleischwunde am Oberschenkel, das i st alles. D e r Krankenwagen wird gleich hier sein . «
    » Ziehen Sie m ir die Schuhe an … m eine Schuhe …« Eine Träne trat aus einem Auge. » Und m eine Einkäufe …« Mit der Hand tastete sie um sich, wollte ihre Welt wieder in Ordnu n g br i ngen .
    » Ihre Einkäufe sind d o ch jetzt unwichtig. Ich habe Ihre Schuhe hier, wir werden sie dem Krankenwagen m itgeben. Was m einen Sie, könnten Sie uns wohl erzählen, was passiert is t ? «
    »Ich verstehe überhaupt nichts … Heilige Maria, Mutter Gottes! Was ist passiert, was ist nur m i t m ir passier t ? «
    » Beruhigen Sie sich, Signora, beruhigen Sie sich. Es wird alles gut werden, aber b i tte versuchen Sie, m ir zu sagen … der Schuß kam von v orn, also müssen Sie d och etwas gesehen ha b en … war e s je m and, den sie kenne n ? «
    Aber der entsetzte Blick der Frau f l og zwischen all den schwarzgek l eideten Figuren hin und her, die plötzlich ihre nor m ale Welt verstellten. Sie konnte i m m er nur w i ederholen: » Ich verstehe es nicht … « Dann verlor sie das B e wußtsein .
    » Wenn Sie sicher sind, d aß es nichts Ernstes ist « , sagte der Priester, » d ann w ü rde ich gern wieder z urück, die Trauerfeier … «
    » Ganz ruhig bleibe n « , ri e f der Wach tm eister, während er die hohen Haus t üren öffnete und die aufgeregte Menschen m enge zurückzudr ä ngen versu c hte. » Macht Platz, sonst kom m t d ie A m bulanz nicht durch! «
    Die Frau lag, bewacht von Miss White, die der Wacht m eister von der Piazza herbeigerufen hatte, noch im m er bewußtlos im Durchgang .
    Carabiniere Bacci wurde losgeschickt, den Hauptmann und die Engländer zu holen, d i e nach Ang a ben des vigile , der v o n der Brücke heraufgeeilt war, noch im m er am Flußuf e r beschäftigt waren. Sie trafen nach d e r A m bulanz ein .
    » Wissen Sie, wer es is t ? « fragte der Haupt m ann, als die Frau herausgetragen wurde .
    » Das Die n st m ädchen der Ciprianis « , sagte der Wacht m e ister. » Ich habe sie oft auf der Piazza einkaufen sehen, nach d em sie die Kinder zur Schule gebrac h t hat. Um diese Uhrz e it holt sie meistens die Jüngste aus dem Kindergarten ab, aber … «
    » Wo ist die Wund e ? «
    » I m Obersc h enkel, nichts … «
    »War das Kind dabe i ? C a rabiniere Bacc i ? « Er wandte sich an den jung e n Mann. » War das Kind dabe i ? «
    » Ich habe nicht gesehen … «
    » Sie haben nicht gesehen, wer direkt v or Ihrer Nase einen Schuß abg e geben hat, verdam m t noch m al ? « Er eilte ins Haus. D e r Wacht m eister klopfte dem Jungen leicht auf die Schulter .
    » Ich bin sicher, das Kind war nicht bei ihr, Herr Wacht m e ister . «
    »

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