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Tod Eines Engländers

Tod Eines Engländers

Titel: Tod Eines Engländers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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    » Ich tue, w a s ich kann « , rief der en t nervte vigile . » Aber nie m and sc h ert sich um m eine Anw e isungen – alle m achen m ir Vorwürfe, egal, was ich tue – fordere ich diesen Herrn hier auf, sein Zeug woanders a bzuladen, b in ich ein Deutscher, u nd räu m e ich die Straße nicht, bin ich unfähig. «
    »Er hat re c ht, der arme Ker l « , s a gte eine Frau mit Plastiktüte, in der sie ein Kohlkopfviertel trug. Ihr Sohn leistete gerade seinen W e hrdienst ab .
    » Und was m ache ich, verzeihen Sie v i el m a ls? Was glauben Sie denn, was ich hier mach e ? « Der Fahrer stieß gegen den Stapel vergoldeter Bilderrah m en. » Bi n ich ein Millionär, der das nur a u s Jux m acht ? «
    Die Menge spaltete sich in zwei Lager, die eine eigene Debatte führ t en .
    »Wacht m eister, Wachtmeister ! « rief die Frau m i t dem Kohlkopf, d ie die dun k le, m assige Gestalt in d er Bartür erblickt hatt e . Doch der Wacht m e ister wich zurü c k, spreizte die Hände, um anzude u ten, daß er sich nicht ein m ischen könne .
    Da trat der graugekleidete Schreibwarenhändler würdevoll auf die Straße. » Ist euch kla r « , do n nerte er los, und seine Stim m e hä t te noch den erregtesten Gerichtssaal z u m Schweigen gebracht, » d aß in der Kirche dort d rüben eine Trauerfeier stattfindet ? «
    Die streitende Menge verstum m te. Der Fahrer sch o b seinen Papierhut in den Nacken und kratzte sich verdutzt den Kopf .
    » Was hat die Trauerfeier m i t uns hier zu tu n ? «
    »Es hat damit zu tun, d a ß wir den Toten Respekt erweis e n sollen. Einer Frau, einer Nachbarin, für die eine Trauerfeier gehalten wird und die n i cht zum Friedhof gebra c ht werden kann, weil hier eine so beschä m ende Auseina n dersetzung geführt wir d . Ar m es Italien! U n d ar m e Italiener, die wegen dieser egoistischen Posse nicht e inmal in Würde bestattet werden k ö n n en ! «
    Der S c hrei b warenhändl e r trat zurück und b e kre u zigte sich würdevoll .
    Alle sahen zur Kirche hinüber. Es stim m te. Der Sarg war auf den Katafalk gehoben worden, seitlich hingen Kränze m it breiten violetten Schleifen. Der Trau e rzug konnte sich nicht in Beweg u ng setzen, die Fa m ilie stand frierend u n d zusam m engedrängt im Kirchenport a l. Der Priester, noch im m er im vi oletten Ornat, hatte dem kleinen Treppenputzer in seiner dü n nen Kleidu n g die Hand a uf die Schul t er gelegt .
    » Also, das k onnte ich d o ch nicht wissen, oder ? « m u r m elte der Fahrer m it dem Papie r hut .
    » Es war Ihnen egal « , wies ihn der Schreibwar e nhändler zurecht, » ob Sie je m and d en Weg versperrten. «
    » Also, wie wollen wir’s jetzt m a c hen ? « m ur m e l te der Fahrer u n d begann verdrießlich die Bilderrah m en heru m zuschieben. Von der Brücke her, auf der er Dienst getan hatte, kam ein Kollege des vig i le herbeigelaufen, um zu sehen, w a rum der Verkehr ins Sto c ken geraten war. Nach einer rasc h en Bespre c hung w u r d e ein K o m pr o m i ß geschlossen; die beiden vigili und der Fahrer tru g en eilends die Rah m en vom Lastwagen zum Geschäft. Auch der jüngere der Sargträ g er im schwarzen Overall packte m i t an, und Miss White kam in ihren schnellen Turnschuhen aus der Bar gelaufen und griff auch n ach einem Rah m en .
    » Danke, Signora, danke!« sagte der Fahrer, während er a n ihr vorbeieilte .
    » Keinen Zweck, verste h ’ Sie nicht « , keuchte Miss White .
    » Müssen einander doch helfen ! « Mühsam schleppte sie den Rah m en ein paar Meter weiter .
    Dann fiel ein Schuß .
    Von allen Seiten hallte das Echo auf der Piazza wider, so daß m an un m öglich sagen konn t e, woh e r d er Schuß gekom m en war. Die Leute schr i en und fl ü chteten in Hauseingän g e, andere blieben stehen und sahen sich u m , wußten nicht, was sie glauben sollten. Im anschließenden Lärm und Durcheinander dachte der Wacht m eister, dessen Sicht auf die Kirche von dem Lastwagen verstellt war, sofort an den kleinen Treppen p utzer – » es ist das Ende der Welt« – und begann in Richtung Trauerzug z u laufen. Cipolla stand aber noch im m er da, wie geläh m t, die Hand des Pr i esters auf seiner Schul t er, und die L eute schrien: » Hierher, Wacht m e ister!« Er m achte kehrt und lief zur Bank, aber der Wachmann der Bank kam m it gezogener Waffe zur Tür herausg e stür m t und rannte zum Hauseingang vor Nu m mer 58. » Nein …« flüsterte der Wacht m eister, ihm hinterherlaufend. » Das darf doch nicht wahr

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