Tod Eines Engländers
zog ein großes Taschentuch hervor, drehte sich um und schneuzte sich u m ständlich die Nase .
» Wissen Sie genau, daß sie sich v o rnüber geb e ugt hat ? «
fragte der H a upt m ann .
» Ich … ich bilde m ir ei n , es aus den Auge n wink e ln heraus gesehen zu h aben … ab e r dann fiel gleich der Sc hu ß, und sie stürzte zu B o den. «
» Haben Sie sogleich im Innern des Aufzugs nachgesehe n ? «
» Ich … nein. Ich habe m i ch um die Frau geküm m e rt … «
» Haben Sie überhaupt irgendwann im Innern des Lifts nachgesehe n ? «
» Nei n « , flü s terte er. » Aber ich stand ja genau davor, also hätte nie m and herausko mm en können. «
» Jemand hätte aber wied e r hochfahren können. «
» Nein, denn die äußere Tür stand noch offen. Der Aufzug fährt nur, w e nn auch die ä ußere Tür g e schlossen i st. «
Und un m ittelbar darauf war der Wacht m eister ein g etroffen .
» Haben Sie denn je m and geseh en ? « Der H a upt m ann wandte sich dem Wacht m eister in seiner Ecke zu .
» Es war ni e m and da . « Seine Hände suchten in d e n Taschen nach der Sonnenbrille .
» Also, wir k önnen alle Mieter überprüfen, es klingt aber all m ählich so, als hä t te sich diese ar m e Frau selbst angeschoss e n – a u s Versehen, natür l ich – vielleicht hat sie die Waffe für je m and a n ders bei sich getragen … Naja, ihre Kleidung w i rd im Kran k enhaus u ntersucht, u n d sobald die Ärzte einverstanden sind, wird ein Paraffintest vorgenom m en … Ist w a s, Wacht m e ister ? «
» Nein, nein … nichts. W enn Sie m ich hier aber n i cht m ehr brauchen – ich habe in m einem Büro ein paar Dinge z u erledigen …« Fast un m e r klich bewegte er sich zur Tür hin .
» Verstehe « , sagte der H a upt m ann mit kühler Höflichkeit in der Stim m e . » Sie wol l en gewiß Ihren Schreibtisch in Ordnu n g bringen. Fahren wohl ü b er Weihnachten nach Hause, wa s ? «
Der Wachtmeister m u r melte einige u nverständliche Worte der Bestätigung .
»Bitte, bitte! Es gibt hier ohnehin kaum etwas für Sie zu tun . «
»Ich ne h m e Carabiniere Bacci m it – Sie werden ver m utlich einen schriftlichen Bericht von ihm haben wollen. Vielleicht braucht er etwas Hilfe . «
» Denke ich auch. Ich m öchte, daß der Bericht vor zwei Uhr auf m ein e m Schreibtisch liegt. Ich bin um drei mit d e m Staatsanwalt verabredet. «
» U m drei … Könnten Sie, angesichts der Situation, den Termin nicht um eine St u nde verschi e ben … ? «
» Ich könnte. Aber ich möchte diesen Bericht um zwei auf m einem Tisch haben. «
» U m zwei. Carabiniere Bacci … « Wortlos verließen sie den Raum. Der Chefinspektor starrte ihnen hinterher, wußte nicht recht, was da v or sich ging .
Für Spekulationen blieb keine Zeit. Kaum waren die beiden gegangen, ö f fnete Jeffr e ys wieder die Tür. Dr. Bi o ndini hatte zwei seiner Ass i stenten von der Gal e rie Pitti m i tgebracht, um die Majolikabüste abz u holen, und der Haupt m ann m ußte einen Haufen Doku m ente unterschreiben. Für ihn war es ein Problem weniger, aber Biondini m a chte einen gequälten Eindruck .
» Ein Jahr lang werde i c h m it diesem Papierkram zu tun haben … «
Sie waren dabei, die Büste einzupacken, als die Techniker eintrafen .
» Können wir die La m pen hier anschließe n ? Wir neh m en sie anschließend wieder m i t . «
Der Haupt m ann versuch t e, ihnen Anweisungen z u geben, während er sich gleichzeitig dem übernervös e n Biondini wid m ete .
» Wo soll ich unterschrei b e n ? D a s ist doch schon zwei m al drangewes en . «
» Ja, aber es m uß in dreifacher Ausfertigung a usgefüllt werden … und hier n o ch … hier freilassen, i c h trage die Daten später ein . «
» Herr Haupt m ann ? « Jeffreys steckte den Kopf zur Tür herein. » Ich glaube, diese Da m e … «
» Verz e ihen Sie, ich wollte bloß etwas fragen. «
Als der Haupt m ann Signora Cip r iani hinter Jeffr e ys erblickte, schob er Biond i ni die Papiere zu und gi n g zur Tür .
» Das Kind … ? «
» Sie ist bei m ir … Sie hatten gesagt, ich soll sie n i cht allein lassen … Ich wollte bloß wissen, ob ich wohl ins Krankenha u s fahren dürfte, sobald Vincenzo n a ch Hause gekom m en ist … nach dem Mittagessen. Die ar m e Martha … «
» Nein. Mir wäre es lieber, Sie blei b en so lange im Haus, bis klar ist, daß keine Gefahr m ehr besteht … u nd m achen Sie nie m an d em die Tür a uf. «
» Ja, natürlich. Die a r
Weitere Kostenlose Bücher