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Tod eines Fremden

Titel: Tod eines Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Perry
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Qualität fürs gleiche Geld, Mr. Dalgarno. Das Ganze muss sicher sein, Unfälle sind teuer. Eine Sache, die vor ihrer Zeit ersetzt werden muss, ist teuer, egal, wie wenig man dafür bezahlt hat. Im Kauf, in den Verträgen, im Transport, in der Vernichtung des Alten stecken überall Kosten, vor allem aber in dem Stillstand, während man das Neue beschafft.«
    Dalgarno lächelte – ein breites, instinktives Lächeln. Er hatte ausgezeichnete Zähne. »Ihre Argumente sind wohlerwogen, Mr. Monk. Ich kann Ihnen versichern, dass jedes Angebot von Baltimore und Söhne ihre Kriterien erfüllen würde.«
    Monk lächelte noch breiter. Er hatte nicht die Absicht, ihm entgegenzukommen, zum einen, weil Dalgarno dann keinen Respekt mehr für ihn haben würde, und zum anderen, weil er so lange wie möglich in Dalgarnos Firma bleiben wollte. Es war seine einzige Gelegenheit, sich ein Bild von dem Mann zu machen. Es fiel ihm schon jetzt schwer zu glauben, dass Dalgar-no sich von irgendjemandem zum Narren halten ließ. Nolan Baltimore würde er jedenfalls niemals kennen lernen, um zu erfahren, ob er die jüngeren Mitarbeiter seiner Firma womöglich benutzt und zu etwas angestiftet hatte, aber wenn er das getan hatte, bezweifelte Monk, dass es ihm bei dem Mann vor ihm gelungen war. Dalgarno besaß eine Wachsamkeit und ein Selbstvertrauen, die er so deutlich spürte, als kenne er die Gedanken und die Natur des Mannes. Er verstand vollkommen, warum Katrina Harcus in ihn verliebt war, nicht jedoch, wieso sie so von seiner Unschuld überzeugt war. War das nicht die Blindheit des Herzens?
    »Wenn ich Ihnen alle Einzelheiten unterbreite«, fuhr Monk fort, »könnten Sie mir dann innerhalb eines Monats Lieferzeit, Kosten und technische Daten geben, Mr. Dalgarno?«
    »Ja«, sagte Dalgarno, ohne zu zögern. »Die Lieferung könnte ein Weilchen dauern, insbesondere bei dem rollenden Material. Wir haben bereits eine sehr große Bestellung, die nach Indien verschifft werden soll. Dieses Land baut in großem Umfang, wie Sie sicher wissen.«
    »Ja, natürlich. Aber ich bin beeindruckt, dass Sie nach Indien verschiffen!« Er war verblüfft, obwohl er nicht hätte sagen können, warum.
    Dalgarno entspannte sich und legte die Fingerspitzen aneinander. »Nicht von uns, Mr. Monk. Bedauerlicherweise sind wir dafür noch nicht groß genug. Aber einer anderen Gesellschaft liefern wir einzelne Komponenten. Aber ich nehme an, das wissen Sie.«
    Das war eigentlich keine Frage. Er betrachtete es als gegeben, dass Monk ihn auf den Prüfstand stellte, und er ließ seine Aufrichtigkeit durchscheinen.
    Monk erholte sich schnell. »Können Sie auch für Ihren Seniorpartner sprechen?«
    Dalgarnos Gesicht verdüsterte sich. Unmöglich zu sagen, ob sein Zögern echt war oder eine Sache des Anstands. »Tragischerweise ist unser Seniorpartner vor kurzem verstorben«, antwortete er. »Aber sein Sohn, Mr. Jarvis Baltimore, wird seine Nachfolge antreten, wozu er mehr als fähig ist.«
    »Das tut mir Leid«, sagte Monk. »Darf ich Ihnen mein Beileid aussprechen?«
    »Vielen Dank«, sagte Dalgarno. »Sie werden verstehen, dass Mr. Jarvis Baltimore im Augenblick mit Familienangelegenheiten beschäftigt ist und sich darum bemüht, seine Mutter und seine Schwester zu trösten. Auch ich sollte heute Abend dort sein, Mr. Monk. Mr. Baltimore starb plötzlich und vollkommen unerwartet. Aber das ist natürlich nicht Ihre Angelegenheit, und Eisenbahnen lassen sich nicht aufhalten. Ich gebe Ihnen mein Wort, dass wir uns durch diese persönliche Tragödie nicht von unserer Pflicht abhalten lassen. Und Versprechen von Baltimore und Söhne werden bis auf den Buchstaben erfüllt.« Er stand auf und streckte Monk die Hand hin.
    Auch Monk erhob sich. Es war ein fester, aufrichtiger Händedruck. Dalgarno war äußerst selbstsicher, aber mit einem heftigen Verlangen, einem Ehrgeiz, in dem Monk sich selbst erkannte, wie er einst gewesen war – im Grunde vor noch gar nicht so langer Zeit. Er hatte die Handelsbank und finanzielle Unternehmungen weit hinter sich gelassen, aber als Polizist war dieser Ehrgeiz nur umgelenkt worden. Immer noch war jeder Fall ein Kampf, eine persönliche Herausforderung.
    Katrina Harcus' Auftrag lautete, Dalgarno zu retten und ein mögliches Unheil zu verhindern, und um dies zu tun, musste er so viel wie möglich über Jarvis Baltimore herausfinden.
    »Eine weitere Frage, Mr. Dalgarno«, sagte er beiläufig. »Es gibt immer das Risiko, dass es bei Landkäufen zu

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