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Tod eines Lehrers

Tod eines Lehrers

Titel: Tod eines Lehrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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erfährt. Sie kommen doch mit Greulich ganz gut aus, er wird sich schon mit Ihnen in Verbindung setzen. Sonst noch was?«
    Elvira Klein lächelte süffisant und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Hören Sie, Greulichs Meinung interessiert mich nicht. Er ist jung und unerfahren.« Jung und unerfahren, dachte Brandt, das musst ausgerechnet du sagen. »Ich würde es begrüßen, wenn Sie als leitender Ermittler mich auf dem Laufenden halten würden. Es sei denn, es macht Ihnen zu viel Mühe. Und ich erwarte bald erste Ergebnisse. Es dürfte schließlich nicht allzu schwer sein, in einem vergleichsweise kleinen Ort wie Langen einen brutalen Mörder zu finden.«
    »Schirner wurde nachts umgebracht, es war saukalt, und es gab keine Zeugen. Und wenn die Leute weiterhin so mauern, wird es sogar verdammt schwer werden, den Täter zu finden. Aber vielleicht helfen Sie mir ja, zum Beispiel indem Sie mir sagen, ob Sie auch andere Lehrer hatten, die heute noch an der Schule sind. Es ist ja erst ein paar Jährchen her, dass Sie dort waren.«
    »Ich bitte Sie, Herr Brandt, nicht auf die Tour …«
    »Frau Klein, auch wenn Sie Staatsanwältin sind, so haben Sie trotzdem kein Recht, mir vorzuschreiben, was ich zu tun habe, und vor allem, in welcher Zeit. Also, was ist, wollen Sie mir nun helfen, oder muss ich alles allein rauskriegen?«
    Elvira Klein überlegte und sagte dann: »Ich weiß nicht, welche von meinen Lehrern noch an der Schule sind, schließlich habe ich mein Abitur vor dreizehn Jahren gemacht. Nennen Sie mir ein paar Namen.«
    »Frau Denzel, Herr Baumann, Frau Engler, Frau Russler, Herr Teichmann … Ich habe eine Liste mit sämtlichen Namen des Lehrkörpers.«
    »Vermuten Sie den Täter etwa unter ihnen?«, fragte sie wieder mit diesem spöttischen Lächeln.
    »Kennen Sie jetzt eine dieser Personen oder nicht?«, antwortete Brandt mit einer Gegenfrage.
    »Herr Baumann kam damals neu an die Schule. Er hat Religion unterrichtet. Aber da ich mit Religion nichts anfangen kann, habe ich mich für Ethik entschieden, eine Wahl, die ich nie bereut habe. Frau Engler hatte ich in Geschichte Leistungskurs und Herrn Teichmann in Deutsch und Englisch. Er war noch ziemlich jung, so um die dreißig. Frau Russler und Frau Denzel kenne ich nicht. Wie kommen Sie ausgerechnet auf diese fünf Namen?«
    »Weil diese Leute angeblich engeren Kontakt zu Schirner hatten. Teichmann war sogar sein bester Freund. Eigentlich waren sie alle sehr gut mit Schirner bekannt.«
    »Dann fragen Sie sie doch. Wie gesagt, es sind dreizehn Jahre vergangen, seit ich auf der Schule war.«
    »Ich habe vorhin schon kurz mit ihnen gesprochen, und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass mir etwas verheimlicht wird.«
    »Was sollte man Ihnen denn verheimlichen? Dass Schirner ein dunkles Geheimnis hütete und er dafür so furchtbar bestraft wurde?«
    »Wer weiß. Aber ich sehe, es hat keinen Sinn. Wenn Sie mich bitte entschuldigen wollen, ich muss zurück ins Büro.« Brandt erhob sich und ging zur Tür, doch Elvira Klein hielt ihn zurück.
    »Warten Sie. Angenommen, es war kein Ritualmord, was war es dann? Ein Raubmord?«
    Brandt atmete einmal kräftig durch und sagte: »Kann sein, ist aber eher unwahrscheinlich. Ein Raubmörder sticht höchstens drei- oder viermal zu, schnappt sich die Brieftasche oder das Portemonnaie und haut ab. Und vermutlich würde er den Hund auch gleich noch mit erledigen und sich nicht die Mühe machen, ihn in der Nähe des Tierheims anzubinden. Können Sie mir jetzt folgen?«
    »Ich könnte mich ja mal umhören«, erwiderte Elvira Klein.
    »Dafür sind wir zuständig. Vor allem kennen einige der Lehrer Sie noch. Überlassen Sie mir die Ermittlungen, Sie werden schon rechtzeitig über aktuelle Ergebnisse informiert. Ich muss jetzt wirklich los, ich warte nämlich auf den Bericht der Rechtsmedizin und der Spurensicherung. Vielleicht gibt’s ja Fingerabdrücke auf der Brieftasche. Ach ja, eine Frage habe ich doch noch: War das auch schon zu Ihrer Zeit so, dass auf die Georg-Büchner-Schule eher wohlhabende Schüler gehen?«
    »Warum schon wieder diese Anzüglichkeit?«
    »Das ist nicht anzüglich gemeint, sondern sehr ernst. Als ich vorhin dort war, habe ich zum einen kaum einen Ausländer gesehen, und zum andern hatte ich bei den meisten Schülern den Eindruck, als kämen sie aus gut situierten Elternhäusern. Wird dort selektiert?«
    »Ob dort selektiert wird, kann ich nicht sagen, doch es stimmt schon, auch damals

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