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Tod eines Lehrers

Tod eines Lehrers

Titel: Tod eines Lehrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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One-Night-Stand.«
    »Ich auch nicht«, erwiderte sie und kuschelte sich an ihn.
    Es war fast sechs Uhr, als sie in seinem Arm einschlief, während er noch einen Moment wach lag und dachte: Ich bin der glücklichste Mensch der Welt. Aber da war immer noch die Angst, dass dieser Moment des Glücks wie eine Fata Morgana wieder verschwinden könnte.

Samstag, 9.15 Uhr
     
    E r wurde von seinem Handy geweckt, das in seiner Jackentasche diese nervtötend dämliche Melodie spielte, die Sarah ihm aus dem Internet runtergeladen hatte. Er machte die Augen einen Spalt auf, schwaches Licht fiel durch die zugezogenen Vorhänge. Er schaute sich um, das Bett neben ihm war leer. Er stand auf, holte das Handy aus der Tasche, sah die Nummer und meldete sich: »Hallo, Mama.«
    »Guten Morgen. Ich wollte nur mal fragen, wie es dir geht. Gut geschlafen?«
    »Ja, hab ich«, antwortete er leise, als er hörte, wie draußen in der Küche hantiert wurde, »aber wenn du mich jetzt ausquetschen willst, das kannst du dir sparen.«
    »Wer will dich denn ausquetschen? Wann kommst du heute?«
    »Das hab ich dir doch gesagt, so gegen fünf, halb sechs. Bis dann, und gib den Mädchen einen Kuss von mir. Ciao.« Er drückte auf Aus, sah an sich hinunter und stellte fest, dass er nur eine Unterhose anhatte.
    Die Tür ging auf, Andrea lugte durch den Spalt und sagte: »Hallo, ausgeschlafen? Ich habe deine Stimme gehört.« Sie hatte eine Jeans und ein weißes Sweatshirt an und trug das Haar wie schon am Abend offen. Es umrahmte ihr Gesicht wie ein Bild. Ihre Lippen waren dezent geschminkt, ein Hauch von Rouge bedeckte ihre Wangen. Er konnte nicht anders als ihr übers Gesicht zu streichen, sie zu umarmen, seine Nase an ihre Haare zu halten und wieder diesen Duft einzuatmen. »Du riechst gut.«
    »Ich hab aber gar kein Parfüm drauf.«
    »Du riechst trotzdem gut. Wie lange bist du schon auf?«
    »Seit einer Stunde. Ich konnte nicht mehr schlafen, also hab ich Brötchen geholt und Kaffee gekocht. Du hast doch bestimmt Hunger, oder? Nach dieser Nacht.«
    »Geht so. Kann ich noch schnell duschen?«
    »Klar, du weißt ja, wo’s ist. Aber vorher will ich dir noch etwas sagen.« Sie legte ihre Arme um seinen Hals und sah ihn mit diesem unvergleichlichen Blick an. »Das war der schönste Abend und die schönste Nacht. Ich will wirklich nicht mehr allein sein, ich bin es satt.«
    »Ich auch nicht. Aber ich bin immerhin schon fünfundvierzig und …«
    »Wie oft willst du das eigentlich noch betonen? Davon hab ich heut Nacht nichts gemerkt«, unterbrach sie ihn lachend. »So, alter Mann, geh duschen und dann komm frühstücken. Und außerdem, ich wusste schon lange, wie alt du bist, aber es interessiert mich nicht im Geringsten. Und noch was – du riechst auch gut.«
    Brandt duschte, wusch sich die Haare und föhnte sie. An seinen Sachen haftete noch der Geruch des Lokals. Sie hatte den Tisch gedeckt und schenkte den Kaffee ein, als er aus dem Bad kam.
    »Willst du die Zeitung lesen?«
    »Steht was Interessantes drin?«
    »Ein ziemlich einseitiger Bericht über die Morde. Die haben sich tausend Theorien zurechtgebastelt, wer und warum. Und sie haben natürlich einige Schüler und Lehrer befragt.«
    »Sollen sie doch«, sagte Brandt, schnitt ein Brötchen auf und bestrich die beiden Hälften mit Margarine und Marmelade.
    »Musst du heute arbeiten?«
    »Was heißt muss. Mir brennt die Sache unter den Nägeln, und ich will noch mal mit Kerstin und Silvia, den beiden Freundinnen von Maureen, sprechen. Ich glaube, dass diese Kerstin mir eine ganze Menge verschwiegen hat. Ich bin inzwischen fast sicher, die kennt sogar den wahren Grund, warum sich Maureen umgebracht hat.«
    »Kann ich mitkommen?«
    »Du? Warum willst du das machen? Du hast frei und …«
    »Und was? Soll ich den ganzen Tag hier rumhängen und nichts tun? Das sind nämlich meine üblichen Wochenenden, es sei denn, ich habe Bereitschaft und mir wird eine Leiche auf den Tisch gelegt. War ja nur eine Frage.«
    »Wenn du unbedingt möchtest, ich hab nichts dagegen, im Gegenteil, ich würde mich sogar freuen. Ehrlich. Ich werde dich einfach nur als Kollegin vorstellen.«
    »Meinst du das jetzt ernst, ich meine, das mit dem Freuen?«
    »Todernst.« Er hob die Hand wie zum Schwur.
    Sie aß eine Hälfte ihres Brötchens und sagte nach einem Schluck Kaffee: »Ich hab übrigens vorhin noch mal nachgedacht, wie Schirner und Teichmann Maureen dazu gebracht haben könnten, in diesem Porno mitzuspielen.« Sie

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